Bad Berleburg. Sie sollen nun endlich kommen - die Wisente. Und „Egnar” ist der erste. „Egnar” ist ein dreieinhalbjähriger Wisentbulle aus dem Gehege in Hardehausen. Er gehört der Zuchtlinie Flachlandwisent x Berg- oder Kaukasiswisent an.

Der Vater von Wisent Egnar, der am Mittwoch seinen Wohnsitz nach Wittgenstein verlagern wird, heißt „Kuabo” und seine Mutter „Egge-Elfe”. Alle in Hardehausen gezüchteten Wisente beginnen namentlich mit dem Buchstaben „E” und dies bezieht sich auf das Eggegebirge.

„Egnar” ist also vor dreieinhalb Jahren geboren. Und dies ist das Alter, mit dem Wisentbullen geschlechtsreif werden. Mit anderen Worten: Der junge Wisentmann befindet sich gerade in der Pubertät. Eine Tatsache, die vielleicht beim jungen Wisentwärter leichtes Haarkräuseln verursacht, wenn er an seine eigenen Kinder denkt.

Standortwechsel genau richtig

Aus Wisentsicht jedoch ist der geplante Standortwechsel genau richtig, denn in der Natur und Freiheit würde sich der junge Bulle von der Herde entfernen - oder vom Vater davongejagt werden - mit dem Ziel, irgendwo eine andere Herde und somit Anschluss an weibliche Tiere zu finden.

Biologisch gesehen wird bei dem jungen Wisentbullen „künstlich” das vollzogen, was in Freiheit unter Wisenten natürlich abläuft und „Sozialisieren” genannt wird. Er muss neue Kontakte knüpfen, Partner suchen oder finden.

„Waldemar” oder „Richard”?

Noch wissen wir nicht, welchen Buchstaben die ersten in Wittgenstein gezogenen Wisente bekommen. Möglicherweise „W” wie Wittgenstein. Dann könnte das nächste männliche Bullkalb „Waldemar” heißen. Oder „R” wie Rothaargebirge, dann hieße der nächstgeborene Bulle womöglich „Richard”. Aber das ist alles noch Spekulation.

Wer sich über die Ankunft der Wisente und gesamte Projekt informieren möchte, ist Mittwochabend ab 18.30 Uhr im Bürgerhaus Bad Berleburg gern gesehener Gast. Nach einer Talkrunde mit „Live”-Bildern von der Ankunft im Wald startet gegen 20 Uhr die Wittgensteiner Wisent-Willkommen-Party.