Bad Laasphe. Die Energiewende polarisiert: Strom wird zwar überall gebraucht. Aber kommt der wirklich aus der Steckdose? Ein Glosse.

Eins vorweg: Der Strom kommt natürlich aus der Steckdose! Das Wichtigste aber ist, und das wird uns seit Kindertagen erzählt, Strom ist gefährlich! Deswegen ist es am besten, nicht in die Steckdose zu greifen. Und gut ist auch, wenn Kraftwerke weit weg sind. Das haben wir bei Fukushima und Tschernobyl ja gesehen. Das Problem ist nur, dass es neben den Menschen, die Kraftwerke lieber weit weg von zuhause haben wollen, auch Menschen gibt, die keine großen und langen Stromleitungen haben wollen, weil die auch gefährlich sind. Und dann gibt es noch die Menschen, die keinen Gefallen an Windkraft finden, zumindest nicht vor der eigenen Haustür. Die Anlagen sind groß. Man kann sie sehen, hören und sie schreddern Vögeln und Fledermäuse.

Mehr zum Thema

Als Retter vor all diesen gefährlichen Stromerzeugungen kommt nun die Photovoltaik ins Spiel. Die Solarzellen kennen wir Älteren als Energiequelle des Taschenrechners. Da rauchte kein Schlot, sondern nur der Kopf über den Aufgaben. Heute findet man die Solarzellen auf vielen Dächern. Jetzt müssten eigentlich alle zufrieden sein. Die Anlagen schreddern niemanden, man hört sie nicht und es gibt auch keine langen Leitungen, weil der Strom da verbraucht wird, wo erzeugt wird. Ist doch Super. Denkste! Denn auf Freiflächen oder landwirtschaftlichen Flächen sieht man die Solarmodule. Und den Trafo zum Umspannen hört man. Wenn dann noch die Sonne darauf scheint und den erhofften Strom erzeugt, gibt es Spiegelungen. Also laufen auch hier die Menschen Sturm. So wird aus Agri-PV dann Aggro-PV.