Richstein. Simon Roth und Fynn Schneider arbeiten bei Pfeil Heizung und Sanitär in Richstein. Warum Technik und Handwerk die beiden begeistert.

Wärmepumpe, Pelletheizung oder doch mit Gas oder Öl? Die Heizungstechnik hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. „Früher fragte man bei Heizung nur: Öl oder Gas? Das ist heute facettenreicher. Was ist es für ein Gebäude? Was ist es für eine Heizung? Wir liefern heute eine maßgeschneiderte Beratung“, sagt Simon Roth. Der 27-Jährige arbeitet bei Pfeil Heizung/Sanitär in Richstein. „Es ist sehr abwechslungsreich und technisch anspruchsvoll, das ist spannend“, sagt Roth. „So kann man seinen Teil zur Energiewende beisteuern.“

Die technische Komponente ist mir wichtig: Es ist technisch anspruchsvoll und fordert den Kopf.
Simon Roth - macht seine Arbeit bei der Firma Pfeil viel Spaß

Nach dem Abitur hat Roth ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und gemerkt: „Handwerklich arbeiten ist was für mich.“ Als er seinen Ausbildungsvertrag bei der Firma Pfeil unterzeichnete und dieser zur Handwerkskammer ging, kam von dort die Nachfrage, ob nicht auch ein duales Studium in Frage käme. Also machte Simon Roth beides: Seine Ausbildung und ein duales Studium. Mittlerweile hat er seinen Bachelorabschluss und ist für den Einkauf, Verkauf und die Planung zuständig. Am ehesten beschreibt ihn wohl das Wort „Fachplaner“ – wie er selbst sagt. Dadurch, dass er aber auch die handwerkliche Ausbildung als Anlagenmechaniker gemacht hat, kennt er sich in allen Bereichen aus. „Vor ein paar Tagen waren alle Kollegen unterwegs, da rief eine ältere Frau an, deren Heizung nicht ging. Dann fahre ich halt raus und schaue danach. Das ist das schöne“, so Roth.

Simon Roth hat sowohl eine Ausbildung als ein duales Studium bei der Firma Pfeil gemacht und kümmert sich im Büro um Einkauf, Verkauf und Planungen.
Simon Roth hat sowohl eine Ausbildung als ein duales Studium bei der Firma Pfeil gemacht und kümmert sich im Büro um Einkauf, Verkauf und Planungen. © WP | Annelie Manche

Heizungstechnik ist „unglaublich interessant“

An Vielseitigkeit fehlt es nicht im Beruf und auch Freiheiten hat der 27-Jährige bei Pfeil. „Anfangs war meine Aufgabe Angebote schreiben, das hat sich entwickelt zum Materialeinkauf für das Lager oder zur Recherche, wenn Kollegen Fragen haben. Zeichnen mit dem CAD-Programm, Heizlast berechnen oder auch das Thema Statik gehört dazu“, so haben sich die Arbeitsbereiche über die Zeit entwickelt und Simon Roth mit ihnen. „Die technische Komponente ist mir wichtig: Es ist technisch anspruchsvoll und fordert den Kopf.“

Wenn ich herumfahre und sehe, die Heizung habe ich eingebaut, da habe ich schon geholfen – das ist einfach schön.
Fynn Schneider - über seine Arbeit als Kundendienstmonteur

Während Simon Roth im Büro arbeitet, ist Fynn Schneider bei den Kunden unterwegs. Vor einem Jahr schloss er seine Ausbildung als Anlangenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik mit dem Schwerpunkt Wärmetechnik ab. Seitdem ist der 21-Jährige als Kundendienstmonteur unterwegs. „Wenn irgendwo die Heizung nicht geht, steht Fynn da“, sagt Simon Roth. Wie der Beddelhäuser gemerkt hat, dass das genau das richtige für ihn ist? In Praktika hat er „in jede Branche reingeschaut: Bürokaufmann, Papierbranche, Elektriker“, zählt er auf. Auch bei Pfeil Heizung/Sanitär hat er ein Praktikum gemacht, daraus wurde dann Ferienarbeit. „Es stand schnell fest, wo die Reise hingeht.“ Die Industrie wäre nichts für ihn, sagt der 21-Jährige. „Ich muss was mit den Händen machen. Und die Branche muss etwas sein, was einen begeistert. Ein Fachgebiet, das Lust macht, es zu erlernen.“ Das hat er im Heizungsbau gefunden. „Wenn ich herumfahre und sehe, die Heizung habe ich eingebaut, da habe ich schon geholfen – das ist einfach schön.“ Und Heizungen sind „unglaublich interessant“, wie er sagt: „In jedem Haus ist ein bisschen Wasser, das erwärmt wird und damit heizen wir, duschen oder trinken es“, sagt Schneider.

Begeisterung an handwerklichen Tätigkeiten ist notwendig

Auch wenn der Monteur den ganzen Tag unterwegs ist, so treffen sich alle Mitarbeiter der Firm Pfeil morgens um 6.30 Uhr am Lager zur Teambesprechung. Für Fynn Schneider geht es dann mit dem Firmen-Bus raus zu den Kunden. Zur Heizung im Einfamilienhaus oder auch in ein Industrieunternehmen. Simon Roth kümmert sich erstmal um das Lager, schaut was nachbestellt werden muss oder was den Kollegen fehlt, danach geht er ins Büro. „Das ist eine schöne Konstante, dass wir uns morgens alle sehen und uns besprechen“, sagt Roth.

Gerhard Pfeil GmbH & Co. KG

Mitarbeiter: 17
Auszubildende: 4
Branche: Heizung, Sanitär und Lüftung
Tarif: Sanitär Heizung Klima
Arbeitszeit: 6.30 Uhr bis 15.30 Uhr
Arbeitsplatz: Wechselnde Baustellen
Einsatzbereiche: Kesselsanierung, Badsanierung, Neubau, Bestandsimmobilien, Industrie, Rohrleitungsbau
Benefits: Vermögenswirksame Leistungen, Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge (Zuschuss BAV), monatliche Vergünstigung in der Form eines Tankgutscheines, Firmenfeiern, Arbeitshandy und Tablet, Arbeitskleidung, gute Werkzeugausstattung
Weiterbildung: Herstellerschulungen, Handwerkskammerschulungen, Schulung im Bereich Kälte-Klima-Heizung-Lüftung
Adresse: Gerhard Pfeil GmbH & Co. KG, An der Kegelbahn 8, 57319 Bad Berleburg-Richstein

Was sollte man für den Beruf mitbringen? „Begeisterung an der handwerklichen Tätigkeit ist wichtig für den Beruf“, sagt Roth. „Wille und Begeisterung sollte da sein. Dafür arbeitet man zu lange, es sollte Spaß machen.“ Außerdem sei es wichtig, Kunden gut beraten zu können und offen für Technologie zu sein, so Roth. Mit ihren Jobs bei der Firma Pfeil sind sie sehr zufrieden. „Hier ist es familiär, das Arbeitsklima ist gut, man freut sich morgens auf die Kollegen“, sagt Fynn Schneider. „Der Chef packt auch selbst mit an und man kann mit ihm über alles reden“. Dem stimmt auch Simon Roth zu: „Der Umgang ist auf Augenhöhe und uns wird Vertrauen entgegengebracht.“

Viele Weiterbildungsmöglichkeiten im Heizungsbau

Dabei geht die Firma Pfeil mit der Zeit: „Wir bleiben nicht auf alter Technik stehen und können immer neue Werkzeuge bestellen“, sagt Fynn Schneider. Da sich die Technik immer wieder ändert, sind Lehrgänge und Fortbildung an der Tagesordnung. „Viele Hersteller bieten Lehrgänge an“, sagt Roth und auch sonst gibt es viele Möglichkeiten: Techniker, Meister oder ein Studium. Mit Hinblick auf die Energiewende wird der Heizungsbau auch in den kommenden Jahren ein spannendes Berufsfeld bleiben.

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