Lars-Peter Dickel findet die Haltung der Waldgenossen in Wingeshausen und Aue bemerkenswert.
Zwei Dinge an dieser Entwicklung sind bemerkenswert: Die Beharrlichkeit, mit der sich die Waldgenossenschaft Wingeshausen-Aue schon frühzeitig und eben bis heute gegen Widerstände für Windkraft auf den eigenen Flächen eingesetzt hat. Oliver Beitzel und seinen Mitstreitern war aus dem eigenen Erleben heraus klar, dass man viel Überzeugungsarbeit machen muss. „Es war kein Selbstläufer“, hat Beitzel gesagt. Und verweist dabei nicht nur auf Gegner im Ort, sondern auch auf Widerstände aus der Kommunalpolitik. Heute, zwölf Jahre nach den ersten Plänen der Waldgenossen, weht ein anderer Wind – vor allem im Bund, aber auch im Land. Windkraft ist gewollt und wird gefördert – auch über die Entscheidungshoheit der Kommunen hinweg. Es ist bemerkenswert, wie lange die Waldgenossen an ihren Plänen festgehalten haben.
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Das zweite bemerkenswerte Faktum ist, dass sie schon 2013 in Wingeshausen beschlossen hatten, einen Teil der Pachterlöse in gemeinnützige Projekte außerhalb der Genossenschaft fließen zu lassen. Das nennt man Weitsicht. Dass mit der BayWa r.e. nun ein Partner im Boot ist, der ähnlich offen über Beteiligungsmodelle nachdenkt und ganz unterschiedliche Möglichkeiten anbietet, passt dazu.
Die erforderliche Energiewende wird nur gelingen, wenn auf diesem Weg alle mitgenommen werden und nicht einige wenige Profit machen, weil sie die Anlagen, das Know-how oder aber die Flächen haben.