Arfeld.

Es geht um die Zukunft. In Arfeld startete die Rundreise durch die 23 Ortsteile von Bad Berleburg. Und Bernd Fuhrmann nennt sie auch „Dörfertour der Zukunft“. Der Verwaltungschef will dabei zwei wichtige Themen verknüpfen: die Nachhaltigkeitsstrategie und das Smart-City-Projekt.

Begleitet wird Fuhrmann dabei von der Firma Greenfiber, die Bad Berleburg mit einem stadteigenen Glasfasernetz für schnelles Internet ausstatten will, und Achim Vorbau. Der ist als Geschäftsführer der Stadtwerke Projektleiter. Mit dabei sind auch die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher. Die können bei dieser Tour über die Zukunft aber auch Probleme der Gegenwart mit der Stadtverwaltung sprechen.

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Im Fall von Arfeld hat Kai-Uwe Jochims zwei Knackpunkte exemplarisch aufgezeigt. „Ich wünsche mir Baugrundstücke für Arfeld“, sagt Jochims. „Es gibt etliche Bauwillige. Junge Familien, die gerne nach Arfeld ziehen oder hier bleiben wollen“, berichtet der Ortsvorsteher. Das scheitert an bezahlbarem Bauland. Baulücken, die es tatsächlich gibt, sind häufig nicht nutzbar, weil die Besitzer diese nicht abgeben wollen.

Ein zweiter Knackpunkt ist die Turnhalle. Sie wird intensiv vom TV Arfeld genutzt, ist aber in die Jahre gekommen. „Die Tischtennis-Abteilung berichtet, dass sie kaum noch trainieren kann, weil die Beleuchtung nicht ausreicht“, so Jochims. Die defekten Leuchtmittel möchte der Verein gern gegen sparsame LED-Technik tauschen. Hinzu kommen veraltete Sanitär- und Heizungsanlagen. Das Problem: Die Stadt ist Eigentümer der Halle. Fördermittel sind beantragt, aber wann die kommen, ist nicht klar und die Turnhalle ist nicht an einen Schulstandort gekoppelt. Ob man dieses oder nächstes Jahr an die Sanierung gehen könne, das weiß Bürgermeister Fuhrmann noch nicht, betont aber: Das Problem ist erkannt.

Positive Reaktionen auf Glasfaserausbau

Auf positive Reaktionen stößt der geplante Glasfaserausbau durch Greenfiber. Jochims selbst sei gebranntes Kind vieler Ausbauprogramme, aber mit einem Kilometer Abstand zum Netz immer herausgefallen. Das wollen Philipp Korinth und der Netzausbauer ändern. Sie informieren bei der Dörfertour über die kostenlose Hausanschluss-Möglichkeit, Tarife und soziales Engagement. Auf den Anschlussanträgen kann jeder Bürger einen Verein benennen, der im Falle des Anschlusses durch Greenfibre mit 20 Euro Prämie unterstützt werden soll. Außerdem biete das Unternehmen Vereinen auch kostengünstige Tarife und WLAN-Hotspots an: „Wir wollen uns solidarisch zeigen mit gemeinnützigen Vereinen“, so Korinth. Das lobt auch Jochims.

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In dem 1222 Jahre alten Ort gebe es eine „ausgeprägte Vereinslandschaft“ und mit Blick auf das „BLB-Netz“ betont er: „Was mich daran besonders freut, ist dass wir die Hand darauf haben und nicht auf den guten Willen eines Netzanbieters angewiesen sind.“ Das bestätigt auch Achim Vorbau als Leiter der Bad Berleburger Stadtwerke: „Das Netz soll in der Hand der Bürger bleiben. Wir werden uns aber Experten hinzuholen.“

Livestreams von der Hochzeit

Bei den Dorfrundgang im Schnee begnügte sich die die kleine Gruppe mit dem Besuch der „Gasse“, der Alten Schmiede und dem Sportplatz bzw. der Turnhalle und Grillhütte. Die so genannte soziale Infrastruktur ist wichtig, weil diese auch in das Glasfasernetz einbezogen werden soll. So kann sich Bürgermeister Fuhrmann auch den Livestream von der Trauung in der Schmiede vorstellen, oder ab das Abrufen von Sportresultaten auf dem Sportplatz über das Freie WLAN – ganz zu schweigen vom Ederzentrum Via Adrina. Das neue Zentrum des Dorfes, das mit viel Eigenleistungen aus dem Dorf und seinen Vereinen entstanden ist und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlägt, ist ein Sinnbild der Dörfertour, findet auch Kai-Uwe Jochims. Hier ist ein Treffpunkt für Dorfbewohner aber auch Touristen, Wanderer oder Wohnmobilisten. Und auch für die wäre ein WLAN-Hotspot wichtig.