Wittgenstein. Wenig Sonnentage und einige Schneephasen bestimmen den vergangenen Monat. Wetter-Experte Julian Pape nennt noch einige andere Extreme.

Ganz im Gegensatz zum extrem sonnigen und trockenen März des Vorjahres war die diesjährige Ausgabe eher sonnenscheinarm und zumindest etwas zu niederschlagsreich. Die Temperaturen lagen trotz einiger winterlicher Tage etwas oberhalb der langjährigen Mittelwerte. Dies ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportals Wittgenstein (www.wetter-wittgenstein.de).

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Mit einer Mitteltemperatur von 1,5 Grad an der Vergleichsstation Kahler Asten war der März im Vergleich zu den letzten 30 Jahren knapp um 0,3 Grad zu mild. Nimmt man das Mittel der Periode 1961 bis 1990, lag die Abweichung bei 1,6 Grad. An der Benfe lag das Mittel bei 3,3 Grad, am Kindergarten in Schwarzenau bei 4,3 Grad.

Frisches Weiß am 8. März

Der März begann in diesem Jahr mit drei sonnigen und recht kalten Tagen. Sie brachten verbreitet rund zehn Stunden Sonnenschein und dies in den Hochlagen nochmals in der Kombination mit einer Schneedecke. In Feudingen wurde gleich am ersten Morgen des Monats mit -8,9 Grad die kälteste Temperatur gemessen. Andere Orten folgten mit nur wenig milderen Werten. Bis zur Monatsmitte gab es in den Nächten immer wieder Frost, nur selten begannen die Tage mit leichten Plustemperaturen.

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Besonders rund um den 8. März erwachte zudem nahezu das gesamte Wittgensteiner Land in frischem Weiß. Ab der Monatsmitte drehte der Wind häufiger auf Südwest und die Temperaturen kletterten meist auf positive Werte. Der 18. März war meist der mildeste Tag des Monats und am Kahlen Asten zudem der einzige Tag, welcher die Marke von zehn Grad überschritt. In Hesselbach wurden maximal 14,6 und in Dotzlar 15,7 Grad erreicht. Zum Monatsende blieb es sehr wechselhaft, wurde aber zumindest zeitweise wieder kälter.

Eher zu nass als zu trocken

Der März setzte in Sachen Niederschläge die Tendenz seiner Vormonate fort. So kamen rund um Erndtebrück annähernd 180 Liter Regen und Schnee zusammen. Im gesamten Jahr sind hier nun bereits etwa 500 Liter Niederschlag gefallen. In Arfeld waren es noch rund 130 Liter, Hesselbach kam auf 120 Liter. Dies sind allgemein etwa 30 bis 50 Prozent mehr als im langjährigen Mittel üblich.

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Da wir in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche sonnige und trockene Märzmonate erlebten, kommen uns diese Mengen noch zusätzlich recht hoch vor. Zum nassen Eindruck des Monats kommt hinzu, dass es teils nur fünf Tage gab, die vollkommen niederschlagsfrei blieben. In der ersten Monatshälfte fiel der Niederschlag oft als Schnee – und am Kahlen Asten erreichte die Schneedecke am 08. März noch einmal kurz eine Höhe von 40 Zentimetern. In den Wittgensteiner Tälern waren es verbreitet rund zehn und am Stünzel bis zu 25 Zentimeter. In der zweiten Monatshälfte war es dann aber auch hier oben nur noch sehr kurzzeitig mal weiß.

Mittelwind nur 7,5 km/h

Mit einem Mittelwind von 7,5 km/h an der Pastorenwiese oberhalb von Wunderthausen war die Luftbewegung nicht vergleichbar mit dem äußerst mauen Vorjahr. Damals wurden lediglich 1,2 km/h im Schnitt gemessen. Am 10. März wurde am Kahlen Asten einmal die Marke von 100 km/h überschritten. Interessanterweise muss man fast ein Jahr bis zum 07. April 2022 zurückblicken: An diesem Tag wurde hier letztmals ein so hoher Wert gemessen. Am Golfplatz Sassenhausen wurden maximal 92 km/h erreicht.

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Die Sonne hatte es im Monat schwer. Mit etwas über 70 Stunden am Kahlen Asten muss mal ganze 15 Jahre zurückschauen, um einen noch sonnenscheinärmeren Monat zu finden. Nur die ersten drei Tage des März waren durchweg sonnig, ansonsten überwogen im März eindeutig die Wolken.