Wingeshausen. Aus erster Hand, direkt vom Runden Tisch, werden Politiker und Verwaltung in Bad Berleburg über mögliche Folgen informiert. Das Echo ist geteilt.
In der Wisenthütte fand am Dienstagabend eine Informationsveranstaltung für die Kommunalpolitik und Verwaltungsspitze der Stadt Bad Berleburg statt. Einziges Thema: Die Ergebnisse des Runden Tisches zur möglichen Fortführung des Wisentprojektes.
Nach Informationen dieser Zeitung hatte Bürgermeister Bernd Fuhrmann zu diesem Termin eingeladen. Fuhrmann ist zugleich auch Vorsitzender des Trägervereins des Wisentprojektes. Der Trägerverein befindet sich aktuell wegen der angedrohten Zwangsgelder in einem Insolvenzverfahren. Die klagenden Waldbauern aus dem Hochsauerland hatten angekündigt, für jeden Verstoß gegen die Gerichtsurteile durch die freilebende Wisentherde bis zu 250.000 Euro einzufordern.
Information aus erster Hand
Auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte der Pressesprecher der Stadt Bad Berleburg, dass es sich bei der „erwähnten Veranstaltung um eine durch uns an alle Fraktionen und Einzelvertreter in unserem Stadtrat angebotene Informationsveranstaltung. In diesem Rahmen wurden die Ergebnisse des Runden Tisches präsentiert. Die Teilnehmenden haben dabei Informationen aus erster Hand durch einen der beiden Moderatoren des Runden Tisches, Johannes Remmel, erhalten. Zugleich hatten alle Fraktionen und Einzelvertreter in diesem Rahmen die Möglichkeit, um Fragen zur Thematik zu stellen. Die Resonanz der Teilnehmenden war positiv, die Veranstaltung – so die Rückmeldungen – war sehr informativ. Im nächsten Schritt werden wir nun unsere zuständigen politischen Gremien zu den Empfehlungen des Runden Tisches beteiligen“.
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Bekannt ist der Redaktion aber auch, dass nicht alle politischen Vertreter dieser Einladung gefolgt sind.
Lob von Martin Schneider
Einer der dabei war ist der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bad Berleburger Stadtrat. Martin Schneider. stellt der Veranstaltung ein gutes Zeugnis aus: „Ich fand das eine gute und umfassende Information. So tief war ich in dem Thema noch nie drin. Allerdings bleiben auch bei mir Fragen.“ Der Kommunalpolitiker sieht die „Gretchenfrage“ in der Besitzstruktur: Wer wird künftig die Tierhaltereigenschaft haben, dann aktuell gehört die Wisenteherde - auch wenn der Trägerverein die Tiere für herrenlos erklärt hat – zur Insolvenzmasse des Vereins. Zur vorgeschlagenen Finanzierung durch Land, Kreis und Stadt hat Schneider ebenfalls Fragen, zumal danach, warum Kreis und Stadt in einigen Punkten zu gleichen Teilen beteiligt sind, und die Stadt dann über die Kreisumlage noch mehr in der Finanzierung des Projektes stecke.
Generell aber ist für Schneider klar: „Ich halte es mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, der ein solche Projekt mit Alleinstellungsmerkmal nicht einfach eingestampft sehen will.“