Bad Laasphe. Für die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bad Laasphe wird es jetzt eng. Für die beliebte große Disco zum Beispiel bleibt kaum noch Platz.

Das Bad Laaspher „Haus der Jugend“, es schrumpft: Wenn deren jugendliche Besucherinnen und Besucher mit der Stadtjugendpflege demnächst in ein Provisorium umziehen, bleibt ihnen dort nur ein Bruchteil des Raumes, in dem sie sich bisher begegnen und austoben konnten. Eine echte Notfallsituation.

Hintergrund für den Umzug ins Haus Bahnhofstraße 50 gleich gegenüber sind Brandschutz-Mängel im Gebäude Bahnhofstraße 33, in dem das „Haus der Jugend“ bisher seine Räume hatte. Doch die sind wegen der Mängel mittlerweile geschlossen, nicht benutzbar.

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„Etwas Gleichwertiges in der Größe vom ,Haus der Jugend‘ hätten wir nicht gefunden“, ist bei einem Besuch der Redaktion in den neuen Räumen Jann Burholt überzeugt, Leiter der Abteilung Familien, Soziales und Sport im Bad Laaspher Rathaus – jedenfalls nicht kurzfristig. Sicher: Auch Privatleute hätten die Stadt mit Raum-Angeboten angesprochen, doch die jetzt gefundene Lösung auf Erdgeschoss-Ebene sei die beste. Nachdem die Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen hier ausgezogen waren, konnte die Stadt deren Räume zum 1. Juli mieten.

Burholt: Start noch im September

Den Vergleich zieht Ulf Holzhauer vom städtischen Gebäudemanagement: Im „Haus der Jugend“ gebe es auf einer einzigen Etage eine Disco, Kunstraum, Medienraum, Küchen-Bereich, einen großen Aufenthaltsraum und ein Büro. Und am neuen Ort? Ein Raum für Büro und Beratung, ein zweiter als Medienraum und Disco sowie ein dritter als Gemeinschaftsraum – mit Durchreiche zur kleinen Küche nebenan.

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„Und immer donnerstags ist Projekt-Tag“, erklärt Burholt – dafür würden die Räume künftig zum Beispiel genutzt. Bis vor kurzem seien die Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit noch in der Caféteria des Städtischen Gymnasiums und im Pluspunkt „Kö“ an der Königstraße, eine Räumlichkeit des Sozialwerks St. Georg, gelaufen. Derzeit pausierten sie.

Eher unscheinbar: das Gebäude Bahnhofstraße 50, für die nächste Zeit das provisorische „Haus der Jugend“.
Eher unscheinbar: das Gebäude Bahnhofstraße 50, für die nächste Zeit das provisorische „Haus der Jugend“. © Eberhard Demtröder

Umzug: Jugend entscheidet mit

Für Jungs und Mädchen seien im Provisorium eigens getrennte Toiletten eingerichtet worden, so Holzhauer weiter. Die Räume seien durchgängig weiß gestrichen worden, bekämen jetzt auch neue LED-Beleuchtung und Rauchmelder. Für den Brandschutz sei rundum gesorgt, samt zweitem Fluchtweg. Und: Es bleibe den Jugendlichen der Hof der Grundschule gegenüber zum Toben im Freien. Die weitere Ertüchtigung der neuen Räume sei im Gange, fasst Burholt zusammen, die beauftragten Fachfirmen am Werk.

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Natürlich werde man beim Umzug Mobiliar von drüben in die provisorischen Räume retten, so der Abteilungsleiter zusammen. Was genau, das sei mit der Jugendpflege, aber auch den Jugendlichen zu besprechen, um die es ja gehe. Zum Glück sei es „ein kurzer Weg“ über die Bahnhofstraße.

Und wann kann das provisorische „Haus der Jugend“ starten? Noch im September, hofft Jann Burholt – und vielleicht mit einen Eröffnungsfreitag zur Feier des Tages. Jedenfalls wolle die Stadtjugendpflege mit Mareike Schäfer und ihrem Team nach Ende der Ferienspiele „so schnell wie möglich wieder neues Programm“, betont Jann Burholt.

Rückkehr erst in ein paar Jahren

Wann die Jugendlichen aber zurück in ihre gewohnten Räume können, sei derzeit noch gar nicht absehbar, bedauert Burholt – womöglich erst in ein paar Jahren. Erst einmal gelte es für Politik und Verwaltung, die Idee von einem Schul- und Jugend-Campus für das Gebäude Bahnhofstraße 33 zu diskutieren auszuarbeiten. „Wir wollen uns Zeit lassen für ein vernünftiges Gesamtkonzept.“

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Und für dieses Konzept wäre auch zu überlegen, welchen Stellenwert die Offene Ganztagsschule (OGS) darin habe. Denkbar wäre, so Burholt, dass sie beispielsweise Räume des ehemaligen Radiomuseums im Gebäude nutzt. Auf jeden Fall werde die OGS in den jetzigen Räumen „irgendwann zu klein sein“, wenn in den nächsten Schuljahren nach und nach alle Eltern von Kindern im Grundschul-Alter ein Recht auf Ganztagsbetreuung bekämen. Und ein Anbau an das Gebäude gleich neben der Grundschule sei platztechnisch nicht möglich, erklärt der Abteilungsleiter.

Interessiert an zusätzlichen Räumen im Hause sei übrigens auch die Musikschule Wittgenstein, die bislang ausschließlich in Bad Berleburg beheimatet ist.

Auch das provisorische „Haus der Jugend“ wird unter der gewohnten Rufnummer 02752/7484 telefonisch erreichbar sein. Die E-Mail-Adresse: M.Schaefer@bad-laasphe.de. Mehr aktuelle Infos gibt’s auch auf Facebook.