Wittgenstein. Die Ergebnisse des WP-Spielplatzchecks sind da. In der ersten Folge geht es um die schönen Spielplatzgeschichten der Leserinnen und Leser.

Die Ergebnisse des großen WP-Spielplatzchecks stehen fest. Und eins vorweg: Sie sind meistens sogar positiv! In den kommenden Wochen berichten wir darüber, ob sich Kinder und Eltern auf den 93 Spielplätzen in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück wohl fühlen, darüber, was sich die Kinder in Wittgenstein wünschen. Und wir haben dank der Rückmeldungen aus unserer Leserschaft ein gutes Bild davon, wo die drei Kommunen bei Pflege und Ausstattung noch nachbessern müssen. Neben absoluten Vorzeigeplätzen wie dem allerdings neuen Ederauenpark in Erndtebrück gibt es auch Problemzonen wie den Spielplatz „Sonnenschein“ in der Bad Berleburger Kernstadt.

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Witzig, aber zum Teil auch sehr emotional sind die Leserzuschriften, die uns auf unsere Bitte „Erzählen Sie uns ihre Spielplatzgeschichte“ erreicht haben.

Der Spielplatz
Der Spielplatz "Sonnenschein" in der Bad Berleburger Kernstadt ist als ein Sorgenkind identifiziert. Der Grund ist nicht die Ausstattung, sondern der Müll. Scherben, Zigarettenkippen, Dosen machen den Platz gefärlich und dreckig. © WP | Lars-Peter Dickel

„Schön, aber auch traurig“, ist ihre Geschichte, schreibt uns Janina Hofmann aus Feudingen. „Unsere schon erwachsenen Kinder haben gern auf dem Spielplatz am Hainberg gespielt. Dort habe ich vor über 20 Jahren meine liebe Freundin Christine mit ihren zwei Kindern kennengelernt. Wenn ich heute mit unserem Nesthäkchen (4) und unserer Enkeltochter (3) dort bin, denke ich oft an ihren Sohn, der mit nur 18 Jahren einen tödlichen Autounfall hatte. Ich sehe ihn immer noch fröhlich auf dem Spielplatz und bin so dankbar, dass wir so oft bei Wind und Wetter gemeinsam dort waren“, schreibt uns Janina Hofmann.

Vor 36 Jahren eingeweiht, heute eher stiefmütterlich behandelt. Der Spielplatz in der Linze bei Wunderthausen.
Vor 36 Jahren eingeweiht, heute eher stiefmütterlich behandelt. Der Spielplatz in der Linze bei Wunderthausen. © WP

Dass auf Spielplätzen Freundschaften entstehen, ist ein gutes Stichwort: Die Wunderthäuserin Jennifer Weller schreibt uns: „2015 haben wir uns regelmäßig mit zehn Muttis zur Krabbelgruppe auf dem Spielplatz getroffen und die Kinder haben sich kennen gelernt und es sind feste Freundschaften daraus entstanden. Jetzt sind die Kids so groß, dass sie allein mit den Rädern oder zu Fuß auf den Spielplatz gehen …. Zeiten ändern sich. Freunde bleiben fürs Leben.“ Und Christin Weller mag diesen Spielplatz auch: „Früher sind wir Eltern selbst dort zur Schule gegangen und haben dort auch nachmittags viele Freunde getroffen und Zeit verbracht.“ Kritik kommt dagegen von einer dritten Wunderthäuserin Loreen Riedesel: „Der Spielplatz ist einfach nicht schön, darum trifft man da auch niemanden und darum gibt es von diesem Spielplatz auch leider keine schöne Geschichte. Das ist sehr schade, wir würden uns alle einen schönen Spielplatz wünschen und diesen dann auch nutzen.“

Bärbel Göbel ist als Oma viel unterwegs und das hat einen guten Grund, denn sie erkundet gerne neue Spielplätze und freut sich dann über „das erstaunte und freudige Gesicht meines Enkelkindes über neue Spielgeräte. Leider muss man dafür oft länger mit dem Auto fahren“, berichtet die Raumländerin.

Auf Cabrio-Tour zu den Spielplätzen

Monique Flug aus Erndtebrück ist auch viel unterwegs: „Bei schönem Wetter sind wir immer in der Region mit unserem Cabrio unterwegs und erkunden (fast) alle Spielplätze im Umkreis von 30 Kilometern. Unsere Kinder haben ihre Lieblingsspielplätze, zum Beispiel in Hilchenbach und Gleidorf, aber der Ederauenpark ist immer das Highlight, wenn wir zu Fuß unterwegs sind mit Picknick usw.“

Eine Richsteinerin berichtet uns davon, dass sie auch weitere Wege auf sich nimmt: „Da wir in Richstein leider derzeit nicht die Möglichkeit haben, sind wir zu sieben Mädels mit Kindern nach Arfeld gefahren. Das ist ein sehr schöner Spielplatz. Wir haben dort Picknick gemacht mit Kaffee und Kuchen und die Kinder konnten sorgenlos an zahlreichen Geräten bzw. im Sandkasten spielen. Es war eingezäunt, somit musste man nicht immer darauf achten, ob die Kids ‘weglaufen’ können.“

In Arfeld verliebt: „Das ist ein sehr schöner Spielplatz. Wir haben dort Picknick gemacht mit Kaffee und Kuchen und die Kinder konnten sorgenlos an zahlreichen Geräten bzw. im Sandkasten spielen. Es war eingezäunt, somit musste man nicht immer darauf achten, ob die Kids ‘weglaufen’ können.“
In Arfeld verliebt: „Das ist ein sehr schöner Spielplatz. Wir haben dort Picknick gemacht mit Kaffee und Kuchen und die Kinder konnten sorgenlos an zahlreichen Geräten bzw. im Sandkasten spielen. Es war eingezäunt, somit musste man nicht immer darauf achten, ob die Kids ‘weglaufen’ können.“ © WP | Lars-Peter Dickel

Richstein scheint auch ein gutes Pflaster für Kinder zu sein – was aber fehlt, ist ein guter Spielplatz: „Das Schönste ist, dass im kleinen Ort Richstein in den letzten zwei Jahren sechs Kinder geboren wurden und in diesem Jahr noch vier weitere dazu kommen. Das Schlimmste ist, dass die Mütter mit ihren Kindern bis Arfeld oder weiter fahren müssen, um einen Spielplatz zu besuchen“, schreibt uns ein anderer Teilnehmer der Umfrage.

Spielplatz mit Schiff: Auf dem Geländer der Grundschule Bad Laasphe gibt es dieses ungewöhnliche Spielgerät.
Spielplatz mit Schiff: Auf dem Geländer der Grundschule Bad Laasphe gibt es dieses ungewöhnliche Spielgerät. © WP | Lisa Klaus

Eine Leserin aus Schwarzenau berichtet uns darüber, was ihr am Schwarzenauer Spielplatz so gut gefällt: „Es ist sehr schön, einen Tisch mit den passenden Sitzgelegenheiten auf diesem Spielplatz vorzufinden, hier treffen sich Eltern bei gutem Wetter regelmäßig zu einem Kaffeeklatsch, um sich austauschen zu können. Ich liebe es.“

Spielplätze wecken Erinnerungen: „Auf dem Spielplatz wird man selbst zum Kind. Man hat einfach gute Laune und kann selbst mal toben, ohne dass man doof angeguckt wird“, schreibt uns Bianca Schneider aus Elsoff. Und die Bad Berleburgerin Nicole Scholz muss schmunzeln: „Unser Junge hat als Kleinkind das Rutschen erst Kopfüber dort gelernt.“ Und Anne Nölling aus Volkholz erinnert sich: „Ich selbst habe schon auf dem Spielplatz das Schaukeln gelernt und es war immer der Treffpunkt für alle Kinder. Wäre schön, wenn er das wieder werden würde.“

Die nächsten Ergebnisse aus dem Spielplatzcheck gibt es dienstags und donnerstags.