Bad Berleburg. Siegener Biologie-Professorin Dr. Klaudia Witte hat für Forschungen grünes Licht bekommen. So will sie den Konflikt mit den Waldbauern lösen.
Das Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz hat jetzt grünes Licht gegeben: Die Siegener Biologin Prof. Dr. Klaudia Witte und die wissenschaftliche Koordinatorin des Wisentprojektes, Kaja Heising, arbeiten jetzt auch ganz offiziell an einer Methode zur Lenkung der Wisentherde.
Das gab die Siegener Universitätsprofessorin am Mittwoch bekannt. Ein Forschungsprojekt soll Methoden entwickeln, um Konflikte zwischen Wildtier und Mensch zu lösen. Diese Konflikte seien dort gegeben, wo Nutzungsinteressen aufeinanderstoßen.
Friedliche Koexistenz soll Ergebnis sein
„Um die Koexistenz der freilebenden Wisentherde im Rothaargebirge parallel zu menschlichen Nutzungsinteressen erfolgreich und nachhaltig zu ermöglichen, ist ein angepasstes und kontinuierliches Herdenmanagement notwendig. Ein Baustein des Herdenmanagements könnte eine neue, nicht-invasive Vergrämungsmethode sein, die die Wisentherde davon abhält, bestimmte Gebiete zu betreten. Die Idee hierzu stammt von Forschenden, die experimentell erfolgreich zeigen konnten, dass sowohl Afrikanische als auch Asiatische Elefanten landwirtschaftlich genutzte Flächen meiden, wenn an der Umzäunung Bienenkörbe oder Lautsprecher, aus denen das Brummen von Bienen tagsüber und nachts erschallt, angebracht sind“, beschreibt Witte ihrer Idee, die sie bereits vor Monaten erstmalig ins Spiel gebracht hatte.
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Unterstützung erhält Witte vom Wisentverein: „Im Rahmen eines Forschungsprojektes wollen die Biologinnen Frau Prof. Dr. Klaudia Witte, Institut für Biologie der Universität Siegen und Frau MSc Kaja Heising, wissenschaftliche Koordinatorin bei Wisent-Welt-Wittgenstein e.V. gemeinsam an den Wisenten im Gehege der Wisent-Wildnis untersuchen, ob auch die Wisente ihren Standort wechseln, wenn sie in ihrer Nähe Bienenbrummen hören. Hierzu wird den Tieren an bestimmten Stellen im Gehege über einen Lautsprecher Bienen-, Wespen- oder Hornissensummen und das Fluggeräusch einer technischen Drohne vorgespielt und die Reaktion der Tiere quantitativ erfasst.“
Wisentranger unterstützen Forscher
Die Versuche führe Julian Schmidt, Student der Universität Siegen, durch. Er werde dabei von den beiden Wisentrangern Henrik Brinkschulte und Henrik Trapp unterstützt. Das Projekt könne jetzt endlich starten, denn das Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz hat das Projektvorhaben evaluiert und die Genehmigung für die Versuchsdurchführung erteilt.
„Die Genehmigung belegt zum einen die fachliche Kompetenz der Durchführenden und zum anderen die Bedeutung dieses Projektes für andere europäische Länder, in denen Wisentherden zwar freilebend existieren, aber ebenfalls gemangt werden müssen.“