Bad Laasphe. Elektromeister Michael Afflerbach berät Haushalte demnächst in einer eigenen Sprechstunde. Wie man am besten Strom spart, verrät er hier.

Die Stromrechnung wird immer höher – da muss man in diesen Zeiten sparen. Aber wie und wo? Vor allem Senioren falle das schwer, weiß Michael Afflerbach (43) aus Bad Laasphe. Gerade sie berät der Elektrotechnikermeister deshalb gern – und das völlig kostenlos. Bisher ganz privat, demnächst sogar mit einer Art eigener Sprechstunde. Denn Stromsparen ist Afflerbachs Hobby. Und er freut sich, wenn seine Tipps bei den Ratsuchenden Erfolg haben.

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„Ältere Leute wollen ja gerne sparen“, weiß der 43-Jährige, „haben aber oft keine Hilfe etwa von den Kindern oder Enkeln“. Denn die lebten oft weit entfernt – und wem vertraue man dann? Für große Info-Veranstaltungen seien Senioren aber „auch nicht unbedingt aufgeschlossen“. Gerade deshalb möchte Afflerbach in individuellen Gesprächen zur Stromersparnis vor allem „die Generation 60plus“ erreichen, um ihr „ein Feingefühl fürs Thema zu geben, sie nach vorne zu bringen“. Etwa „den Rentner, der nur 600, 700 Euro Rente bekommt und dann steigen die Kosten – dem tut das ja weh!“ Und „keiner hilft den Leuten bei ihren ersten Schritten“.

Seit über 20 Jahren im Beruf

„Ich bin seit über 20 Jahren Elek­tromeister, haben meinen Betriebswirt gemacht“, erzählt Afflerbach. „Und dann kam bei mir das Faible dafür, Geld zu sparen und das auch weiterzugeben. Ich habe gesehen bei älteren Leuten: Die haben oft überhaupt keinen Ansprechpartner, der nichts kostet. Die sind über jede Information froh, die sie gratis kriegen können – bei steigenden Energiekosten.“

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Und die Empfehlungen des Fachmanns wirken ganz offensichtlich. So berichtet Afflerbach von einem älteren Ehepaar: „Es hatte Stromkosten im Haus von 120 Euro pro Monat, dann wurde die Erhöhung ab 2023 auf fast 200 Euro angekündigt. Aber wir konnten die Kosten senken – um 20 Euro pro Monat.“ Mit ganz einfachen Maßnahmen. Und über eine Handy-App können die Senioren jetzt gucken, wie es mit ihrem aktuellen Stromverbrauch steht. Mehr noch, so Afflerbach: „Die beiden machen jetzt weiter – werfen ihre Nachtspeicherheizung raus, die viel Staub erzeugt und teuer ist.“ Und es gehe den beiden damit „viel, viel besser“.

Abschaltbare Steckerleisten – sie können ganz erheblich dazu beitragen, dass angeschlossene Geräte nicht auch noch im „Stand by“-Betrieb Strom verbrauchen.
Abschaltbare Steckerleisten – sie können ganz erheblich dazu beitragen, dass angeschlossene Geräte nicht auch noch im „Stand by“-Betrieb Strom verbrauchen. © Alexander Volkmann

„Durch E-Autos geht der Strom woanders hin“

Unter dem Motto „Die PARTEI hilft Strom sparen“ stellt der Elek­tromeister sein Know-how demnächst auch der Öffentlichkeit zur Verfügung – gratis, als Ehrenamtlicher in seiner Freizeit. „Ich habe mir die letzten Monate viele Gedanken gemacht, dass da einfach die Hilfe fehlt. Aber nicht jede Partei hat da ein Interesse – nur wenn’s zur Wahl geht. Und ,Die PARTEI‘? Ich war sehr überrascht, was die kleine Partei hier in Bad Laasphe auf die Beine stellt, dass sie Politik und eben nicht nur Satire macht.“ Hier möchte Afflerbach dabeibleiben. Inzwischen sei er auch Partei-Mitglied.

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Alte Glühbirnen raus!

Hier die drei Top-Aktionen, um mit relativ wenig Aufwand kurzfristig Strom zu sparen.

Top 1: Netzgeräte, Ladegeräte und Switche im Auge behalten, denn: In der Steckdose laufen sie meistens im „Stand by“-Modus – und verbrauchen dann auch Strom!

Top 2: Überall im Haus die allgemeine Beleuchtung kontrollieren: Sind in den Lampen womöglich noch alte Glühbirnen oder sogenannte Sparbirnen mit älterer Technik, die nur langsam hell werden? Dann sofort gegen moderne LED-Birnen aus dem Fachhandel austauschen!

Top 3: Die Heizzentrale überprüfen: Laufen hier Pumpen mit einer Leistung von mehr als 120 bis 160 Watt, muss für einen Wechsel zu aktuellen, stromsparenden Geräten der Heizungsfachbetrieb ran.

Es sei ja „schon seit Jahren absehbar, wohin die Stromkosten laufen“, sagt Afflerbach. „Allein durch die E-Autos geht der Strom woanders hin, wird knapp und teurer.“

Zunächst sechs Zeitfenster

In zunächst sechs Zeitfenstern steht Elektromeister Michael Afflerbach in den Räumlichkeiten der Partei „Die PARTEI“, Bahnhofstraße 38 in Bad Laasphe, für individuelle Gespräche zur Verfügung. Die Termine im Überblick: am Mittwoch, 19. und 26. Oktober, sowie am 2. November von 18 bis 20 Uhr, außerdem an den drei Sonntagen 23. und 30. Oktober sowie 6. November von 13 bis 16 Uhr. „Es kann jeder vorbeikommen, wann er möchte“, so der Elektromeister. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Im Vorab-Kontakt könne man aber unter anderem erfragen, unter welchen Corona-Regeln das Beratungsgespräch stattfinde. Und wenn das mit den ersten Terminen gut laufe, die Nachfrage also groß sei, wolle man das Angebot gerne ausbauen.

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Können die Ratsuchenden auch mit reparaturbedürftigen Elektrogeräten kommen? Nein, eine Art Repair-Café sei die Beratung vorläufig nicht, betont Afflerbach. „Wir wollen den Leuten erst einmal helfen, zuhause Geld zu sparen. Das hat Priorität.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Und die Beratung werde strikt neutral sein: „Wir möchten keinem Installateur oder dem Handel Kunden wegnehmen“, so der 43-Jährige. Es gehe allein um Hilfe zur Selbsthilfe. Es handele sich auch nicht um eine Energiefachberatung.

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Vorab-Kontakt: Markus Schmidt, Die PARTEI, per Telefon/WhatsApp 0151/1194 5119 oder per E-Mail an vorstand@diepartei-badlaasphe.de

Mehr Information im Internet unter www.diepartei-badlaasphe.de.