Leimstruth. . Wann der Hype um ihren „Rumbo“-Likör losging, wissen die beiden Jungunternehmer Ole Löcherbach und Sebastian Dörnbach nicht mehr ganz genau. „Das muss Ende 2012 gewesen sein“, erinnern sich die beiden besten Freunde dunkel. Und tatsächlich hatte die Westfalenpost seinerzeit auch erstmals darüber berichtet.

Aber innerhalb eines halben Jahres hatte sich aus einer vagen Vorstellung eine konkrete Vision gebildet, deren rasanter Erfolg beispielhaft für das außerordentliche Engagement der zwei jungen Studenten ist.

Über die private Theke

Sprechen Löcherbach und Dörnbach über die Entwicklung ihres besonderen Fruchtlikörs, steht dieser Glanz in ihren Augen. Herzblut befeuert durch eine kleine Portion Stolz. Angefangen hat die „vage Vorstellung“ des „Rumbo-Likörs“ mit einem alten Rezept von Sebastian Dörnbachs Großmutter, dessen inhaltliches Potenzial schon damals im Jahr 2012 unerschöpflich schien.

Nach ersten Gehversuchen im Familien- und Freundeskreis etablierte sich der 15-Prozent-Fruchtlikör in den Wittgensteiner Gaststätten sowie Getränkemärkten. Doch der Weg zum Erfolg führte zunächst über die „private Theke“: Dörnbach, der in Dresden Elektrotechnik studiert, nahm den rubinroten „Rumbo“ mit auf WG-Partys und erntete Bewunderung für seinen Zaubertrunk.

Unzählige Marketing-Ideen

Der Siegener Student Löcherbach tat es ihm im Siegerland gleich und fand ähnliche Zustimmung. Als im Jahr 2013 die Wittgensteiner bei den Schützenfesten auf den Geschmack kamen, wurde den Jungunternehmern langsam bewusst, vor welcher einmaligen Möglichkeit sie standen. „Uns war klar, dass Rumbo eine unerschöpfliche Quelle an Marketingideen beinhaltet“, berichtet Löcherbach über die Erkenntnisse aus dem Sommer 2013.

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Wie es wohl Steve Jobs bei Apple oder Larry Page bei Google erging, so öffneten sich bei Löcherbach und Dörnbach vor dem geistigen Auge unzählige Fenster: Ein neues Etikett wurde entwickelt, es zeigt ein marderartiges Tier, das aus einem Strohhalm den Rumbo-Likör probiert. Das Tier hat zwei Gesichter – für Männer nennt es sich „Rudi Rumbo“ und für Frauen hört es auf den Namen „Rita Rumbo“: „Es war eine spontane Idee, die uns auf Anhieb gefiel, aber insgesamt lassen wir uns lieber an dem messen, was drin ist“, so Dörnbach.

Das volle Programm

Basierend auf diesen Grundlagen kommt die Marketingmaschine im Herbst 2013 endgültig ins Rollen: Nun folgen T-Shirt, Pullover, Taschen und mehr – eben das volle Merchandise-Programm. Auch im Siegerland und Sauerland gewinnt der Rumbo plötzlich an Popularität, obwohl das Kerngeschäft weiterhin in Wittgenstein stattfindet.

Der Slogan „Frisch, fruchtig, frech – der Fruchtlikör, der auf der Zunge tanzt“ entsteht, und selbst in der Lüneburger Heide können Wanderer vom Wittgensteiner Wundermittel kosten. Doch trotz des rasanten Erfolges und den schier unbegrenzten Möglichkeiten steht über dem Rumbo-Geschäftskonzept eine eiserne Regel: Es wird nur das investiert, was eingenommen wurde. Die beiden Jungunternehmer denken marktwirtschaftlich, sehen keine Eile, ihre finanzielle Verantwortung aufs Spiel zu setzen.

Rumbo-Hype ist unaufhaltsam

Doch gegen Ende 2013 ist es ein für allemal vorbei mit der Zurückhaltung: Der Hype ist unaufhaltsam. Mit der kalten Jahreszeit gestalten die beiden Freunde ihre Marke „Rumbo“ flexibler und bringen neue Flaschen-Kreationen auf den Markt, professionell hergestellt von der Olper Schnapsbrennerei Kemper’s. Neben den kleinen „Klopfern“ ist Rumbo auch in der Drei-Liter-Flasche sowie einer speziellen Herz-Flasche erhältlich. Auf Facebook laufen die Gewinnspiele an, verlost werden Rumbo-T-Shirts, Pullover, Flaschen. Insgesamt 484 Personen auf Facebook gefällt der ungewöhnliche Likör – aber das macht nur einen geringen Prozentsatz an jenen Leuten aus, bei denen der Rumbo schon einmal genüsslich auf der Zunge getanzt hat.

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So ist für den Winter 2014/15 die „Limited Edition“ eines „40-Prozent-Rumbo extrem“ in Planung. Diese Innovation lässt sich unter anderem durch die erfolgreiche Vermarktung auf den diversen Schützenfesten im Altkreis Wittgenstein finanzieren. „Wir blicken auf eine erfolgreiche Zeit zurück, in der unser Rumbo auf zahlreichen Schützenfesten hervorragend ankam und in großer Menge getrunken wurde“, freuen sich die Freunde.

„Rumbo-Extrem“

So wird die Vorbestellungsphase für den „Rumbo-Extrem“ in den kommenden Wochen anlaufen, was die Vorfreude der Jungunternehmer hinsichtlich der zweiten Jahreshälfte von 2014 und dem anstehende Jahr 2015 nur noch verstärkt: „Das ist für uns natürlich ein unglaubliches Erlebnis, zu sehen, ob ein neues Produkt bei den Kunden Erfolg hat“, gibt Löcherbach zu. Hinzu kommt, dass die „Rita- und Rudi-Rumbo-Flaschen bald endlich von QR- und Strichcodes geschmückt werden.

Dann wäre die Tür für den großen Rumbo-Vertrieb endgültig offen, sind sich Löcherbach und Dörnbach sicher. Sie blicken sich an – und ihre Augen vermitteln wieder diesen visionären und ehrgeizigen Blick: „Der überregionale Hype kann kommen.“