Banfe. Der beliebte Geistliche geht nach immerhin 36 Jahren Dienst für die Kirchengemeinde. Das machte ihn für viele seiner Mitmenschen so besonders.
„36 Jahre Banfe, 15 Jahre Banfe und Fischelbach, anderthalb Jahre Vakanz-Vertretung Feudingen, mehr als 25 Jahre Finanz-Ausschuss und damit zeitgleich verbunden viele Jahre Verwaltungsausschuss für die beiden Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein, vier Jahre Synodal-Beauftragter für Jugendarbeit inclusive einem Turn des Young-Ambassadors-Programms, Mentor von Olaf Latzel und Christina Petri, schließlich leidenschaftlicher Vikarsvater von Steffen Post“ – so kurz und bündig fasste der scheidende Banfetaler Pfarrer Peter Mayer-Ullmann in der Predigt für seinen Abschiedsgottesdienst in der Banfer Festhalle ein paar Fakten seines Dienstes zusammen.
Festsonntag in Zahlen und Taten
Wieviel mehr seinen Dienst in den Jahren seit 1986 ausgemacht hatte, das machte ihm das Umfeld an diesem Festsonntag anders deutlich. Auch in Zahlen: Etwa mit 30 Torten, die ehrenamtlich für diesen Tag zubereitet worden waren. Mit rund 280 Gottesdienst-Gästen, die sich schon morgens in der Festhalle versammelt hatten, zu denen noch die Zoom-Übertragungen zu 20 Endgeräten hinzugerechnet werden mussten, wo Menschen an ganz anderen Orten dem Gottesdienst folgten. Und es wurde auch mit Taten klargemacht: Zum Beispiel durch die Selbstverständlichkeit, mit der der CVJM-Posaunenchor Hesselbach den Morgen musikalisch begleitete, und der Banfer Frauenchor gemeinsam mit Canticum Novum Lieder zum Gottesdienst beisteuerte.
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Dank in Grußworten
Auch in den Grußworten war auf ganz unterschiedliche Art immer wieder zu hören, was Peter Mayer-Ullmann den Menschen und Institutionen im Banfetal in den vergangenen Jahrzehnten bedeutet hatte. Dabei umfasste der Dank an den Pfarrer oft den Dank an dessen Ehefrau und die fünf inzwischen längst erwachsenen Kinder.
Auch bei Helmut Schuppener, der als ehemaliger Presbyter, einstiger Posaunenchor-Chef und früherer Schulleiter des Gymnasiums „Schloss Wittgenstein“ sagte: „Da geht ja nicht nur unser wertgeschätzter und vertrauter Pfarrer, da geht eine ganze Pfarrersfamilie, die von der Ehefrau Elfe bis zu den Kindern sich in bewundernswerter Weise engagiert und überzeugend eingebracht und das Gemeindeleben unvergessen belebt und gestaltet hat. Unser Dank dafür kann gar nicht groß genug sein.“
Für die Banfetal-Grundschule erinnerte sich Ilka Packmohr gern zurück und sprach den Pfarrer direkt an: „Die Zusammenarbeit mit Dir war immer humorvoll, unkompliziert und bestand aus einem gegenseitigen Geben und Nehmen. Dass wir nun auf Dich verzichten müssen, wird sicher gewöhnungsbedürftig, da Du ein festes Mitglied der Schulgemeinde warst.“
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Besonders lustig waren die Erinnerungen von Kalli Schlabach aus der Kinder- und Jugendarbeit, der aber auch Sätze sagte wie: „Peter war es dabei immer sehr wichtig, uns aufzuzeigen, dass man den Kopf eben nicht nur zum Haareschneiden besitzt, sondern diesen durchaus auch ab und an zum Denken benutzen sollte. So hat man im Konfirmanden-Unterricht natürlich nicht nur eine Ausbildung zum waschechten Christen bekommen, sondern dabei selbstverständlich auch immer etwas fürs Leben gelernt.“
Barbara Lenz-Irlenkäuser vom Diakonischen Werk Wittgenstein nahm ganz konkret die Diakonische Gemeindemitarbeit in den Blick: „Von Anfang an hast Du, lieber Peter, gemeinsam mit Deinem Presbyterium, dieses Projekt unterstützt. Wir sind über die nunmehr 14 Jahre der Zusammenarbeit ein gutes Stück miteinander zusammengewachsen. Für Deine Unterstützung, Dein Vertrauen und Dein wohlwollendes Entgegenkommen möchte ich Dir heute von ganzem Herzen danken!“
Für die Hesselbacher Dorfgemeinschaft hatte Volker Gerhardt formuliert: „Was auch immer und wo stattgefunden hat: Du hast deinen Beitrag dazu geleistet, dass Kirche noch immer mitten im Dorf geblieben ist, mittendrin statt nur dabei, verbunden mit den Menschen vor Ort. Egal, ob Gottesdienste in der Kapelle, am Skihang, im Pfingstzelt, am Freibad oder in der Feldscheune: Bei unseren Treffen der Vereine und anderen Dorfveranstaltungen warst Du regelmäßig zugegen.“
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Dank mit kleinen Geschenken
Speziell für den Hesselbacher CVJM hatte Sabine Kochs neben einem großen Dank ganz viele kleine Geschenke für das Ehepaar Mayer-Ullmann dabei: „Du hast sicherlich gemerkt, dass alle Geschenke eine recht kompakte Größe haben. Sie sollen campingtauglich sein und nicht viel Platz wegnehmen.“
Auch im Grußwort des Organisten Wolfgang Schmidt ging es einerseits ums Campen, andererseits auch um eine wahrhaftige Banfer Institution: „Erwähnen möchte ich auch die Familien-Freizeiten in den Herbstferien, die uns seit 1990 von Flensburg bis Südtirol, vom Elsass bis nach Dresden zu stets neuen Abenteuern aufbrechen lassen. Es sind immer wieder tolle und prägende Erlebnisse und Erfahrungen.“
Das vorletzte Grußwort sprach Thorsten Betz als Vorsitzender des Presbyteriums. Das gemeindliche Leitungsgremium schenkte Peter Mayer-Ullmann zum Abschied eine Taschenuhr: „Wie schnell die Zeit vergeht, sieht man bei dem Blick, den man nach dem Öffnen des Deckels ins Innere der Uhr erhält. Sehr schnell dreht sich das kleine Schwungrad in der Uhr. Also nutzt die freie Zeit, die Du durch deinen Ruhestand bekommen hast, für Dich, Elfe und Deine Familie und alles was Dir sonst noch wichtig ist. Wir wünschen Euch von ganzem Herzen noch sehr viele schöne Jahre, Monate, Wochen, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden.“
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Abschließend war es Steffen Post, früherer Vikar von Peter Mayer-Ullmann und jetzt nach dessen Umzug in die Lahnstadt auch sein Gemeindepfarrer, der nach einem sehr persönlichen Abschiedsgruß mit einem Segen für Peter Mayer-Ullmann und seine Familie schloss.
Danach ging eine gut sechsstündige Marathon-Verabschiedung mit Mittagessen, Kaffeetrinken und ungezählten helfenden Händen zu Ende, die von einer Presbyteriumsgruppe unter Leitung von Sabine Lang und Christian Gerhardt mit viel Liebe organisiert worden war und zu der nach dem morgendlichen Gottesdienst auch mittags und nachmittags immer wieder neue Menschen hinzukamen.
Viele Bilder, fast alle Grußworte und Peter Mayer-Ullmanns Predigt über Petrus, der auf dem See Genezareth Halt bei Jesus findet, gibt es auf der Homepage des Evangelischen Kirchenkreises Wittgenstein.