Erndtebrück. Die WP-Redaktion schaltet wieder ein: In der 5. Folge der RTL-Show gab es dicke Luft – und zwei sehr unterschiedliche Meinungen der Zuschauer.
Es wird weiter gebohrt, gehämmert und hergerichtet in dem ehemaligen Erndtebrücker Kuhlmann-Haus – zumindest in den Kinderzimmern. Es geht um die neue RTL-Show „Wettkampf in 4 Wänden“. Nun wurde die fünfte Folge ausgestrahlt – und von unseren Redakteurinnen Lisa Klaus und Ramona Richter kritisch unter die Lupe genommen. Während Trash-TV-Fan Richter sich mittlerweile über neue Folgen freut, ist Kollegin Klaus froh, wenn die Sendung bald ein Ende findet. Im Folgenden schildern sie, wie die neue Folge bei ihnen abgeschnitten hat.
>Maren und Stefan im Gespräch: Exklusiver Einblick hinter die Kulissen der RTL-Show mit den Erndtebrückern
Lisa Klaus nervt das künstliche Drama
In Folge 5 erkennt das TV-Sternchen das Format und spricht das, was sie denkt, ungeschönt aus . „Die wollen hier 08/15“, sagt Yvonne Woelke desillusioniert und mit ein paar Tränchen in den Augen zu ihrem Team-Kollegen. Ach nee. Und genau dieses Konzept, das die Dame da so gut erkannt hat, ist es auch, das mir immer wieder Sodbrennen verursacht.
Was hier zählt, ist die Hülle, die reine Optik, der Schein – aber nicht die Qualität dessen, was die Hobby-Handwerker da zusammenzimmern. Denn ginge es um Qualität, würde ihnen mehr Zeit eingeräumt werden. Aber es muss schnell schnell gehen, mehr Druck, mehr Tränen, mehr Drama gleich mehr Quote (zumindest in der Theorie). Es muss nur für den Moment, in dem die Jury im Raum steht, hübsch aussehen, vielleicht ein bisschen funktional sein – aber ob diese Räume tatsächlich auch einer wahrhaftigen Bewohnung standhalten oder nicht vielmehr nach ein paar Tagen und Wochen auseinanderbröseln, steht auf einem ganz anderen Blatt. Diesen Gedanken bekomme ich auch in Folge 5 nicht aus dem Kopf: Wird das Ganze nach der Show ab- und rausgerissen? Wer soll denn darin bitte wohnen?
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Diesmal ging es um das Kinderzimmer – die Erndtebrücker Teilnehmer Maren und Stefan taten sich erst etwas schwer mit dem Thema „Dschungel“ und der gewünschten Altersklasse. Doch am Ende sah ihr Raum fast schon nach „Schöner Wohnen“ aus, mit schaukelnden Äffchen, kräftigen Farben und einer Kletterwand. Das Zimmer wirkte auch durchaus bewohnbar. Ein einziger Lichtblick in einer ansonsten sehr billig wirkenden Folge, bei der ich meine eigene Entscheidung, extra für die Dauer der Sendung ein RTL-Plus-Streaming-Abo zu bezahlen, weil ich sonst kein lineares Fernsehen schaue, mehr als einmal hinterfrage.
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Das Abo wird definitiv nach der finalen Folge gekündigt. Denn eine Hobby-Handwerker-Show inklusive Zeitdruck und verwöhnten C-Promis ist ja schön und gut, aber sobald dann auch noch konstruiertes Drama dazu kommt, bin ich wirklich raus. Statt einer Punkte-Vergabe durch die Jury mussten sich die Teams gegenseitig selbst bewerten. Klar, dass da einige ihre Felle wegschwimmen sahen und im Angesicht der verlorenen Lust am Format unsportlich wurden. Spaß zu gucken macht das nicht.
Ramona Richter ist froh, wenn Yvonne und Peter gehen
Die Show neigt sich dem Ende zu – und ich muss gestehen, dass ich froh bin, dass es eben kein Trash-Format mehr ist. Ja, Sie haben richtig gelesen: Der größte Trash-TV-Fan der Redaktion will kein Trash sehen, zumindest nicht in diesem Format. Und ich freue mich, dass gleich zwei sympathische Teams im Finale stehen. Team Rot hatte ich bereits nach wenigen Minuten ins Herz geschlossen.
Irgendwie harmonieren die beiden in meinen Augen und ich ertappe mich des Öfteren dabei, wie ich schmunzeln muss über ihre liebevollen Neckereien. Keine Ahnung, warum, aber auf eine gewisse Art und Weise finde ich mich in ihnen wieder. Und auch Team Gelb wird mir immer sympathischer – allein schon durch seine bodenständige Art. So auch, als es schließlich um die Punktevergabe geht. Denn jedes Team soll die Räume der anderen Teams bewerten. Und hier zeigt sich, wer fair ist und wer eben nicht. Klar ist es ein Spiel – und jeder will gewinnen, aber fair sollte man dennoch bleiben.
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Und was soll ich sagen: Team Blau bleibt auf der Sympathie-Gala auch in dieser Folge weit unten. So langsam gehen mir Peter und Yvonne einfach nur noch auf den Keks. Drei Punkte für Team Rot? Klar, ich finde auch nicht, dass Bauschaum in ein Kinderzimmer gehört und hätte dafür auch Minuspunkt vergeben – aber sorry: Der Sandkasten bei Team Grün wiederum ist okay? Alles klar, Peter und Yvonne. Gut, dass ich auch gar nicht taktisch bewertet habe (Ironie Ende). Ich persönlich fand die Challenge der Kinderzimmer echt interessant – zu sehen, was man aus den kleinen Zimmern alles machen kann. So langsam hat mich das Format echt überzeugt, wären da eben nicht jene Nervensägen.
Bitte, liebes Team Blau – geht einfach! Vielleicht wären für dieses Team Trash-TV-Formate wie „Sommerhaus der Stars“, „Die Alm“ oder „Ex on the Beach“ besser geeignet – allein schon vom Niveau her. Denn da können die C-Promis mit den übrigen Teams leider nicht mithalten – bei weitem nicht.
Deswegen hoffe ich, dass ein anderes Team gewinnt: Am liebsten wären mir hier natürlich Stefan und Maren aus Erndtebrück – oder aber ihre Konkurrenten von Team Rot. So oder so: Verdient hätten es beide. Und dafür fiebere ich gerne auch bei der letzten Folge wieder mit. Mal schauen, welches Zimmer nun an der Reihe ist.