Ob kurz oder lang - dem Retro-Trend sei Dank taucht das Cape wieder in den aktuellen Kollektionen der internationalen Designer auf.

Seinen ersten Auftritt hatte das mantelartige Kleidungsstück in den 40er-Jahren als locker fallender Cape-Bolero in den extrem modernen Kollektionen des Spaniers Cristobal Balenciaga. Richtig berühmt wurden Capes dann aber erst 30 Jahre später. Trendige Damen trugen die ärmellosen, weit geschnittenen Modelle spazieren, Herren trugen sie als Abendmäntel zum Frack.

Beliebt waren Lodenstoffe und Dufflecoats, meist mit geschlitzten Armdurchgriffen, oft mit abnehmbarer Kapuze. So wurde das praktische und zugleich modische Regencape geboren. Die heutigen Thirty-Somethings dürften sich noch an ihre herbstliche Cape-Gummistiefel-Kombination erinnern, mit der man bei optimaler Bewegungsfreiheit durch Pfützen springen konnte. In den 80er-Jahren verschwanden Capes fast vollständig aus dem Straßenbild und von den Laufstegen. Kaum ein Designer vergriff sich an dem Mäntelchen. Lediglich auf Flohmärkten oder in Mamas Kleiderschrank konnte man hier und da ein Original ergattern. Retro-Trend sei Dank taucht das Cape nun wieder in den aktuellen Kollektionen internationaler Designer wie Ralph Lauren, Emilio Pucci und Diane von Furstenberg auf: in kurz oder lang, aus edler Schurwolle oder Strick, mit Muster im Etho-Stil, als Capeshirt oder Poncho-Pullover. Was auf den Catwalks an zierlichen Models mit endlos langen Beinen auf mörderischen High Heels aufregend und sexy aussieht, wird im Alltag zum Balanceakt. Denn Cape ist nicht gleich Mantel! Nicht jede Hose und jeder Schuh passen dazu. Ideal sind schmale Zigarettenhosen, Schnürstiefel und als Handtasche eine Clutch, also alles, was schmal ist. Und leider eignen sich die edlen Materialien auch nicht mehr unbedingt zum Pfützenspringen. Dann lieber zum Spazieren unter einem großen Schirm. val