Schmallenberg/Hochsauerlandkreis. Der Rechtsstreit um die Wisent-Herde ist beendet. Was jetzt gilt und was Landrat Dr. Karl Schneider und Bürgermeister Burkhard König dazu sagen.

Der Trägerverein des Wisentsprojekts hat den jahrelangen Rechtsstreit mit zwei Schmallenberger Waldbauern aufgegeben. Diese Nachricht kam überraschend, denn schon seit Jahren geht es darum, dass die freilebende Wisent-Herde aus Bad Berleburg die Bäume vieler Waldbauern zerstört, in dem sie zum Beispiel die Rinde abfressen. Jetzt hat der Trägerverein seine Revision zurückgezogen und der Rechtsstreit ist somit beendet. Damit gilt das Urteil des Oberlandesgericht Hamm: Die Waldbauern können Anzeige erstatten, sobald eines der Tiere ihr Grundstück betritt.

Trägerverein muss jetzt handeln

Landrat Dr. Karl Schneider gibt ein erstes Statement zum Sachverhalt ab: „Ich war immer auf der Seite der Waldbauern. Dennoch empfinde ich keine Schadenfreude gegenüber dem Wisentverein. Jetzt muss der Verein einen Vorschlag machen, den es dann auch gilt auszuführen.“ Es sei gut, dass der Streit jetzt beendet sei und sich der Prozess sich nicht mehr endlos hinziehe. Um den Ausgang des Rechtsstreits zu bewerten, brauche er noch etwas Zeit. Dennoch sagt er: „Ich hatte schon immer eine skeptische Haltung gegenüber des Vorgehens des Vereins. Sie haben ihre Aufgaben, meiner Meinung nach, nicht hinlänglich erfüllt. Jetzt müssen sie handeln.“

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Auch Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König äußert sich zu dem Ausgang des jahrelangen Streits: „Zunächst bin ich froh, dass dieser seit 2017 dauernde Rechtsstreit endlich sein Ende gefunden hat. Der lange Durchhaltewillen der Kläger wurde belohnt: Das Gericht hat entschieden, die Wisente dürfen die Bäume der Kläger nicht weiter schälen, deren Wald, deren Eigentum dürfen sie nicht weiter schädigen.“ Weiter heißt es, dass der Trägerverein jetzt Sorgen tragen müsse, dass dieses auch künftig unterblieben werde. Burkhard König: „Zu dem Erfolg kann man nur gratulieren! Es bewahrheitet sich nochmals, Großsäugetiere wie die Wisente können in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft nicht ausgewildert werden.“