Bad Berleburg. Glasfaser-Unternehmen hat in Bad Berleburg Leerrohre ohne Zustimmung verlegt und bietet direkten Dialog an.

Vor genau zwei Jahren haben das Infrastrukturunternehmen Greenfiber und die Stadt Bad Berleburg eine gemeinsame Vision vorgestellt: Schnelles Internet für alle Unternehmen und alle Haushalte in Bad Berleburg - auch die Außengehöfte und Einzelwohner. Zu diesem Zeitpunkt waren nur rund 660 Haushalte mit Glasfaser versorgt. Inzwischen hat sich etwas getan. Aber viele Kunden mit Vorverträgen warten auf ihren Anschluss. Und es gibt auch Probleme beim Verlegen von Leerrohren.

Der Startschuss für den flächendeckenden Ausbau fällt im neuen Jahr, wenn die Witterungsbedingungen die Tiefbauarbeiten wieder möglich machen.
Uwe Krabbe, Geschäftsführer bei Greenfiber

Zum Stand des Ausbaus und der Verträge hat die Redaktion Greenfiber angefragt: „In Bad Berleburg haben sich über 60 Prozent der Adressen für einen Glasfaseranschluss entschieden. Der geförderte Ausbau läuft bereits, insbesondere in Wingeshausen. Der Startschuss für den flächendeckenden Ausbau fällt im neuen Jahr, wenn die Witterungsbedingungen die Tiefbauarbeiten wieder möglich machen“, erläutert Geschäftsführer Uwe Krabbe.

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In Girkhausen ist es nach Informationen dieser Redaktion gleich zwei Mal zu Problemen beim Verlegen der Leerrohre gekommen. Greenfiber bzw. eine beauftragte Baufirma soll beim Ausbau des Leitungsnetzes Leerrohr über landwirtschaftliche Flächen verlegt haben, ohne dass die Grundstückseigentümerin informiert worden sei. Später sei dann ein Vertrag mit einem Angebot einer finanziellen Entschädigung zugeschickt worden sein, um das Problem zu „heilen“. In einem anderen Fall sollen Greenfiber-Subunternehmer einen Landwirt daran gehindert haben, seine Flächen zu bewirtschaften, weil man ihm wegen der Bauarbeiten keine Überfahrt über einen Kabelgraben gestatten wollte, musste dies dann aber „zulassen“.

Greenfiber bestätigt den Vorfall und antwortet per Mail: „Selbstverständlich sollen Privatgrundstücke beim Verlegen der Leerrohre nicht beeinträchtigt werden. Darauf achten wir zusammen mit unserer örtlichen Bauaufsicht und planen entsprechende Arbeiten deshalb im Vorfeld präzise mit unseren Vermessungstechnikern. Leider kann es dennoch in Ausnahmefällen zu Komplikationen kommen. Insbesondere dann, wenn Privatgrundstücke nah an den öffentlichen Bereich grenzen. In dem besagten Fall wurden zu unserem Bedauern 200 Meter des Privatgrundstücks beeinträchtigt. Wir haben bereits Kontakt zu der Anwohnerin aufgenommen und werden uns erneut mit ihr in Verbindung setzen, um die Wogen zu glätten.“

Hinweise und Rückmeldungen aus der Bevölkerung wurden und werden umgehend an Greenfiber weitergegeben und dort bearbeitet.
Peter Mengel, Geschäftsführer der „Unser BLB-Netz GmbH“

Für die Stadt nimmt Peter Mengel, der auch Geschäftsführer von „Unser BLB-Netz“ ist Stellung: „Die Stadt Bad Berleburg und Greenfiber tauschen sich regelmäßig aus und stehen eng miteinander in Kontakt. Im Rahmen der regelmäßigen Gesprächstermine geht es insbesondere auch um mögliche aktuelle Besonderheiten zum Verlauf der Baustellen. Hinweise und Rückmeldungen aus der Bevölkerung wurden und werden umgehend an Greenfiber weitergegeben und dort bearbeitet.“ Und mit Blick auf zukünftige Probleme betont Mengel: „Betroffene können sich direkt an Greenfiber wenden. Der Partner der Stadt Bad Berleburg ist weiterhin mit seiner Geschäftsstelle in Bad Berleburg vor Ort. Zudem unterstützt die Stadt Bad Berleburg auch gerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei Fragen und Problemen.“

Das bestätigt auch Greenfiber: „Grundsätzlich können sich Anwohnerinnen und Anwohner, bei denen es Schwierigkeiten beim Ausbau des Glasfasernetzes gibt, direkt an die Tiefbauer vor Ort oder über die Hotline an Greenfiber wenden, um einen Termin mit Regionalmanager Mike Kleiner zu vereinbaren.“