Bad Berleburg/Köln. Es war eine Forderung aus dem Externen Gutachten zu dem Auswilderungsprojekt: Neue professionelle Partner sollten her. Jetzt gibt es sie.

Der Wisent­-Verein, der Zoologische Garten Köln und die Deutsche Wildtier Stiftung wollen in einer „Wisent­-Allianz“ eng zusammenarbeiten. In einem so genannten Letter of Intent betonen die drei Institutionen die Bedeutung des in Westeuropa einzigartigen Artenschutzprojektes im Rothaargebirge zur dauerhaften Ansiedlung freilebender Wisente und setzen sich für dessen Fortführung auf breiterer Basis ein. Im Ende vergangenen Jahres vorgelegten wissenschaftlichen Gutachten zum Wisent­-Projekt im Rothaargebirge war die Empfehlung ausgesprochen worden, das Wisent­-Projekt auf eine umfassendere organisatorische Basis zu stellen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Trägervereins hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

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Das Gutachten ist im Auftrag des Landes Nordrhein-­Westfalen und des Kreises Siegen­-Wittgenstein erstellt worden. Der Wisent-­Verein ist nun dieser Forderung, die auch in der jüngsten Koordinierungsgruppensitzung Ende 2021 formuliert worden war, nachgekommen.

Politisches Bekenntnis

Die Koordinierungsgruppe fungiert in der aktuellen Freisetzungsphase des Artenschutzprojektes als eine Art Aufsichtsrat. Als „unabdingbare Voraussetzungen“ für ihr Engagement für das Wisent-Projekt erwarten die drei Institutionen der „Wisent­-Allianz“: Das politische Bekenntnis des zuständigen NRW­-Fachministeriums und eine nachhaltige Grundfinanzierung. Der erste Vorsitzende des Wisent­-Vereins, Bernd Fuhrmann, betont: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit dem Kölner Zoo und der Deutschen Wildtier Stiftung zwei ausgesprochen renommierte Partner für das Wisent­-Projekt zu gewinnen.“

Das sagen die neuen Partner der Wisent-Allianz

Der Kölner Zoo wird von seinem Direktor Prof. Theo Pagel vertreten, die Deutsche Wildtier Stiftung von ihrem Vorstandsvorsitzenden Prof. Klaus Hackländer. Bernd Fuhrmann erklärt: „Die bisherigen Gespräche mit Prof. Hackländer und Prof. Pagel sowie ihren Mitarbeitenden waren von großem Interesse, Engagement und der Bereitschaft geprägt, das Wisent­-Projekt nicht nur zu erhalten, sondern kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Prof. Klaus Hackländer von der Deutschen Wildtier Stiftung betont: „Der Kölner Zoo und die Deutsche Wildtier Stiftung erklären sich bereit, auf Grund ihrer internationalen und nationalen Erfahrung gemeinsam mit dem Wisent-­Trägerverein das Projektmanagement und die wissenschaftlichen Aktivitäten zu professionalisieren.“

Experten aus dem Zoo

Und für Prof. Pagel vom Kölner Zoo ist wichtig: „Kölner Zoo und Wildtier Stiftung werden ihre Expertise und Kontakte zur Konstituierung eines internationalen wissenschaftlichen Beirates einbringen.“ Kölner Zoo und Wildtier Stiftung kündigen darüber hinaus an, das Wisent-­Artenschutzprojekt auch finanziell zu unterstützen. In einem nächsten Schritt wollen die Partner der „Wisent­-Allianz“ ihre Zusammenarbeit konkretisieren und diese mit dem NRW-­Umweltministerium abstimmen. Im Letter of Intent ist als eine zentrale Aussage formuliert: „Ein besonderer Schwerpunkt der, Wisent¬Allianz‘ soll es sein, die überregionale Bedeutung des Projektes zu betonen und zu vermitteln. Die Erfahrungen aus dem Projekt im Rothaargebirge sollen als Grundlage für Überlegungen und ggf. Umsetzung für weitere Wiederansiedlungsprojekte in Deutschland herangezogen werden.“