Die aktuellen Vorhersagen für den Hamburger Winter lassen uns schon jetzt zittern. Kalt, eisig, stürmisch soll er werden. Die beste Vorsorge dagegen: eine russische Pelzmütze.

Der russische Winter ist unerbittlich. Ausdauernd, mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Als eine „zyklisch wiederkehrende Naturkatastrophe" beschreibt der Schriftsteller Viktor Pelewin die Jahreszeit, für die man sich in sowjetischen Zeiten rüstete wie für einen kleinen Krieg. Bezeichnend, dass ausgerechnet eine russische Militärmütze die Zeiten Stalins überlebte: die Uschanka oder Tschapka.

Es handelt sich dabei um ein ausladendes Pelzungetüm, mit einem wärmenden Ohrenschutz gegen die sibirische Kälte. Hierzulande ist die Uschanka besser bekannt als Russenmütze. Dabei waren es die Finnen, die ein erstes Modell der gefütterten Kappen entwarfen. Nach 1941 adaptierten sie die Sowjets für ihre Truppenausrüstung. Mittlerweile ist die kuschelige Mütze zu einem beliebten Modeaccessoire geworden - nicht nur auf Moskauer Straßen.

In diesem Winter wird die Russenmütze auch in unseren Breitengeraden getragen. Längst gibt es sie in einer ungeheuren Vielfalt: Mit Kunstpelz oder echtem Nerz, aus Schaffell oder Leder. Mal mit Pelzbesatz, mal komplett mit Pelz gefüttert. Für Frauen und Männer: Fußballer Franck Ribéry etwa trägt sie genauso wie Königin Elisabeth.

Die Russenmütze ist keine dezente Kopfbedeckung. Wer sie trägt, fällt zwangsläufig auf. Aus Nerz oder Zobel gefertigt, kostet sie mehrere hundert Euro. Wer jedoch politisch korrekt handelt, spart sich nicht nur Diskussionen mit Tierschützern. So haben Modeketten wie H&M die Uschanka massenkompatibel gemacht.

Beim Aufsetzen der Mütze gilt es eins zu beachten: Die Klappen halten zwar die Ohren wohlig warm, doch werden sämtliche Umgebungsgeräusche ausgeblendet. Männer sollten ohnehin darauf verzichten. Den Ohrenschutz unten zu tragen gilt in Russland als unmännlich. cru