Wittgenstein.

„Das ist der Daumen,
der schüttelt die Pflaumen,
der hebt sie auf,
der bringt sie nach Haus
und der Kleine -
der isst sie alle, alle auf“.

Wer kennt nicht diesen Vers und das Fingerspiel aus Kindertagen?

Pflaumen und Zwetschgen (oder Zwetschen), hier in Wittgenstein umgangssprachlich „Braume/Brömme“ und „Quetsche“ genannt, sind reif. Quetsche, Brömme - alles eins.

Prunus stammt vom Mittelmeer

Bei der Bezeichnung Pflaumen und Zwetschgen denke viele, es handelt sich um das gleiche Obst. Dies ist nur teilweise richtig. Zwetschgen und Pflaumen zählen beide zum Steinobst. Beide Sorten gehören botanisch gesehen zur Familie der Rosengewächse und zur gleichen die lateinische Bezeichnung lautet Prunus domestica. Die Pflaume, auch Kultur-Pflaume genannt, wurde bereits vor der Geburt Christi im nördlichen und östlichen Mittelmeerraum angepflanzt. Wahrscheinlich wurden die ersten Pflanzen von Alexander dem Großen nach den Kriegszügen mit in seine Heimat gebracht. Seit dem Mittelalter wird die Pflaume systematisch in Mitteleuropa angebaut.

Die Zwetschge ist eine Unterart der Pflaume. Pflaumen gibt es in gelb und blau-violett. Unsere heimischen Pflaumen sind allerdings meistens blau. Pflaumen sind etwas größer und runder als Zwetschgen. Zwetschgen sind dunkel-violett und haben eine länglich-ovale Form, Pflaumen dagegen sind eher kugelig-rund. Das Fruchtfleisch der Pflaumen ist im Vergleich zur Zwetschge ein wenig heller. In der Regel sind die Zwetschgen auch erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt reif.

Sie schmecken frisch vom Baum

Frisch gepflückt schmecken beiden Früchte natürlich ganz hervorragend. Zum Backen und für Pflaumenmus eignet sich allerdings die Zwetschge besser, da das Fruchtfleisch fester ist. Pflaumen wiederum eignen sich besser für Marmeladen und andere Gerichte. Die Früchte sind angenehm süß und sehr saftig.

Beide Sorten können problemlos eingefroren werden. Auch für unsere Gesundheit sind Pflaumen und Zwetschgen sehr zuträglich, beide Sorten verfügen über einen hohen Vitamin-B-Gehalt, der sich positiv auf unseren Stoffwechsel auswirkt.

Aber zu allererst lassen sich sowohl aus Pflaumen als auch aus Zwetschgen die wunderbarsten Gerichte herstellen. Angefangen vom klassischen Pflaumenkuchen, der während der Herbstzeit auf keinen Fall auf der Kaffeetafel fehlen darf. Ob tiefgekühlt oder eingekocht für die Wintermonate, zu Pflaumenmarmelade und Pflaumenmus oder Likör verarbeitet, kann man das Obst ganz toll weiterverarbeiten.

Wer allerdings denkt, dass Pflaumen und Zwetschgen nur zur süßen Fraktion gehören, wird spätestens bei Pflaumensoße zu Ente oder Zwetschgen zu Wild eines besseren belehrt. Eine pikante Pflaumenmarmelade und Pflaumenchutney passt zu Käse und kaltem Braten. Ein winterlicher Salat mit Pflaumenbalsamico, evtl. noch mit gebackenem Ziegenkäse oder panierten und gebackenen Käsestangen ergibt eine tolle Vorspeise.