Berlin. Einem Bericht zufolge hat sich das Unternehmen mit der Übernahme früherer Real-Märkte übernommen – und will sie nun wieder loswerden.
Globus ziehe „die Reißleine“, man bemühe sich „um Schadensbegrenzung“, schrieb das Branchenblatt Lebensmittelzeitung vor ein paar Tagen über das, was bei dem großen deutschen Einzelhandelsunternehmen wohl gerade vor sich geht. Globus betreibt in Deutschland 65 Markthallen – darunter 16 Standorte, die früher zum insolventen und mittlerweile abgewickelten Konkurrenten Real gehörten. Dem Bericht zufolge will Globus nun einen „gewichtigen Teil“ dieser Märkte wieder abgeben.
Demnach sind sieben Märkte von dem Plan betroffen. Probleme soll es vor allem in Nordrhein-Westfalen geben, wo sich ein Großteil der Globus-Filialen befinden, die früher zu Real gehörten. Dort erreichten viele der Märkte ihre Planziele nicht und schrieben Millionenverluste, so das Branchenblatt.
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Bei dem Unternehmen selbst will man solche Details auf Anfrage nicht bestätigen. „Aktuell befinden wir uns in Deutschland in einer Phase der Konsolidierung und konzentrieren uns dabei auf die Weiterentwicklung unserer Standorte und Kernkompetenzen“, hieß es in einem Statement von Thomas Hewer, Sprecher der Globus-Geschäftsführung.
Globus: „Reine Mutmaßungen werden von uns nicht bestätigt“
Im Mittelpunkt stehe dabei die erfolgreiche Umsetzung des Globus Konzeptes als produzierender Händler mit eigener Fachmetzgerei, Meisterbäckerei und Gastronomie. „Damit wollen wir an jedem Standort zum Local Hero werden und uns langfristig in der Region verwurzeln“, so Hewer weiter. Die Angaben der Lebensmittelzeitung zur Zukunft einzelner Standorte und Regionen seien „reine Mutmaßungen und werden von uns nicht bestätigt“, hieß es aus der Geschäftsführung.
Wie jeder Händler prüfe aber auch Globus „jeden einzelnen Standort auf dessen Zukunftsfähigkeit und insbesondere die Wirtschaftlichkeit unseres Globus-Konzeptes“. Das Unternehmen hatte sich die Übernahme der früheren Real-Filialen einiges kosten lassen. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, sollen pro Markt bis zu 20 Millionen Euro investiert worden sein.
Laut der jüngst veröffentlichten Globus-Bilanz stieg die Nettoverschuldung im Geschäftsjahr 2021/22, in dem viele Umbauten anstanden, von 1,3 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen bestätigte die Investitionssumme auf Nachfrage nicht, spricht aber selbst von einer „einzigartigen Expansion“. Erste Interessenten sollen bereits Angebote für einige Filialen abgegeben haben – darunter die Schwarz-Gruppe, zu der die Einzelhändler Lidl und Kaufland gehören.
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