Wittgenstein. Einen Teil des Areals versperrt derzeit ein Bauzaun. Ortsvorsteher Sittler erklärt, warum. Anwohner haben eigene Wünsche für eine Neugestaltung.

Keine Frage: Die Spielplätze in den drei Wittgensteiner Kernorten stehen bei der Bevölkerung verstärkt im Fokus – das zeigt unser Spielplatz-Check für viele Standorte. Aber auch in den Dörfern haben etwa Eltern die Situation im Blick. Dazu hier drei Beispiele.

Richstein

In der Ortsmitte von Richstein fehle „grundsätzlich alles“, kritisiert ein Teilnehmer unserer Umfrage – von Struktur bis Spielgeräte und Sitzgelegenheiten“. Ebenfalls nicht vorhanden sei „ein Schutzzaun, durch den auch die Kleinsten geschützt sind und nicht auf die Straße laufen oder in den Bach fallen können“. Hier sei nicht die Pflege das Problem. Ganz ähnlich äußert sich ein anderer Teilnehmer. Er berichtet, dass gerade „nebendran gebaut“ werde und man den Spielplatz „nicht wirklich betreten“ könne.

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Was müsste geschehen? „Es wäre schön, wenn der Spielplatz zum Beispiel eingezäunt wäre wie ist Arfeld und etwas mit dem Bach-Wasser und dem Sandkasten gebaut werden könnte“, so der Umfrage-Teilnehmer. Und ein anderer: „Ich denke, in Richstein ist es generell wichtig, dass wir einen neuen und guten Spielplatz mit ausreichend Platz bekommen.“ Dann „sollte es Sitzmöglichkeiten für die Eltern geben“ und vielleicht auch einen Pavillon. Und: „Man könnte alle jungen Eltern anschreiben, die würde bei der Gestaltung oder Instandhaltung sicherlich unterstützen.“

Tatsächlich sei der Platz am Gerätehaus derzeit „nur eingeschränkt bespielbar“, räumt Richsteins Ortsvorsteher Michael Sittler ein. Denn: Einen Teil des Areals habe die Stadt Bad Berleburg an Privatleute verkauft, die dort nun ein Wohnhaus bauen. Geplant sei aber, den Spielplatz im Frühjahr 2023 neu zu gestalten, so Sittler – und dabei auch die Anwohner einzubinden.

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Volkholz

„Meiner Meinung nach könnte viel mehr für unsere Kinder beziehungsweise unsere Spielplätze getan werden“, findet Carina Kolke aus Volkholz. „Unserer wird momentan nicht einmal mehr gemäht, was mein Mann dann ehrenamtlich getan hat“, bedauert sie. Dabei sei der Spielplatz in Volkholz „sehr schön, richtig groß“. Ein Ort, „wo die Kinder toben und direkt am Wasser spielen können“.

Fast drei Sterne

Im Durchschnitt haben die Teilnehmenden unserer Umfrage zur derzeitigen Qualität der Spielplätze in Wittgenstein fast drei von fünf möglichen Sternen für „ihren“ Spielplatz vergeben.

Für den Zustand der Spielgeräte vergaben die meisten die Note „Befriedigend“ (fast 28 Prozent) oder „Gut“ (etwa 22 Prozent). Bei der Sauberkeit des Spielplatzes lag die meistvergebene Note mit „Gut“ (fast 26 Prozent) noch etwas höher, gefolgt von „Befriedigend“ (fast 20 Prozent) und „Sehr gut“ (fast 19 Prozent).

Auch die Spielplatz-Ausstattung bewerteten die meisten Wittgensteiner in unserer Umfrage mit „Befriedigend“ (etwa 23 Prozent) oder „Gut“ (fast 20 Prozent), immerhin fast 19 Prozent gaben aber auch ein „Mangelhaft“.

Und die Volkholzerin Anne Nölling macht klar, was auf dem Gelände fehlt: „Eine Schaukel für Babys sowie ein schattiges Plätzchen durch Pflanzung von Bäumen und eine Sitzgruppe mit Tisch wäre schön. Auch Spielgeräte für Kinder unter drei Jahren wie zum Beispiel ein kleiner Kletterturm wären schön.“ Und: „Da ein Bach in der Nähe ist, würde auch ein Wasserspielplatz Sinn machen.“

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Um die Pflege des Spielplatzes kümmere sich „momentan leider niemand“, stellt Carina Kolke fest. Vielmehr laufe „alles ehrenamtlich“. Besser könne es vielleicht laufen, wenn man den Pflege-Job „einfach besser bezahlen“ würde. Kolke: „Ich kann nicht jemandem, der aufgehört hat, 14 Euro bezahlen und dem, der neu anfängt, nur 12 Euro. Ist doch klar, dass sich die Arbeit dann keiner machen möchte. Sehr schade.“

Bislang sei der Spielplatz „von einem Mitbürger gemäht“ worden, der jedoch „aus gesundheitlichen Gründen der Arbeit nicht mehr nachkommen“ könne, so Anne Nölling – „daher mal abwarten“.

Benfe

Der Spielplatz am Benfer Gemeindehaus – offenbar einer, „der nicht wirklich zum Spielen einlädt“, schreibt der Redaktion ein Umfrage-Teilnehmer. Die Sitzgelegenheit stehe an einer Schräge, so dass „man nicht wirklich etwas abstellen kann“. Aber auch sonst sei das Areal „nicht wirklich schön“. Und unser Teilnehmer erinnert sich gerne zurück, „wenn ich an meine Kindheit denke – wieviel sich da auf Spielplätzen abgespielt hat. Es war immer was los und in den Ferien bis spät abends hat man mit seinen Freunden dort gespielt“. Offenbar fehlt da heute etwas. Einen wichtigen Hinweis für den Benfer Spielplatz gibt ein zweiter Teilnehmer: „Alle Geräte müssen noch einmal überprüft und gewartet werden.“

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