Berlin. VW will mehrere Werke in Deutschland schließen. Die Misere ist hausgemacht, dennoch verdienten Manager des Konzerns Millionen.
Deutschlands größter Autobauer Volkswagen steckt tief in der Krise. Nun will der Unternehmensvorstand massiv Kosten sparen – und Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigen. Mindestens drei Werke in Deutschland sollen schließen. Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall haben Widerstand angekündigt. Jetzt kommen auf die Konfliktparteien harte Verhandlungen zu und wie die enden, ist noch nicht abzusehen.
Klar ist aber: Die Krise bei VW ist auch hausgemacht. Die Konzernführung hat etwa den Einstieg in die Elektromobilität verschlafen, chinesische Hersteller oder der US-amerikanische Autobauer Tesla sind hier um Jahre voraus. Die Konzernführung scheint aber die Schuld nicht bei sich selbst zu sehen. Anders ist die Gehaltsentwicklung der Vorstandsmitglieder der vergangenen Jahre nicht zu erklären.
VW: Das verdienen die Manager beim Autobauer
Der VW-Vorstandsvorsitzende Oliver Blume war 2023 der Spitzenverdiener unter den Chefs der größten deutschen Börsenunternehmen. Laut dem Vergütungsbericht der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) erhielt Blume 2023 10,32 Millionen Euro – mehr als 28.000 Euro am Tag. Im Jahr zuvor waren es noch 8,84 Millionen Euro.
Auch die übrigen Vorstandsmitglieder konnten sich über Lohnzuwächse freuen. Durchschnittlich stieg ihr Gehalt im Jahr 2023 um 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Knapp 6,5 Millionen verdienten die Vorstandsmitglieder im Schnitt. Damit waren sie unter den DAX-Unternehmen Spitzenreiter.
Die Manager haben also trotz Krise keinen Grund zu klagen. Zwar hatte VW im Frühjahr noch im Rahmen seines Sparprogramms beschlossen, auch die Führungskräfte daran zu beteiligen. Dem außertariflich bezahlten Managementkreis wurde die erwartete Übernahme der Tariferhöhung gestrichen. Dadurch entfiel die im Mai anstehende Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent und 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Nun soll es für diese Mitarbeiter – VWs obere 10.000 – aber immerhin im November eine individuelle Vergütungsrunde geben, also mehr Geld.
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