Berlin. Die Entstehung des neuen Heizungsgesetzes war maximal chaotisch. Nun liegt die Umsetzung in der Hand von Installateuren – zum Glück!
Es war das vielleicht dilettantischste Gesetz der Ampel bisher: das Gebäudeenergiegesetz – im Volksmund auch Heizungsgesetz. Im Frühjahr wurde es – unfertig – an eine große Zeitung durchgestochen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), obwohl mit Bauministerin Klara Geywitz (SPD) gemeinsam für das Gesetz verantwortlich, wurde als Buhmann ausgemacht. Und konnte seitdem den Deutschen nicht so recht erklären, warum sie für viel Geld von alten Öl- und Gasheizungen dringend auf neue Heiztechniken wie Wärmepumpen umsteigen müssen. Die Aufregung war groß, der Schaden angerichtet.
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Umso tragischer, weil das Gesetz und der damit verbundene Klimaschutz so wichtig und drängend sind! Anfang Dezember war es in Südspanien 30 Grad warm, jetzt stehen Teile Deutschlands unter Wasser. Die drastischen Folgen der Erderwärmung sind spürbar – und werden womöglich immer schlimmer. Der Handlungsdruck ist enorm. Wenn Deutschland 2045 klimaneutral sein will, dann braucht es dieses Heizungsgesetz.
Und trotz des verständlichen Ärgers über das Zustandekommen des Gesetzes – auch dieses Mal gilt: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Eigenheimbesitzern wird eine lange Frist zum Umrüsten eingeräumt. Vorerst darf jeder weiterhin jede Heizung einbauen, die er will. Auch Öl und Gas. Zwar muss man da dann ein Beratungsgespräch führen, beispielsweise mit einem Energieberater oder Schornsteinfeger.
Aber genau diese Planung ist auf jeden, der eine neue Heizung braucht, individuell zugeschnitten. Genauso wie die Fördermöglichkeiten. Die Umsetzung liegt jetzt in den Händen von Handwerkern und Installateuren. Von Leuten, die ihr Handwerk verstehen. Endlich.
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