Essen. Mieterbund NRW übt scharfe Kritik an der LEG und ruft Mieterinnen und Mieter zu Wachsamkeit auf. Das sind die Gründe.
Der Mieterbund NRW übt scharfe Kritik am Wohnungsunternehmen LEG und ruft Mieterinnen und Mieter der LEG zu Wachsamkeit auf. Das sind die Gründe.
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Äußerungen von LEG-Chef Lars von Lackum, sein Konzern plane aufgrund wachsender Kosten und Löhne die Mieten „so stark wie regulatorisch möglich“ zu erhöhen, ruft den Mieterbund NRW auf den Plan. Die Ankündigung sei ein Versuch, „die Mieterinnen und Mieter für die selbst verschuldete Krise des Wohnungskonzerns zahlen zu lassen“, erklären die Mieterschützer und rufen dazu auf, künftige Mieterhöhungen der LEG genau zu prüfen.
Mieterbund: LEG wendet Mietspiegel falsch an
„Die Mieter sollen jetzt für die Krise zahlen“, kritisiert Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW (DMB). „Das Geschäftsmodell der börsennotierten Unternehmen, in der Zeit niedriger Zinsen auf Pump hohe Gewinne einzufahren, ist Vergangenheit.“ Erfahrungen der 48 Mietervereine, die zum DMB in NRW gehören, zeigten, dass gerade bei der LEG „ein sehr hoher Anteil der Mieterhöhungen überzogen oder sogar komplett unberechtigt“ sei. Witzke: „Mietspiegel werden falsch angewendet, ohne Sachgründe wird fast ausnahmslos immer der jeweilige Höchstwert als maßgeblich für die Wohnungen angesehen.“ In Gemeinden ohne Mietspiegel würden überdies regelmäßig Mieterhöhungen mit außerordentlich teuren Vergleichswohnungen aus dem eigenen Bestand begründet, die gar nicht vergleichbar seien.
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Witzke ruft deshalb alle Kundinnen und Kunden der LEG dazu auf, angekündigten Mieterhöhungen „skeptisch zu begegnen“ und die Schreiben von Fachleuten auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen zu lassen. „Erfahrungsgemäß haben professionelle Einsprüche aus den Mietervereinen sehr große Erfolgsaussichten, gleichzeitig wehrt sich aber regelmäßig nur ein recht kleiner Anteil der Mieterinnen und Mieter“, erklärt der Mieterbund. „Fehlerhafte Mieterhöhungen werden regelmäßig nur bei den Mieterinnen und Mietern korrigiert, die sich wehren, die anderen bleiben die Geschädigten.“
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LEG vermietet in Deutschland rund 167 000 Wohnungen, vor allem in Nordrhein-Westfalen, aber auch in anderen Bundesländern. Die Miete darf innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen. In Städten und Gemeinden mit besonders angespanntem Wohnungsmarkt gilt häufig eine verschärfte Kappungsgrenze von 15 Prozent.