Dotzlar. BLB-Tourismus verkündet: Neue Route rund um Dotzlar nun offiziell ein „Premium-Wanderweg“, ausgezeichnet vom deutschen Wanderinstitut.

Zahlreiche Menschen schnürten am Sonntagmorgen die Wanderschuhe, um den neuen Wanderweg „Via Celtica” in Dotzlar einzuweihen. Profis starteten bereits um 8 Uhr, um die komplette Strecke von 15,1 Kilometer abzulaufen. Andere trafen sich um 10 Uhr, um eine Teilstrecke des Weges mit 7,5 Kilometer zu erkunden. Für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen eignete sich die letzte Gruppe, die einen kleinen Teil des Weges entlang spazierten. Wander-Experte Rüdiger Grebe konzipierte den neuen Weg, der nicht unumstritten ist, vor etwa zwei Jahren.

Mit der BLB-Tourismus GmbH, der Stadt Bad Berleburg, dem Kultur- und Heimatverein Dotzlar und vielen weiteren Beteiligten gelang schließlich die Umsetzung. „Ich hoffe, dass die, die mitgewandert sind, jetzt Wander-Liebhaber sind”, so Andreas Bernshausen, Geschäftsführer des BLB-Tourismus, bei der offiziellen Eröffnung in der Kulturhalle Wittgenstein in Dotzlar. Als Highlight verkündete Bernshausen zur großen Freude und Überraschung aller Anwesenden: „Der Wanderweg ,Via Celtica’ ist mit 70 Punkten offiziell ein Premium-Wanderweg, ausgezeichnet vom deutschen Wanderinstitut.” 70 Punkte – eine unheimliche hohe Punktzahl, weiß Rüdiger Grebe.

Drei Viertel ums Dorf herum

Wissenswertes über die Kelten

Erstmals wurden die Kelten um 500 vor Christus erwähnt.

Sie besiedelten ganz Europa und hinterließen ihre Spuren in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und außerdem in Gebieten der heutigen Türkei.

Mit Gemüse- und Getreide-Anbau, Viehzucht sowie dem Abbau von Metallen und Salzen pflegten sie ein entwickeltes Wirtschaftsleben.

Die „Via Celtica“ führt Wanderer etwa drei Viertel um das Dorf Dotzlar herum. „Man bekommt tolle Aussichten geboten, man trifft auf interessante Stellen an der Eder, Wälder und Fels-Landschaften. Man kann mit der Natur eins werden und mit ihr verschmelzen. Und man sieht, die Wanderer reagieren äußerst positiv auf den Weg und zeigen sich berührt”, schwärmt Wander-Experte Grebe.

Bernd Seibel aus Biedenkopf und Steffi-Susann Nötzel aus Netphen wanderten die Strecke von 7,5 Kilometer mit und zeigten sich sichtlich begeistert: „Wir fanden es toll, wirklich Spitzenklasse. Wir haben viel gelacht und einiges über das Dorf erfahren. Und auf der Mitte des Weges gab es sogar Essen. Alles war richtig toll organisiert.” Erfahren haben die beiden Hobby-Wanderer von der Eröffnung des Wanderweges übrigens aus der Zeitung. Im Alter von fünf bis 80 sei in ihrer Wandergruppe alles dabei gewesen, sagt Nötzel. „Die Eder, die Naturpfade durch den Wald – es war einfach wild-romantisch. Man muss nicht in die weite Welt reisen, um zu sehen, wie schön die Natur ist”, freut sich die Netpherin.

Fahrrad-Tourismus fördern

Eine weitere Tour für Einsteiger und auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer ging mit Carola Haas und Thomas Frost an der Eder entlang.
Eine weitere Tour für Einsteiger und auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer ging mit Carola Haas und Thomas Frost an der Eder entlang. © Peter Kehrle

Doch für die „Via Celtica“ gibt es eben nicht nur Befürworter: Archäologen aus Olpe hatten kritisiert, dass so ein Themen-Weg gerade in Wittgenstein eigentlich nichts zu suchen habe. Doch diesen Vorwürfen trotzt Rüdiger Grebe – und macht deutlich: „Das lässt uns völlig kalt. Es geht uns nicht um den Beweis, dass hier mal Kelten gelebt haben. Der Wanderer soll spüren und nachfühlen, wie Kelten in der Natur gelebt haben. Wasser, Felsen und Bäume waren den Kelten heilig. Das wollen wir aufgreifen. Und was dem Kelten heilig war, das ist dem heutigen Wanderer auch heilig.” Unabhängig davon seien sich Archäologen aus anderen Kreisen sicher, so Grebe: Die Peripherie, also das Umland Wittgensteins, habe damals zur keltischen Welt gehört.

Bei einer Diskussionsrunde in der Kulturhalle Wittgenstein kam auch Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann zu Wort: „Wir sind eine Stadt der Dörfer. Und wir haben viele Dörfer mit tollen Wanderwegen.” Die Entwicklung gehe immer weiter – sowohl beim Aspekt „Wandern“ als auch beim Punkt „Fahrrad-Tourismus“. Der Plan sei, Wandern und E-Bike-Fahren zu verknüpfen und auch Ladestationen dafür einzurichten.

Dickes Dankeschön an die Unterstützer

Andreas Bernshausen dankte der Volksbank Wittgenstein, der Sparkasse Wittgenstein, der Krombacher Brauerei und Feinbier für tatkräftige und nachhaltige Unterstützung, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.

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