Bad Berleburg. Wo nicht mehr 0gebaut werden soll. Warum sechs Anlagen außerhalb der Vorrangzonen doch genehmigt werden und wo 22 weitere Anlagen geplant sind.

In Bad Berleburg ist als Windkraftstandort vieles in Bewegung, auch außerhalb der Vorrangzonen.

In der jüngsten Ratssitzung berichtete die Verwaltung, dass der Windkraftprojektierer Westfalenwind seine Pläne für insgesamt acht Anlagen nicht weiter verfolgen wird, nachdem die Stadt Bad Berleburg noch vor Rechtskraft der eigenen Vorrangzonen angekündigt hatte, ihr Einvernehmen zu versagen, weil die Anlagen außerhalb der Vorrangzonen liegen würden.

Zurückgezogene Anträge

Konkret geht es um drei Windräder am Standort Elstrauch, eines am Neujagen, zwei am Rentmeisterkopf und zwei bei Wingeshausen. Die Stadt Bad Berleburg hatte diese Bauanträge zurückstellen lassen, „weil sich im Zuge der Erarbeitung des ‚Sachlichen Teilflächennutzungsplans Windenergie‘ gezeigt hat, dass die geplanten Anlagen voraussichtlich außerhalb der geplanten Konzentrationszonen liegen werden“, heißt es in der Begründung. Weil sich diese Annahme später als richtig erwiesen hatte, hatte das Unternehmen die Bauanträge für diese acht Anlagen beim Kreis Siegen-Wittgenstein zurückgezogen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Sechs sind nicht zu verhindern

Allerdings hat die Stadt Bad Berleburg auch den Weg für sechs weiter Anlagen des Betreibers frei gemacht, obwohl diese Standorte ebenfalls außerhalb der Vorrangzonen sind. Diese Standorte liegen im Paulsgrund bei Wingeshausen, am Kilbe bei Berghausen und am Homberg bei Girkhausen. Die Stadt Bad Berleburg begründet diese Ausnahme mit „Altfällen“ deren Genehmigungsunterlagen bereits vor 2022 - also vor dem Vorrangzonenverfahren - eingereicht worden waren, und damit, dass diese „den Umfassungsgrad der Ortschaften nicht negativ beeinflussen“. Letzteres war ein in Bad Berleburg entwickeltes weiches Kriterium für die Auswahl von Windkraftzonen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hintergrund für diesen „Handel“ könnte aber auch sein, dass die Stadt Bad Berleburg im Falle des Windparks auf dem Ohrenbach mit ihrem versagten Einvernehmen und dem Verweis auf das alte Vorrangzonenverfahren gescheitert war.

22 weitere mögliche Anlagenstandorte

Weiterhin wurde im Rat bekannt, an welchen sechs weiteren Stellen im Stadtgebiet zusätzlich Windkraftanlagen geplant sind. Diese Standorte liegen allerdings alle in bereits definierten und rechtskräftigen Vorrangzonen.

Die Firma Eurowind will fünf Anlagen südwestlich von Diedenshausen und nordwestlich von Alertshausen. Die Krug Energy plant einen „Windpark Center Forst Bärenkopf“ in Kooperation mit der Firma Eurowind Energy. Dort sollen sechs Anlagen zwischen Sassenhausen und Richstein errichtet werden. Der Windpark „Elsoff Süd“ der Firma Eurowind Energy umfasst vier Windkraftanlagen zwischen Elsoff und Beddelhausen. Ebenfalls von Eurowind geplant ist der Windpark „Kilbe Mitte II“. Südwestlich von Berghausen soll eine Anlage entstehen. Weiterhin plant Eurowind das Projekt „Ohrenbach 2“ mit vier zusätzlichen Anlagen nördlich von Arfeld und östlich von Bad Berleburg. In Wunderthausen will die Firma Eurowind Energy dann noch zwei Windkraftanlagen nördlich bzw. nordöstlich der Ortschaft errichten.

Mehr zum Thema