Girkhausen. Im Rathaus denkt man an zwei Genossenschaftsanteile. Mindestens 200 sollten es am Ende sein – doch diese Marke ist noch nicht erreicht.
Die Stadt Bad Berleburg möchte sich an der geplanten „Bürger-Genossenschaft Dorfladen Girkhausen eG“ beteiligen, um das Projekt zum Erhalt des Geschäfts „In der Odeborn“ zu unterstützen. Bürgermeister Bernd Fuhrmann soll die Stadt in der Genossenschaft vertreten. Unterdessen ist die Zahl der gezeichneten Anteile insgesamt in den letzten Tagen weiter gewachsen.
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„Aktuell sind wir bei 194 Anteilen“, berichtet Girkhausens Ortsvorsteher Timo Florin am Montagnachmittag auf Nachfrage unserer Redaktion. Und es könnten auch immer noch weitere Beteiligungen erworben werden, betont er – entweder über die Formulare, die allen Girkhäuser Haushalten mit der Einladung zur anstehenden Gründungsversammlung zugegangen seien, oder auch auf der Versammlung selbst. Termin: am kommenden Donnerstag, 15. Juni, ab 18 Uhr in der Schützenhalle.
Betreiber leider nicht gefunden
Im Rathaus will man ganz konkret zwei Anteile von je 250 Euro zeichnen, geht aus einer Vorlage der Stadtverwaltung für die Politik hervor – finanziert aus Mitteln des städtischen Budgets „Projekt Nahversorgungsoffensive“. Ein Betreiber habe ja „nicht gefunden werden“ können, „so dass der Weiterbetrieb des Dorfladens nach Abstimmungen mit dem Ortsvorsteher sowie der Dorfgemeinschaft nur über eine Genossenschaft möglich ist“.
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Laut Geschäftsplan für den Dorfladen müssten Bürgerinnen und Bürger mindestens 200 Genossenschaftsanteile zu je 250 Euro erwerben, damit das Geschäft nachhaltig weitergeführt werden könne, so die Stadt. Das so entstehende Kapital von 50.000 Euro solle in „den Kauf von Waren, Inventar und notwendige Umbau- und Renovierungsmaßnahmen“ investiert werden. Erst in der vergangenen Woche habe der künftige Hauptlieferant den Laden vermessen und Vorschläge gemacht, „wir wir das Mobiliar stellen könnten“, so Ortsvorsteher Florin – beispielsweise die neuen Kühlgeräte.
Personal weiterhin gesucht
Gesucht wird laut Florin weiterhin Personal für den Betrieb des Dorfladens. Zwar hätten sich schon mehrere Vollzeitkräfte gemeldet, doch wolle man lieber mit Teilzeitkräften auf 520-Euro-Basis und bei jeweils 20 Stunden pro Woche arbeiten, um die Verantwortung im Alltag besser auf mehrere Köpfe verteilen zu können. Die Bäckerei Gerke möchte ihren Betrieb im Ladenlokal „In der Odeborn“ am Samstag, 24. Juni, beenden.
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Politisch beraten und entschieden wird die Beteiligung der Stadt an der Bürger-Genossenschaft am 14. Juni im Ausschuss für Soziales, Bildung, Sport und Kultur. Das letzte Wort hat dann am 19. Juni die Stadtverordnetenversammlung. Der öffentliche Teil der Sitzung beider Gremien im Bürgerhaus am Markt, großer Saal, beginnt jeweils um 18 Uhr.