Erndtebrück. Die Erndtebrücker sind seit Folge 4 bei der RTL-Show mit dabei – und zwar ganz spontan. Für ihre Teilnahme hatten sie aber eine Bedingung.

„Es ist so weit: Ihr könnt in das RTL-Haus einziehen, wenn ihr wollt!“ An diesen Satz erinnert sich Maren Selzer noch genau. Es ist ein Dienstag – die Dreharbeiten zu „Wettkampf in 4 Wänden – Die ultimative Bau-Challenge“ in einem der ehemaligen Kuhlmann-Häuser in Erndtebrück sind bereits in vollem Gang, als die Erndtebrückerin den Anruf von ihrem Bekannten bekam. „Er sagte mir, dass die Produktionsfirma noch ein Paar suchte, das an der Show teilnimmt. Er wusste, dass ich gerne Bau-Sendungen schaue“, so Selzer. Dass sie und ihr Mann Stefan nur drei Tage später wirklich als Team Gelb dort einziehen, hätte sie zu dem Zeitpunkt jedoch nicht gedacht. Nun sind sie genau dort auf RTL zu sehen – immer dienstags ab 20.15 Uhr.

Bis Ende Mai haben die Dreharbeiten die Edergemeinde in Atem gehalten und nicht selten haben „Spaziergänger“ versucht, einen Blick auf das aktuelle Geschehen zu werfen. Immerhin waren während dieser Zeit auch einige bekannte Gesichter mit dabei – allen voran Yvonne Woelke und Peter Klein. Seit Juli ist nun zu sehen, was in dem Haus in der ehemaligen Kuhlmann-Siedlung vor sich ging. Für alle, die die Sendung nicht kennen: Das Ziel der Teilnehmer (es gibt vier Teams) ist es, aus einem Sechs-Zimmer-Rohbau die perfekte Traumwohnung zu machen – und im besten Fall 50.000 Euro mit nach Hause zu nehmen. Am Dienstag, 22. August, wurde bereits die fünfte – und damit vorletzte – Folge ausgestrahlt. Mit dabei: Maren und Stefan Selzer aus Erndtebrück. In Folge 4 war das Paar dort eingezogen.

24 Stunden unter Beobachtung

Und das nur wenige Tage, nachdem sie sich für das Format entschieden hatten. „Wir haben erstmal unsere Kinder gefragt, was sie davon halten“, berichtet Stefan Selzer. Und die waren begeistert von der Idee – ebenso Marens Chefin, die ihr kurzerhand Urlaub gab. Und dann ging es auch schon los – noch am gleichen Tag saßen Maren und Stefan Selzer mit den Chefs der Produktionsfirma im heimischen Garten. „Die waren wirklich total nett und haben offen über alles geredet“, so der frühere Berufssoldat. Kurz darauf war es beschlossene Sache. Mit gepackten Koffern ging es zur Baustelle. „Allerdings stellten wir vorab eine Bedingung: Keine Kameras in der Dusche und auf der Toilette“, so Selzer. Kurzerhand wurden die Kameras dort entfernt. „Sonst hätten wir nicht teilgenommen.“

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Zweieinhalb Wochen wohnte das Paar also nun auf der Baustelle. Arbeiten, essen, schlafen – und das unter Beobachtung. Denn sowohl Kameras als auch Mikrofon waren immer an. „An die Kameras hatte man sich irgendwann gewöhnt. Aber das mit den Mikros war schon komisch – und das macht auch was mit einem“, sagt Stefan. „Man weiß: Wenn man über die anderen Teams redet, sich aufregt oder aber über private Dinge spricht, könnte das während der Interviews zur Sprache kommen.“

Vier Wohnungen, vier Teams, eine Show: Gedreht wurde in der ehemaligen Kuhlmann-Siedlung.
Vier Wohnungen, vier Teams, eine Show: Gedreht wurde in der ehemaligen Kuhlmann-Siedlung. © RTL | RTL

Und die wurden spontan während der Arbeiten gedreht. „Dann heißt hieß es: Maren, Stefan – O-Ton. Da bekam man schon manchmal einen dicken Hals, wenn man gerade im Stress ist, was eigentlich der Dauerzustand war, und dann plötzlich zum Interview gerufen wird“, so Selzer. „Da kann man dann auch verstehen, dass nicht immer alle gut gelaunt und gekämmt dort sitzen.“

Enormer Zeitdruck

Apropos Zeitdruck: Den hatten die Teams täglich. Es gab zwei Transporter, die sich die Teams zum Einkaufen aufteilen mussten. Gute Absprachen waren also ebenso wichtig, wie das rechtzeitige Bestellen oder Einkaufen selbst. „Man durfte bestellen, wo man wollte – einkaufen aber durften wir nur vor Ort. Und da muss man natürlich schauen, dass man alles bekommt – und zwar rechtzeitig. Das bedeutet: Spätestens am nächsten Tag. Für die Firmen war das natürlich auch stressig.“ Einen Heimvorteil hatten die beiden dabei nicht.

Stefan bei der Arbeit: Nur wenige Tage hatten die Teams für die Renovierung der Räume Zeit.
Stefan bei der Arbeit: Nur wenige Tage hatten die Teams für die Renovierung der Räume Zeit. © RTL

Welche Räume bereits fertig waren – das wussten Maren und Stefan bei ihrem Einzug nicht. „Das war natürlich auch so eine Sache: Wir mussten schauen, was wir machen wollen und wie. Und das in nur wenigen Tagen“, berichtet Maren. Die letzten Stunden wurden dann in der Regel durchgearbeitet – von morgens 10 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr. „Der Druck war enorm – da können die Nerven schon mal blank liegen.“

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Grundsätzlich aber, so die Selzers, war die Stimmung untereinander echt harmonisch. „Die Teams waren alle super lieb. Zu einigen besteht auch weiterhin Kontakt“, berichten sie. Und Team Blau? „Die kannten wir vorher wirklich nicht. Aber auch mit Yvonne und Peter konnte man sich gut unterhalten. Wahrscheinlich kommen die schlechter weg, als sie eigentlich sind.“ Gerne denken sie an die gemeinsamen Abende zurück. „Da war wirklich alles echt.“

Liebevoller Empfang

Ihre Lieblingschallenge? „Das Kinderzimmer“, sagt Maren. Und das, obwohl das Thema „Dschungel“ nicht gerade ihr Lieblingsthema war. „Am Ende aber ist es egal, welches Thema man hat. Man steckt so viel Herzblut in die Räume, als wäre es für einen selbst.“ Immer 100 Prozent geben – so das Motto der beiden. „Mein Ziel war es, abzuliefern und die Aufgaben zu erfüllen“, sagt Stefan. „Gewinnen war gar nicht mein größtes Ziel.“

Mit dem Schild wurden sie von ihren Freunden und Bekannten nach den Dreharbeiten zuhause empfangen.
Mit dem Schild wurden sie von ihren Freunden und Bekannten nach den Dreharbeiten zuhause empfangen. © Ramona Richter

Ob sie am Ende aber gewonnen haben oder nicht, ist im großen Finale zu sehen – einem von vielen Highlights für die Selzers. „Wir haben das Finale natürlich schon im Internet gestreamt“, berichten sie. Sie selbst sind zufrieden mit dem, was sie im TV sehen. „Wir sind ja auch gut bei weggekommen“, schmunzelt der Erndtebrücker. „Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass mehr von der Bauzeit gezeigt wird, aber man muss ja schauen, dass alle Zuschauer auf ihre Kosten kommen.“ Zuschauer – dazu zählen auch ihre Freunde, die sie nach dem Dreh liebevoll mit selbstgebastelten Plakaten empfingen.