Berlin. Im September stellte der Mutterkonzern einen Insolvenzantrag in den USA, jetzt ist die Krise auch bei der deutschen Tochter angekommen.
Die deutsche Tochter von Tupperware hat Insolvenz angemeldet, berichtet die „WirtschaftsWoche“. Das Amtsgericht Frankfurt am Main setzte den Rechtsanwalt Thomas Rittmeister von der Kanzlei Reimer als vorläufigen Insolvenzverwalter ein, geht aus Gerichtveröffentlichungen hervor, heißt es in dem Bericht.
Bereits im September hatte die Muttergesellschaft in den USA ein Verfahren nach US-Insolvenzrecht eingeleitet, um sich vor dem Zugriff seiner Gläubiger zu schützen, denen Tupperware mehrere hundert Millionen Dollar schuldet. Gleichzeitig wurde ein Verkaufsprozess gestartet. Ziel sei es, die Marke zu schützen und den Wandel in ein vorrangig technologiebasiertes Unternehmen voranzutreiben, teilte der US-Konzern mit.
Mittlerweile gibt es allerdings eine Lösung für den Konzern, wie unter anderem die „Lebensmittelzeitung“ berichtet: Der Frischhaltedosenhersteller darf sein Geschäft an seine größten Kreditgeber verkaufen. Ein US-Gericht hatte Tupperware im Oktober grünes Licht dafür gegeben.
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Tupperware ist auch in Deutschland insolvent
Die Vermögenswerte gehen laut den Berichten an die wichtigsten Gläubiger, zu denen die beiden größten Geldgeber, Hedgefonds Stonehill Institutional Partners und Alden Global Capital, gehören. Die beiden Investmentfirmen zahlen laut der Nachrichtenagentur Reuters für das Geschäft 23,5 Mio. US-Dollar (rund 21,8 Mio. Euro) in bar und erlassen darüber hinaus Schulden in Höhe von mehr als 63 Mio. US-Dollar (rund 58,4 Mio. Euro).
Mit dem Verkauf soll laut „Lebensmittelzeitung“ eine Neuausrichtung des Geschäfts einhergehen. Es sei geplant, „The New Tupperware Company mit einer Start-up-Mentalität“ neu aufzubauen, wie es heißt. Der Fokus soll zunächst auf weltweiten Kernmärkten wie den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, China, Korea, Indien und Malaysia liegen. Erst danach will das Unternehmen auch europäische Märkte erschließen. Märkte, die nicht zu den globalen Kernmärkten gehören und in denen hohe Verbindlichkeiten bestehen, sollen operativ abgewickelt werden. Welche Regionen Tupperware damit meint, ist unklar.