Wolfsburg. Nur wenn die Probleme des Konzerns ehrlich und schonungslos angegangen werden, hat die Marke eine Zukunft – denn nun geht es um Jobs.
Das große Beben bei VW – es hat sich angekündigt und es ist ein Ereignis von historischer Bedeutung. Seit Jahren schon krankt die Konzern-Kernmarke VW an einer schwachen Rendite und zu hohen Kosten. Seit Jahren schon gab es die Forderung von vielen Seiten, das Problem in den Griff zu bekommen.
Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer verordneten im vergangenen Jahr einen strikten Sparkurs, der aber nicht die erhofften Effekte in der erwünschten Zeit bringt. Nun ist Schluss mit lustig, nun geht es um Sicherheit, Jobs, Werke. Das zumindest ist das Schreckensszenario. Ausgang ungewiss, denn zunächst muss mit der Arbeitnehmerseite verhandelt und gestritten werden.
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Das ist auch dringend notwendig, und deshalb sollte und muss es krachen, müssen die Fetzen fliegen, muss gerungen werden, bis der Arzt kommt. Denn so kann es nicht weitergehen. Die seit Jahren lodernde Diskussion um die wirtschaftliche Situation der Marke VW, um ihre Ertragskraft, um ihre Zukunftsfähigkeit, ist vieles, aber ganz bestimmt nicht förderlich. Die Marke wird beschädigt, sie leidet massiv in der Öffentlichkeit. Wer kauft schon gerne bei einem kranken Mann?
Dieser Knall darf nicht folgenlos bleiben
Und: Die Entwicklung der Kernmarke strahlt ab auf den gesamten Konzern. Deshalb müssen jetzt die Probleme angegangen und gelöst werden. Schonungslos, offen, ehrlich, unbequem. Dazu gehören Marge, Kopfzahl, Prozesse, Kosten fallen. Zur Wahrheit gehört auch, dass die Autos der Marke nur bedingt wettbewerbsfähig sind. Deshalb muss weiter massiv an Qualität und Preis der Produkte gearbeitet werden.
Denn klar ist: Bleibt auch dieser Knall – nein, es ist ein schweres Beben – folgenlos, dann wird die Marke noch viel unruhigeren Zeiten entgegen trudeln, mit weit brutaleren Folgen für Jobs, Werke und Sicherheit. Daher ist dieser 2. September, dieser Montag, gleichermaßen eine riesige Chance, aber auch ein gewaltiges Risiko. Es ist Zeit zum Handeln – jetzt!
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