Berlin. Kicker verdienen viel Geld. Doch einen Großteil davon müssen sie ans Finanzamt abgeben. Wie viel ist es genau? Eine Beispielrechnung.

Für Deutschland ist die Europameisterschaft vorbei. Aber mit Harry Kane (Bayern München), Dani Olmo (RB Leipzig) oder Alejandro Grimaldo (Leverkusen) stehen trotzdem Fußballspieler im EM-Finale, die hierzulande kicken – und Steuern bezahlen müssen. Auch deutsche Profis wie Jamal Musiala (Bayern München) und Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) müssen einen ordentlichen Teil ihres Einkommens abdrücken. Doch wie hoch fallen die Steuern eigentlich aus?

Zuerst einmal gilt: Fußballer sind auch nur normale Angestellte, da sie sich an die Weisungen des Vereins wie beispielsweise feste Trainingszeiten und den Spielplan halten müssen. Dementsprechend wird, wie bei anderen Arbeitnehmern auch, Lohnsteuer abgezogen. Ebenso wird bei ihnen aufgrund ihres hohen Einkommens noch der Solidaritätszuschlag fällig.

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Die Profis, die in Deutschland wohnen und arbeiten, zahlen oft den Reichensteuersatz – 45 Prozent plus Soli. Dafür sind, aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze, die Sozialabgaben relativ gering. Machen die Fußballer auch Werbung und erhalten eine extra Vergütung, müssen sie ein Gewerbe anmelden und Gewerbesteuer zahlen.

Wohnsitz im Ausland? Profis zahlen trotzdem in Deutschland Steuern

Und auch manche Steuertricks schützen das Vermögen der Ballkönige nicht immer: Verlagert ein deutscher Fußballprofi seinen Wohnsitz in ein Niedrigsteuerland und spielt weiterhin für einen deutschen Verein, so wird er die folgenden zehn Jahre weiter als Inländer besteuert – zumindest wenn er in den zehn Jahren vor Wegzug (also dem Ende der unbeschränkten Steuerpflicht) insgesamt mindestens fünf Jahre unbeschränkt steuerpflichtig war.

Fabian Walter, besser bekannt als Steuerfabi, gibt Ihnen hier regelmäßig Steuertipps.
Fabian Walter, besser bekannt als Steuerfabi, gibt Ihnen hier regelmäßig Steuertipps. © FUNKE Foto Services | Sergej Glanze

Nehmen wir nun einmal an, dass ein Fußballprofi durch Gehälter, Siegprämien, Werbeeinnahmen und so weiter ein zu versteuerndes Einkommen von insgesamt 20 Millionen Euro im Jahr 2024 hat, so zahlt er in Deutschland darauf etwa 9.475.021 Euro Steuern. Und auch Profis, die weniger verdienen, müssen ordentlich Steuern bezahlen.

Gehen wir davon aus, dass der Spieler eine Million Euro im Monat verdient, nicht verheiratet und in der Steuerklasse 1 gemeldet ist. Dann müsste er, inklusive Kirchensteuer, 447.822,08 Euro Lohnsteuer bezahlen. Doch damit nicht genug: Hinzu kommen noch 24.630,21 Euro für den Soli sowie 1341,09 Euro an Sozialabgaben. Insgesamt würden dem Fußballer dann „nur“ noch 526.206,62 Euro von der ursprünglichen Million ausgezahlt werden.

Wichtige Steuer-Tipps von Steuerfabi:

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