Juristisch ist klar, dass die Waldbauern die Wisente nicht auf ihrem Grund dulden müssen. Unklar ist aber, wer für die Schäden haften wird.

Der Wisent hat in Deutschland keine natürlichen Feinde mehr, hieß es. Und dabei wurde auf den Wolf verwiesen. Doch der viel größerer Feind ist – wie immer – der Mensch.

Die Wisente interessiert das nicht. Sie streifen durch die Wälder und wissen gar nichts von dem inzwischen fast ein Jahrzehnt alten Streit zwischen Waldbauern und Wisentverein. Die Wildrinder machen einfach das, was Wildrinder so machen: Umherstreifen, fressen, schlafen, Nachwuchs großziehen und so weiter. Aber allein dadurch, dass sie umherziehen und verbotene Grundstücke betreten, machen sie Ärger. Und den machen sie auch dadurch, dass sie fressen und dabei auch Buchenrinde schälen. Und wenn die Tiere sich dann so wohl fühlen, dass sie sich unkontrolliert vermehren, potenzieren sie den Ärger.

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Juristisch ist inzwischen klar, dass die Waldbauern die Wisente nicht auf ihrem Grund dulden müssen. Unklar ist aber, wer inzwischen für die Schäden haften wird. Der Trägerverein lehnt die Verantwortung ab. Die Kläger und der Kreis sagen, dass man sich so einfach nicht davon machen kann.

Wenn keiner die Verantwortung hierfür übernehmen will, um die Probleme der Menschen mit den Tieren zu lösen, haben die Tiere hier keine Zukunft, weil sie einen zu mächtigen Feind haben.