Bad Berleburg. Greenfiber will langfristig für Kunden ansprechbar sein. Die ehemalige Bäckerei Harth bietet dafür einige Vorteile.
In der Bad Berleburger Poststraße ist einiges in Bewegung. Auf dem Krug-Gelände wird kräftig gearbeitet, in Krämer’s Frische Eck wird zum Juni dieses Jahres einen Nachfolger für die Ladenfläche, die derzeit von der Bäckerei Birkelbach angemietet ist, gesucht (wir berichteten) und auch ein paar hundert Meter weiter könnte es in ein paar Monaten eine weitere Veränderung geben. Paul Gummert, Geschäftsführer von Greenfiber, ist neuer Eigentümer der ehemaligen Bäckerei Harth in der Poststraße. Das bestätigt Pressesprecher Hinrich Bernzen auf Nachfrage der Redaktion.
Sichtbarer werden
Der Grund: Das Unternehmen Greenfiber, das zusammen mit der Stadt Bad Berleburg das schnellste Internet in Europa nach Bad Berleburg holen möchte, will in der Stadtmitte sichtbarer werden. „Wir sind bewusst nicht überall unterwegs. Da wo wir sind, sind wir zuhause“, so Bernzen und fügt hinzu: „Wir errichten nicht nur das Glasfasernetz – wir betreiben es auch gemeinsam mit der Stadt Bad Berleburg. Daher wollen wir auch dauerhaft vor Ort bleiben und ansprechbar sein. Anders kann man ein gemeinsames Netz nicht betreiben.“ Und da kam der Kauf der ehemaligen Bäckerei Harth gerade richtig. „Es gab eine sehr gute Konstellation auf dem Markt“, so Hinrich Bernzen. „Durch die großen Schaufenster ist man automatisch präsent und für eine dauerhafte Lösung bietet es sich einfach an, das Objekt nicht nur zu mieten, sondern zu kaufen.“
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Aktuell befindet sich Greenfiber noch in einem gültigen Mietvertrag mit dem Büro im Sparkassengebäude – ebenfalls in der Bad Berleburger Poststraße. „Und da fühlen wir uns auch wohl und werden dort erst einmal auch bleiben“, sagt der Greenfiber-Sprecher. Zudem befindet sich aktuell auch noch die Bäckerei Birkelbach übergangsweise in den Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei Harth – bis die Bauarbeiten auf der gegenüberliegenden Seite abgeschlossen sind und sie ihr neues Domizil beziehen kann.
„Wir wollen hierbei auch nichts übers Knie brechen. Wir befinden uns was die neuen Räumlichkeiten betrifft auch erst in der Planungsphase und wollen sie gemeinsam mit den Menschen vor Ort gestalten. Daher laden wir die Menschen ein, mit uns gemeinsam zu überlegen, was man mit dem Gebäude machen kann, um dem Gebäude eine sinnvolle Nutzung zu geben.“
Alles im Zeitplan
Bis dahin ist das Beratungsbüro weiterhin in der zweiten Etage des Sparkassengebäudes in der Kernstadt zu finden. Doch wie läuft es eigentlich mit dem Breitbandausbau in und um Bad Berleburg? Schon im vergangenen Jahr hatte die Lokalzeitung berichtet, dass bis Ende 2024 alle Haushalte in Bad Berleburg und den Ortschaften, die sich für einen Glasfaseranschluss entschieden hatten, an das Breitbandnetz angeschlossen sein sollten. Bereits im September rollten nach dem Spatenstich im Juni die Bagger, um in Bad Berleburg die ersten Trassenkilometer des flächendeckenden Glasfasernetzes zu verlegen. Vorab hat Greenfiber gemeinsam mit der Stadt Bad Berleburg eine Vorvermarktung gestartet – mit Erfolg. Denn: Weit mehr als die erforderlichen 30 Prozent der Haushalte entschieden sich schon zwei bis drei Wochen vor dem Ende der Vorvermarktung für das neue Internet.
Für die Odebornstadt ist es das größte Infrastruktur-Projekt seit Jahrzehnten. „Wir haben gemeinsam mit dem Bürgermeister die Ortschaften besucht und die Menschen informiert. Man merkte, dass die Menschen das eigene BLB-Netz möchten. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt und die Entscheidungen werden in der eigenen Kommune gefällt.“ Ein Projekt, das laut Bernzen aktuell im Zeitrahmen ist. „Wir haben bereits eine Menge erreicht, was für Außenstehende nicht sichtbar ist.“ Es geht dabei um Genehmigungen und um Planungen. „Im Bad Berleburger Stadtgebiet haben wir viele Gewässer, die zu queren sind, auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht nicht vermutet. In den Ortschaften sieht das schon wieder anders aus“, erklärt Bernzen.
All das funktioniere nicht ohne fundierte Planung. „Wir werden am Ende das schnellste Internet haben – aber bis es soweit ist, bedarf es vieler Arbeitsschritte. Allein in Bad Berleburg müssen hunderte von Kilometern Kabeltrasse verlegt werden“, so Bernzen. Er versteht, dass die Menschen lieber gestern als heute schon das schnelle Internet haben möchten. „Das zeigt ja auch ihr Interesse an dem Vorhaben.“ Und: „Wir werden am Ende eine Infrastruktur hier vor Ort haben, die wir dauerhaft nutzen werden.“