In Bad Laasphe ist man jetzt für die schwierige Situation der kommenden Wochen gerüstet, heißt es.
Bad Laasphe. Obwohl schon einige Wochen des neuen Jahres vergangen sind, fiel kürzlich beim Gottesdienst in der Stadtkirche Bad Laasphe unerwartet oft das Wort „Weihnachten“. Nach alter christlicher Tradition endet die Weihnachtszeit offiziell nämlich erst am 40. Tag nach Christi Geburt – und das ist der 2. Februar. Gemeindepfarrer Steffen Post freute sich deshalb über ein verspätetes Weihnachtspräsent, das die evangelische Kirchengemeinde Bad Laasphe an diesem Sonntag ganz offiziell begrüßen durfte. Im Bild bleibend führte Steffen Post aus, dass auf der Schleife ums Geschenk „Pastoraler Dienst im Übergang“ (PDÜ) stehe. Die Rede war in diesem Fall von Pfarrer Martin Behrensmeyer aus Altenhundem, der seit Jahresanfang im Wittgensteiner Kirchenkreis im PDÜ tätig ist.
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Keine falschen Hoffnungen wecken
In den kommenden ein bis zwei Jahren wird er in den beiden Nachbar-Kirchengemeinden Bad Laasphe und Banfetal arbeiten. Der 63-jährige Martin Behrensmeyer hält hier Gottesdienste, tauft Kinder, beerdigt Gemeindeglieder und berät die Presbyterien. Die beiden Leitungsgremien dürfen nach der Pensionierung vom Laaspher Pfarrer Dieter Kuhli in 2021 und dem anstehenden Wechsel des Banfetaler Pfarrers Peter Mayer-Ullmann in den Ruhestand laut der aktuellen Vorgaben der evangelischen Kirche von Westfalen nur noch eine gemeinsame Pfarrstelle ausschreiben. Diese Ausschreibung wird nun gemeinsam erarbeitet – und Martin Behrensmeyer darf sich darauf definitiv nicht bewerben. So steht es ausdrücklich in den Bedingungen des landeskirchlichen Angebots.
Keine falschen Hoffnungen wecken
Simone Conrad, die als Superintendentin des Wittgensteiner Kirchenkreises ebenfalls an diesem Begrüßungsgottesdienst in Bad Laasphe teilnahm, war es ein wichtiges Anliegen, diesen Punkt in ihrer Begrüßung zu unterstreichen. Einfach, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Gleichzeitig freute sie sich genau wie Steffen Post ganz ausdrücklich über diese Unterstützung durch die Westfälische Landeskirche, die damit in schweren Zeiten mit deutlich mehr offenen Pfarrstellen als Bewerberinnen und Bewerbern dafür ganz praktisch Kirchengemeinden helfen möchte.
Martin Behrensmeyer leitete Kirchengemeinden in Iserlohn und Hagen
Seit seiner Berufung in diesen sogenannten PDÜ im Juni 2018 hat Martin Behrensmeyer je eine Kirchengemeinde in Iserlohn und in Hagen in deren Veränderungsprozess erfolgreich begleitet. So konnte er jetzt die rund 30 Zuhörenden im Gotteshaus selbst und nochmal so viele zuhause vor ihren Empfangsgeräten – wie gewohnt wurde der Stadtkirchen-Gottesdienst als Zoom-Sitzung übertragen - in seiner Predigt ermutigen: „Weihnachten ist vorbei. Wir gehen auf Karfreitag zu. Uns werden ungewohnte, unbekannte, wohl auch beängstigende Wege zugemutet. Aber wir sind nicht allein unterwegs. Christus, der Herr, verspricht: ‚Geht euren Weg, solange ihr das Licht habt. Glaubt an das Licht, solange ihr es habt und werdet selbst zu Kindern des Lichtes.‘“
Begrüßungsgottesdienst in Banfe
Deshalb stand am Ende für Martin Behrensmeyer fest: „Als Christinnen und Christen Vertrauen wagen, ist in unseren Tagen der besondere Auftrag für uns. Vertrauen wagen, dass uns auch eine Corona-Pandemie nicht aus Gottes Hand werfen kann. Vertrauen auf neue Wege und Veränderungen in der Kirchengemeinde.“ Die Predigt ist auf der Homepage des Wittgensteiner Kirchenkreises nachzulesen. Am zweiten Februar-Sonntag wird Behrensmeyer auch beim Gottesdienst in der Banfer Kirche begrüßt.