Dotzlar. Womöglich noch im laufenden Jahr wird das Gelände an der Ecke Dotzlarer Hauptstraße/Eisbachstraße zur Baustelle. Hier die Details dazu.

Das Backhaus-Fest am Samstag, 9. Juli – es wird wohl vorerst das letzte sein, das die Dotzlarer auf dem Gelände ihres Heimatvereins an der Ecke Dotzlarer Hauptstraße/Eisbachstraße feiern. Denn schon bald soll endlich der Startschuss für den Bau der neuen „Heimatstuwwe“ fallen. Angepeilte Einweihung: 2024.

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Anlass für das große Fest ist der 160. Geburtstag des Backhauses. „Das aus Feldsteinen und Fachwerk errichtete Backhaus wurde am ,30ten April 1862 aufgerichtet‘“, schreibt der Niederlaaspher Heimatforscher Hans-Armin Kohlberger in seinem Buch „Die Vielfalt der Backhäuser in Wittgenstein“ (2020). Am Dorfbrunnen gleich nebenan sei in den Anfängen das benötigte Wasser entnommen worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei der Ofen dann von einem Ofenbauer aus Müsse komplett erneuert worden, so Kohlberger weiter. 1988 habe der örtliche Heimatverein – damals gerade einmal vier Jahre alt – das Backhaus übernommen, es mit Hilfe von Sponsoren gründlich renoviert. Und: „Die Backtätigkeit wurde bis heute nicht eingestellt.“

Wenn am Backhaus (rechts) gefeiert wird, dann in letzter Zeit mit Festzelt nebenan. Schon bald soll aber die geplante „Heimatstuwwe“ entstehen – als festes Gebäude.
Wenn am Backhaus (rechts) gefeiert wird, dann in letzter Zeit mit Festzelt nebenan. Schon bald soll aber die geplante „Heimatstuwwe“ entstehen – als festes Gebäude. © Eberhard Demtröder

Erste Brote bis 11 Uhr fertig

So wird beim Fest am Samstag denn auch wieder fleißig gebacken. „Zum ersten Mal ab 9 Uhr, dann sind die ersten Brote schon zu Feststart um 11 Uhr fertig“, kündigt Michael Kroh an, der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Dotzlar. Ein zweiter Durchgang beginne dann so gegen 13 Uhr. Alle Brote würden zum Kauf angeboten, allerdings nicht auf Vorbestellung, so Kroh. Und um die Restwärme im Ofen zu nutzen, werde zur Kaffeezeit gegen 15.30 Uhr noch ein Blech mit Hefekuchen hineingeschoben.

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Ab 11.30 Uhr etwa werde es zum Mittag Gulasch mit Nudeln aus der Gulaschkanone geben, so Kroh – und „für Vegetarier Pilze in der Pfanne mit Knoblauchsoße“. Im Anstich seien ferner frisch gezapftes Bosch-Bier, aber auch alkoholfreie Getränke.

„Dos Beste vom schwoze Hans“ gegen 16 Uhr

Gegen 15 Uhr folgt ein Auftritt des Gemischten Chors Dotzlar, ehe Hans Saßmannshausen von der Heinerländer Amateurbühne Dotzlar gegen 16 Uhr „Dos Beste vom schwoze Hans“ präsentieren wird. Geburtstagsgäste dürfen sich überraschen lassen. Und ab 17 Uhr dann spielen die „Sauerland-Musikanten“ auf – „Ende offen“, so der Vorsitzende.

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Regelmäßig in Betrieb

Laut Michael Kroh backt der Heimatverein Dotzlar ein- bis zweimal im Jahr im Backhaus. Daneben nutzen aber auch Privatleute den Ofen, etwa für Flammkuchen oder Würstchen.

Das Gebäude werde also „regelmäßig genutzt“, freut sich Kroh – übrigens auch von vielen jüngeren Leuten im Dorf.

Wie im vergangenen Jahr beim Weinfest an derselben Stelle soll auch diesmal zwischen Backhaus und Gerätehütte ein Festzelt aufgebaut werden, damit die Gäste vor Regen geschützt sind. Allerdings bevorzugt der Vorstand des Heimatvereins gutes Wetter für die Geburtstagsfeier.

„Heimatstuwwe“ soll für rund 135.000 Euro entstehen

Was den geplanten Bau der „Heimatstuwwe“ betrifft, soll es möglichst noch in diesem Jahr losgehen, so Vorsitzender Kroh. Vielleicht lasse sich dann ja 2023 Richtfest und 2024 die Einweihung feiern.

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Für das Bauprojekt in Dotzlar stehen Fördergelder aus dem NRW-Dorferneuerungsprogramm in Aussicht – wobei die förderfähigen Kosten bislang bei 135.000 Euro liegen und die Stadt Bad Berleburg einen zehnprozentigen Eigenanteil tragen würde. Im Förderantrag zur „Heimatstuwwe“ geht es offiziell um die „Schaffung einer Begegnungsstätte für die Dorfbevölkerung, zur Stärkung der Gemeinschaft, zur Bewahrung der dörflichen Traditionen und der Förderung der Heimatpflege in Dotzlar“.

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