Wittgenstein. Rekordwerte im Oktober: Der Monat glich eher einem Spätsommer – nicht nur was die Temperaturen betrifft.

Mit Wind und recht viel Regen brachte der September einen deutlichen Vorgeschmack auf den Herbst. Der Oktober bewegte sich aber vor allem in der zweiten Monatshälfte wieder in Richtung Spätsommer. Zudem brachte er dem Wittgensteiner Land eher wenig Regen und mehr Sonnenschein als üblich. Winterliche Erscheinungen wie Frost oder gar Schnee gab es abseits einiger Hochtäler noch keine. Dies ergaben die Messungen und Beobachtungen des Wetterportal Wittgenstein (www.wetter-wittgenstein.de).

Temperaturen

Mit einer Mitteltemperatur von 9,9 Grad an der Vergleichsstation Kahlen Asten war der Oktober um 3,7 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Gemeinsam mit dem Oktober des Jahres 2001 war er damit der wärmste seiner Art seit Beginn der offiziellen Messreihe im Jahre 1955. In Bad Berleburg lag das Mittel bei 10,2 Grad, in Benfe bei 9,6 und in Diedenshausen bei 9,2 Grad. Aufgrund zahlreicher Inversionslagen war es in den Wittgensteiner Tälern also teilweise kälter als auf den höchsten Bergen. Quasi als Erbe aus dem überwiegend herbstlichen und zeitweise regnerischen September brachte das erste Oktoberwochenende noch teilweise kräftigen Regen und nur wenig Sonnenschein. Nachfolgend stellte sich etwa bis zu Monatsmitte eine erste herbstliche Hochdruckphase ein, die mit tiefen Nachttemperaturen einherging und in den Tälern sogar für einige Frostnächte sorgte.

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So registrierte die Station Hesselbach sechsmal Frost. In Erndtebrück sank das Thermometer an fünf Tagen unter den Gefrierpunkt. Der Tiefstwert lag am Morgen des 12. Oktober bei -5,3 Grad in 2 m Höhe und -7,8 Grad direkt über dem Erdboden. Erreicht wurden diese Werte wiederum im kalten Hochtal von Benfe. Die Berge blieben dagegen meist frostfrei, hier lagen die Tiefstwerte meist zwischen 3 und 4 Grad plus. Ab der Monatsmitte kletterte das Thermometer ungewohnterweise für einen Oktober in die Höhe und schon am 17. wurde erstmals wieder die 20 Grad-Marke überschritten. Fast schon außergewöhnlich war das Monatsende. Zwischen dem 28. und 30. Oktober wurden mehrere warme Tage mit mehr als 20 Grad am Stück registriert. In der Spitze kletterte das Thermometer in Bad Laasphe auf 22,2 Grad.

Regen

In Sachen Niederschlägen gab es an den ersten beiden Tagen des Monats sowie rund um die Monatsmitte einen Schwerpunkt mit einigen kräftigeren Regenfällen. Örtlich wurden Tagesmengen um 20 Liter pro Quadratmeter gemessen. Nimmt man den ganzen Monat zusammen, so kam die Region meist auf 50 bis 80 Liter, am meisten viel wieder einmal im Raum Erndtebrück mit 90 Litern in Birkelbach und 96 Litern in der Kernstadt.

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Ganz ähnliche Mengen wurden auch in den Höhenlagen rund um Winterberg gemessen. Hier wurde damit nahezu der Mittelwert der letzten 30 Jahre erreicht, rund um Berleburg war es dagegen mit nur rund 50 bis 60 Liter zu trocken. Von den ersten Schneeflocken waren wir noch weit entfernt, dagegen wurde am Monatsende hier und da nochmal ein sommerlicher Blitz registriert.

Wind

Wie schon im September war der Wind auch im Oktober absolut unauffällig. Der Spitzenwert von 74 km/h auf dem Kahlen Asten entsprach genau dem Wert, der auch im Vormonat erreicht wurde. Die windigsten Wittgensteiner Stationen, Arfeld und der Golfplatz Sassenhausen, kamen auf bescheidene 56 km/h.

Sonne

Mit rund 120 Stunden Sonnenschein war der Oktober ein recht sonnenscheinreicher Monat. Knapp 40 Stunden mehr als im Mittel der vergangenen 30 Jahre wurden aufgezeichnet. Lediglich an zwei Tagen in diesem Monat zeigte sich die Sonne keine einzige Minute, was für einen Oktober ein sehr geringer Wert ist.