Bad Laasphe. Die Sperrung der B 62 in Niederlaasphe hat den Händlern das Ostergeschäft verdorben. So will Pro Bad Laasphe die Kunden wieder in die Läden holen
Die Sperrung der Bundesstraße 62 in Niederlaasphe sorgt nicht nur bei Verkehrsteilnehmern für Unmut. Auch für den Handel und die Unternehmen in Bad Laasphe hat die Baustelle verheerende Auswirkungen. „Für den Handel ist die Baustelle eine Katastrophe. Ein Drittel der Kunden kommt aus Hessen“, erklärt Bernd Petzolt von der Werbegemeinschaft Pro Bad Laasphe. Die Zahlen seien auf alle weiteren Händler übertragbar, stimmt der Vorsitzende Killian Giese zu. Aus den umliegenden Orten Breidenstein, Breidenbach, Wallau und Biedenkopf kommen zahlreichen Menschen um in Bad Laasphe einzukaufen. Ihnen wird die Anreise jetzt durch die Baustelle und die Umgehung durch das Dorf Niederlaasphe erschwert.
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„Wir wollen uns bei den hessischen Kunden, die trotz der Beschwerlichkeiten den Weg nach Bad Laasphe auf sich nehmen, bedanken“, sagte Bernd Petzolt. Und zwar mit Gutscheinen für eine Tasse Kaffee. Beim Einkauf in Bad Laasphe erhalten die Kunden einen gestempelten Gutschein - in allen Läden, die bei Pro Bad Laasphe dabei sind. Die Gutscheine können für einen Kaffee bei der Bäckerei Eckhard, Schäfers Backstuben oder Bäcker Müller vor Ort eingelöst werden. Gültig sind die Gutscheine während der ersten Bauphase der B 62.
Ostergeschäft war von der Sperrung der B 62 beeinträchtigt
Das die Bundesstraße im Abschnitt Marburger Straße neu gemacht werden muss, dafür haben die beiden Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Verständnis. Wie das Ganze abgelaufen ist, da wünschen sie sich Verbesserungen. „Wir wurden eine Woche vorher informiert, auch die Stadt wusste davor nicht Bescheid. Das sollte früher kommuniziert werden“, erklärt Bernd Petzolt. Vor allem der Zeitpunkt - eine Woche vor Ostern - ärgert die Werbegemeinschaft Pro Bad Laasphe. „Muss es sein, die Sperrung eine Woche vor Ostern zu machen, wenn dann nur Schilder aufgestellt werden?“, fragt Kilian Giese. Stimmen aus Niederlaasphe bestätigen, dass mehr in der ersten Woche nicht passiert sei, so Giese. „Die Woche vor Ostern ist die zweitwichtigste Woche im Jahr, sie kommt direkt nach Weihnachten“, erklärt Bernd Petzolt. Das Ostergeschäft fiel damit für die Bad Laaspher Händler sehr viel geringer aus als noch in den Vorjahren.
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„Das Ganze ist unnötig kompliziert und planlos“, ärgert sich Killian Giese. „Wir sind davon ausgegangen, dass erstmal der Kreisverkehr gemacht wird, dann die Straße und wenn es um die Kurve geht, kommt die Vollsperrung. Das waren die Infos, die wir hatten“, erklärt Bernd Petzolt den Kenntnisstand der Händler. Dass dann der Vollsperrung gestartet wird, damit hatte niemand gerechnet. „Nach Corona, der Inflation und der Energiekrise kommt jetzt das Nächste. Wir kämpfen seit über drei Jahren“, sagt Bernd Petzolt. „Wir hüpfen von einer Krise in die nächste“, stimmt Killian Giese zu.
Beschilderung der Vollsperrung der B 62 für Lkws problematisch
Aber nicht nur für die Händler ist die Sperrung der B 62 problematisch. Auch für die Einwohner, die Pendler, die jeden Tag Richtung Hessen zur Arbeit fahren und die Anwohner in Niederlaasphe, die mit dem Verkehrsaufkommen durch das Dorf leben müssen. „Es ist für niemanden eine schöne Lösung“, sagt Killian Giese. Auch sei die Beschilderung der Vollsperrung für Lkw nicht eindeutig genug. „Zum Teil stehen doch Lkw in Niederlaasphe“, erklärt Killian Giese, der selbst jeden Tag durch die Baustelle zur Arbeit pendelt. „Die Hinweisschilder der Absperrung stehen auf der Straße (wir berichteten), es ist nur eine Frage der Zeit bis etwas passiert“, sagt Bernd Petzolt weiter. Die gesamte Situation lässt die Händler unzufrieden zurück, mit der Angst weitere Umsatzeinbußen in Kauf nehmen zu müssen.
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„Für die Zukunft wünschen wir uns, früher informiert zu werden. Wir saßen eine Woche vorher noch zusammen und keiner wusste von etwas. Und das ist keine Entscheidung, die von ein auf die anderen Woche getroffen wird. Straßen NRW muss es vorher gewusst haben“, ist sich Bernd Petzolt sicher.
Erneuerung der B 62 in Niederlaasphe bis ins dritte Quartal geplant
Alternativen zur Vollsperrung gebe es, laut der Werbegemeinschaft. „Pro Bad Laasphe macht sich stark dafür, ein neues Verfahren zu verwenden, bei dem der Asphalt abgefräst und direkt wieder neu asphaltiert wird. Dann ist man in zwei Wochen fertig und es hält zehn Jahre“, so Bernd Petzolt. Geplant sind die Bauarbeiten an der Bundesstraße 62 bis ins dritte Quartal. „Schauen wir mal, meist wird ja länger gebaut“, sagt Petzolt. Bis dahin müssen die Händler in Bad Laasphe weiterhin auf Kunden hoffen, die Verzögerungen und Umwege durch die Baustelle in Kauf nehmen.