Wittgenstein. Der Wisent-Verein hat das Wissen und die Ausstattung, um die Tiere im Winter zu füttern – das soll auch genutzt werden, wird jetzt gefordert.
Für die grüne Kreistagfraktion in Siegen-Wittgenstein steht laut eigener Aussage bei den derzeitigen Auseinandersetzungen über das Wisent-Artenschutzprojekt an erster Stelle, dass die arten- und naturschutzrechtlichen Belange berücksichtigt werden und die gedeihliche Weiterentwicklung des Projektes gesichert wird. Um dabei den Schaden in der Öffentlichkeit sowie in der Land- und Forstwirtschaft nicht zu vergrößern, sei eine Winterfütterung – unabhängig von der Frage der Herrenlosigkeit – absolut notwendig.
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Das teilt die Partei jetzt in einer Pressemitteilung mit. Dabei sei eine gewisse Eile geboten, um mit den ersten Anfütterungen im November noch die Lenkungswirkung in der Herde erreichen zu können. Erfahrung und Ausstattung sind bei den bisherigen Projektpartnern vorhanden und müssen jetzt abgerufen und finanziert werden: „Wir sind als grüne Kreistagsfraktion davon überzeugt, dass eine Weiterführung des Projektes möglich sein kann und sehen sowohl den Kreis als auch das Land NRW bei der Problemlösung gefordert. Wir unterstützen die Idee, die Zeit der Lenkungsfütterung bis ins Frühjahr 2023 zu nutzen, um die entstandene unübersichtliche Gemengelage zu klären und alte Projektpartner und neue Unterstützer in einer Wisent- Allianz zusammenfinden zu lassen“, erläutert Fraktionssprecher Ulrich Schmidt- Kalteich.
Hoher Stellenwert für das Image der Region
Auf die Lenkungsfütterung aufbauen könne ein wissenschaftlich fundiertes Wildtiermanagement im Sinne eines Wisentartenschutzprojektes mit europaweiter Bedeutung, wie zum Beispiel durch die Wisent-Allianz (Zoo Köln, Deutsche Wildtierstiftung, Wisentverein etc.). Das Wisentprojekt biete über die artenschutzrechtliche Relevanz hinaus einen hohen Stellenwert für das Image der Region. Bei der Werbung um Facharbeitskräfte und die besten Köpfe werde immer wieder der Einklang von Natur und Wirtschaft betont. Dazu trage das Wisentprojekt wesentlich mit bei.
Die Aufgabe des Projektes könne in der Öffentlichkeit so verstanden werden, dass Natur- und Artenschutz nicht besonders ernst genommen werden. Auch für den Tourismus seien freilebende Wisente ein Alleinstellungsmerkmal und werten andere Angebote wie den Rothaarsteig oder familienfreundliche Urlaube auf. „Das Wisentprojekt trägt zur positiven touristischen Entwicklung bei. Eine Hilfestellung, die die Region angesichts sterbender Wälder dringend nötig hat“, fasst Schmidt-Kalteich zusammen.