Bad Berleburg. Im Dreikampf: Verkäufer, Käufer und Stadtverwaltung haben Interessen. Doch im Fall des Eins-A-Geländes sind weit auseinander. So ist der Stand.

Die Eins-A-Immobilie bleibt ein Streitobjekt. Inzwischen sind es aber nicht mehr nur zwei Parteien, die sich um den Komplex aus einem ehemaligen Kaufhaus mit angegliederten Geschäften, Wohnungen und einem Parkhaus balgen – es sind inzwischen drei.

Der Troisdorfer Geschäftsmann Dieter Gawron, der die Eins-A-Immobilie 2015 mit der Kölner GIG Immobilien GmbH Co. KG gekauft hatte, hat einen Käufer für die riesige, aber verfallende Immobilie im Herzen der Bad Berleburger Kernstadt gefunden. Doch die Stadt Bad Berleburg macht ihr Vorkaufsrecht geltend. Damit bleibt die Lage spannend. Gawron betont im Gespräch mit dieser Zeitung: „Ein Käufer ist da, der in Bad Berleburg investieren und etwas Schönes aufbauen will, aber die Stadt zieht ihr Vorkaufsrecht.“

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Für die Bad Berleburger Verwaltung stellt sich die Sachlage anders dar, denn sie hat schlechte Erfahrungen mit Dieter Gawron gemacht, dessen Plänen nicht mit den Wünschen der Stadt übereinstimmten.

„Wir befinden uns weiterhin in einem Rechtsstreit. Ziel ist es weiterhin, das Vorkaufsrecht zu ziehen. Fördermittel für den Abriss der Schrottimmobilie haben wir vom NRW-Städtebauministerium erhalten. Es liegen gute Konzepte für eine Quartierentwicklung im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie vor. Für eine mögliche Umsetzung müssen wir aber Eigentümerin des Grundstücks sein. Die Entscheidung darüber ist eine juristische – geplant ist, dass die Verhandlung darüber im ersten Quartal 2023 stattfinden soll“, formuliert der zuständige Dezernent Christoph Koch die Richtung aus dem Rathaus.

Das Land NRW hatte der Stadt Bad Berleburg 1,43 Millionen Euro aus dem Programm „Leben findet INNENstadt“ zugesagt. Mit dem Geld sollten Kauf und Abriss finanziert werden.

Dieter Gawron indes weicht von seiner Haltung nicht ab, das Grundstück an den von ihm gewünschten Käufer zu veräußern. „Sonst passiert hier in den nächsten Jahren nichts“, sagt der Geschäftsmann.