Banfe. Der Vorsitzende erklärt, warum der Verein auf Geselligkeit setzt, es im Dorf kein Schützenfest gibt und die Festhalle eine große Rolle spielt.

Sicher: „Aktiv geschossen wird schon seit 2008 nicht mehr“, sagt Marcel Schmidt, 1. Vorsitzender der Schützenkameradschaft Banfe 1872. Aber die Kameradschaft, sie werde weiterhin gelebt – und das jetzt im 150. Jahr. Natürlich ist das ein Grund zum Feiern.

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Zum Feier-Tag am 2. Oktober wird eine Ausstellung mit Bildern und Dokumenten vorbereitet sein, in der die Gäste in Erinnerungen an viele Jahre Vereinsgeschichte schwelgen können, kündigt Schmidt an. Und wer die Räumlichkeiten der Schützenkameradschaft, das „Schützenheim“ neben der Festhalle, noch nicht von innen gesehen habe, könne dies an diesem Tag nachholen.

Der Festhalle eng verbunden

Aktuell zählt der Verein laut Schmidt 30 Mitglieder. Und das Vereinsleben? Sei vor allem von Geselligkeit geprägt, so der Vorsitzende. So treffe man sich „regelmäßig zum Darten, Kartenspielen, Würfeln, zum gemütlichen Zusammensitzen“. Aber: Als Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Festhalle steht, sei man natürlich eng mit den Trägerverein der Halle verbunden und unterstütze ihn nach Kräften, etwa bei regelmäßigen Arbeitseinsätzen.

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Mehr Kneipen-Flair für den Aufenthaltsraum

Der komplett abgemeldete Schießstand im „Schützenheim“ diene mittlerweile dem Spielmannszug Banfetal als Übungsraum und dem Frauenchor sowie den „Hitbreakern“ als Probenraum. Und der eigentliche Aufenthaltsraum sei inzwischen gründlich renoviert worden, so Marcel Schmidt, habe nicht zuletzt dank einer neuen Theke und neuer Einrichtung mehr Kneipen-Flair bekommen.

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Derzeit sucht die Kameradschaft, die sich den Erhalt der Festhalle und die Unterstützung des Trägervereins auf die Fahnen geschrieben hat, nach neuen Mitgliedern. „Wir würden uns freuen, wenn der ein oder andere den Weg zu uns finden würde“, sagt der 1. Vorsitzende.

Schützenfest hat’s nie gegeben

Vereinsname wechselt mehrfach

1872 wurde der Verein unter dem Namen „Kriegerverein Banfe” gegründet. Später ist er viele Jahre als „Kyffhäuser Kameradschaft“ bekannt, ehe er heute den Namen „Schützenkameradschaft Banfe 1872 e.V.“ trägt.

Sein 150-jähriges Bestehen möchte der Verein am Sonntag, 2. Oktober, mit einem zünftigen Frühschoppen ab 11 Uhr in der Festhalle Banfe feiern. Für die passende Musik werden dann bis 16 Uhr zunächst die „Weifenbacher Musikanten“ sorgen, mit der Kameradschaft eng verbunden, ehe im Anschluss die „Hitbreaker“ aufspielen.

Und erinnert sich noch: 1997 sei das 125-jährige Bestehen gefeiert worden, mit einem Benefizkonzert in der Schützenhalle Herbertshausen, bei dem das Luftwaffen-Musikcorps 3 der Bundeswehr aus Münster aufspielte. In der alten Festhalle der Kyffhäuserkameradschaft Banfe die 1999 dem heutigen Neubau, lief ferner das Dorffest zum Jubiläum und der Festkommers.

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Übrigens: Ein Schützenfest wie in vielen Nachbarorten habe es in Banfe noch nie gegeben, weiß Schmidt. Die Schützenkameradschaft als ältester Verein im Banfetal habe zwar in seiner wechselvollen Geschichte Schießsport betrieben, „aber eben nicht so, wie es ein Schützenverein tut“. Ohnehin feiere Banfe ja in jedem Jahr sein Dorffest, das reihum von den örtlichen Vereinen organisiert werde – aber eben nie wie ein Schützenfest, sondern als Familienfest für alle Banfer Vereine unter dem Dach des Trägervereins.