Bad Laasphe. Endlich steht fest, in welche Räume die Einrichtung wegen Brandschutz-Mängeln im eigenen Haus wechselt. Und auch das Radiomuseum muss weichen.
Die Politik hat zugestimmt, der Mietvertrag steht: Das „Haus der Jugend“ in Bad Laasphe, bislang Bahnhofstraße 33, wird zum 1. Juli in das Gebäude Bahnhofstraße 50 gleich gegenüber einziehen können – auch wenn dort insgesamt weniger Räume für die Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung stehen. Zugleich wird das Radiomuseum, ebenfalls Bahnhofstraße 33, weiter geräumt. Grund für die Aktivitäten in beiden Fällen: mangelnder Brandschutz, weshalb die Stadt das komplette Gebäude geschlossen hat.
Provisorium für die nächste Zeit
Das Raumangebot am neuen Ort sei „ein bisschen kleiner als im Haus der Jugend“, sagt auf Nachfrage unserer Redaktion Jann Burholt, Leiter der Abteilung Familien, Soziales und Sport im Bad Laaspher Rathaus – doch „wir schauen, dass wir so viele Angebote wie möglich mit hinübernehmen“. Es werde ein Provisorium für eben jene Zeit, „die es braucht, um das Gebäude Bahnhofstraße 33 zu begutachten und zu sanieren“. Abriss und Neubau seien zumindest bislang kein Thema. Und nach der Sommerpause gehe es für die Jugend am vorläufigen neuen Treffpunkt weiter.
Lesen Sie auch: Bad Laasphes „Haus der Jugend“ zieht in ein Provisorium
Seit 2004 genutzt wurden die Räume in der Bahnhofstraße 50 von den Sozialen Diensten der Diakonie in Südwestfalen für Zwecke des Ambulant Betreuten Wohnens. Doch die werden jetzt frei, weil die Diakonie ihrerseits mit ihren Büroräumen und dem Offenen Treff als Tagesangebot in die Gartenstraße 11 umzieht – die ehemalige Bad Laaspher Polizeiwache. „Dort ist die Raumsituation deutlich besser als in der Bahnhofstraße“, so Margit Haars, als Leiterin des August-Hermann-Francke-Hauses auch für das Ambulant Betreute Wohnen zuständig. Weitere Vorteile seien mehr Parkplätze und die Nähe zur einer der Wohngemeinschaften. „Ende der Woche geht es los mit dem Umzug“, kündigt Haars an.
Radiomuseum wird freigezogen
„Das Radiomuseum wird dort nicht wiedereröffnet“ – das sei eine „klare Perspektive“, sagt Sören Lamm, Dezernent bei der Stadt Bad Laasphe mit Blick auf den Standort Bahnhofstraße 33. Derzeit werde der Bestand an Exponaten nach und nach aufgelöst. Dabei arbeiteten Museumsleiter Hans Necker und der Förderverein des Museums gut zusammen mit der Stadt, die den Zugang zum gesperrten Gebäude gewähre. Und wenn die Museumsräume dort in ein paar Monaten freigezogen seien, könne mit der Politik geklärt werden, wie es weiter genutzt und im Sinne dieser neuen Nutzung saniert werde.
Lesen Sie auch: Gravierende Mängel: Bad Laaspher Radiomuseum geschlossen
Förderverein sucht geeignete Lagerstätte
Einen Grundstock an Exponaten aus dem Radiomuseum möchte dessen Förderverein selbst verwalten. Daniel Reuß vom Vereinsvorstand: „Hier suchen wir noch einer geeignete, bezahlbare Lagerstätte, wo auch unsere Mitglieder in der Nähe sind.“ Und die kommen vorwiegend aus dem nahen Hessen.
Nach Hessen ist inzwischen auch Museumschef Necker umgezogen. „Der Plan ist, mit den Sachen später einmal Ausstellungen zu machen“, so Reuß. Das sei „eine gute Chance, die Sammlung am Leben zu halten“.
Natürlich sei es „ein wenig traurig“, dass hier eine Museumsära zu Ende gehe, macht Lamm deutlich – mit einem Mix aus Kultur- und Technik-Geschichte. Aber es habe sich leider kein Weg zur Fortsetzung ergeben. Ende 2024 läuft der Vertrag zwischen Museumschef Necker und der Stadt für die Nutzung der Museums- und Lagerräume aus.
Teile der Sammlung gehen nach Vechta
Inzwischen ist der Förderverein dabei, die umfangreichen Bestände an alten Radio- und Fernsehgeräten aus Neckers Sammlung zu reduzieren. So freut sich bereits der Verein Radiomuseum Vechta in Ostwestfalen-Lippe vor der Eröffnung seines neuen Standortes in Stemwede auf einen Teil der angeblich weltgrößten Sammlung des Radiomuseums in Bad Laasphe.
Lesen Sie auch: Bad Laasphe: Haus der Jugend und Radiomuseum plötzlich zu