Berlin. Tanken ist so günstig wie lange nicht mehr. Allerdings sollten Autofahrer einige Regeln kennen, um die Kosten stets gering zu halten.
Autofahrer dürfen sich freuen: Die Benzinpreise sind in dieser Woche auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen. Ein Liter E10 kostet im bundesweiten Durchschnitt 1,715 Euro und damit 1,8 Cent weniger als noch in der Vorwoche. Günstiger war Benzin zuletzt an Silvester 2023. Der Dieselpreis ist sogar auf das niedrigste Niveau seit 14 Monaten gesunken. Ein Liter kostete 1,590 Euro und damit 1,3 Cent weniger als noch vor einer Woche, berichtet der ADAC.
Der Automobilclub hält die Preise angesichts der Rohölpreise für „derzeit angemessen“. Allerdings bleibe insbesondere Diesel trotz des Preisrückgangs „unverändert zu teuer“. Für Diesel gelten auf dem Markt eigene Gesetze, da der Kraftstoff auch außerhalb der Tankstellen stark nachgefragt ist, so der ADAC: „Die Lage bei Diesel ist deutlich komplexer und undurchsichtiger als bei Benzin. Rein rechnerisch müsste der Preisunterschied zwischen Benzin (Super E10) und Diesel aufgrund unterschiedlicher Besteuerung bei rund 20 Cent je Liter liegen.“
Hauptgründe für die gesunkenen Preise sind die gefallenen Rohölpreise und der starke Euro. Trotz Krisen und geopolitischer Spannungen kostet das Barrel (159 Liter) Rohöl der Sorte Brent nur noch rund 76 Dollar, vier Dollar weniger als in der Vorwoche.
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Der niedrige Ölpreis resultiert daraus, dass sowohl „Nicht-Opec-Länder wie Kanada und die USA, aber auch das Opec-Land Brasilien die Ölförderung stark ausweiten. Die gerade verlängerten Förderkürzungen der Opec werden dadurch unterwandert“, sagt Manuel Frondel, Professor für Energieökonomik und Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen am RWI Essen. „Zudem ist die weltwirtschaftliche Entwicklung mäßig, vor allem die Ölnachfrage Chinas schwächelt.“ Gleichzeitig ist der Wechselkurs des Euro zum Dollar auf ein Jahreshoch von gut 1,11 Dollar je Euro gestiegen.
Benzin und Diesel – eine Prognose: So entwickeln sich die Preise
Wie sich die Rohölpreise entwickeln werden, kann niemand mit absoluter Sicherheit sagen. Dennoch wagt Wirtschaftsprofessor Frondel eine Prognose: „An den Nahost-Konflikt haben sich die Marktteilnehmer längst gewöhnt. Wenn dort kein Krieg ausbricht, ist eher mit stagnierenden als mit steigenden Preisen zu rechnen.“ Der ADAC meint wiederum: „Eine nach wie vor mögliche Eskalation der Lage im Nahen Osten könnte zu einem deutlichen Anstieg des Ölpreises führen – und dann gehen auch die Spritpreise als Folge wieder nach oben.“ Die Investmentbank Goldman Sachs erwartet für 2024 einen durchschnittlichen Brent-Preis von 86 Dollar.
Da die Benzin- und Dieselpreise täglich mehrfach verändert werden, empfiehlt der ADAC möglichst zu bestimmten Uhrzeiten eine Tankstelle anzusteuern. So sei Tanken in der Regel abends zwischen 19 und 20 Uhr oder zwischen 21 und 22 Uhr am günstigsten. Morgens um 7 Uhr liegen die Preise manchmal gut sieben Cent höher.
Zudem sollten Reisende die Autobahntankstellen meiden, wo die Preise rund 40 Cent je Liter teurer sind als an Tankstellen abseits der Autobahnen. Nach einer Umfrage des ADAC verlassen mehr als 80 Prozent der Autofahrer deshalb bei längeren Fahrten zum Tanken die Autobahn.
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