Bad Berleburg. Der Facharzt fürr innere Medizin zeigt die neuen Räume in der Mühlwiese. Ab 3. Januar geht es hier mit Sprechstunden los.

Fast auf den Tag genau werden die ersten fünf Jahre in seiner ersten eigenen Praxis in Bad Berleburg vorbei sein: Der Mietvertrag in der Poststraße läuft aus und Sven Janson zieht nächste Woche um. Der 47-jährige Arzt will im Januar die ersten Patienten in neuen Räumen in der Mühlwiese begrüßen können. „Am 3. Januar gehts los“, sagt der Facharzt für Innere Medizin, während er durch seine neuen Räume führt. Aber ein gutes Stück Wehmut ist auch dabei.

Zwei Jahre Planung

Hell sind sie. Große Fenster, weiße Wände und ein heller Fußbodenbelag in Holzoptik. Aber das ist nicht das Entscheidende. „Ich habe die Praxis mitgeplant“, sagt er und versprüht Vorfreude. Der Bauherr und Investor Ulf Pöppel und dessen Architekt Hans-Georg Seifert haben den künftigen Mieter frühzeitig beteiligt. „Vor zwei Jahren haben wir angefangen zu planen“, berichtet der Arzt. „Ich habe viele Praxen gesehen und mitgeplant. Eingeflossen sind auch die Erfahrungen aus den ersten fünf Jahren in meiner jetzigen Praxis“, erläutert der 47-Jährige.

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Zu berücksichtigen gibt es viel: „Es geht um Datenschutz und Privatsphäre, aber eben auch im die Sicherheit der Patienten“, sagt er und erläutert, warum beispielsweise die Glastüren zwischen der Rezeption und dem Wartezimmer nicht völlig Blickdicht sind: „Wenn ein Patient nach eine Corona-Impfung noch eine Viertelstunde im Wartezimmer Platz nehmen soll, dann hat ihn mein Team von dort aus noch im Blick, falls er vom Stuhl kippt.“

Aber es geht auch um schalldichte Türen für mehr Privatsphäre beim Gespräch. Dafür nimmt sich der Bad Berleburger gerne Zeit, wenn er kann.

Barrierefrei und für Notfälle gerüstet

Es sind Kleinigkeiten, die entscheiden. „Wenn beispielsweise ein Notfall passiert, dann ist diese Praxis in der Mühlwiese ohne große Verzögerungen oder Ampelphasen zu erreichen“, erläutert Janson, der auch als Notarzt arbeitet. Es versteht sich von selbst, dass die barrierefreie Praxis auch komplett für Rollstuhlfahrer oder die motorisierte Patientenliege eines Notarztwagens befahrbar ist. Da spricht der Notarzt im Hausarzt.

Geräumiger ist auch das Labor, in dem beispielsweise Blut abgenommen wird. Und auch die Laborküche bietet mehr Spielraum für das Team.

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Rezeption, Wartebereich und Labor sind durch eine weitere Glastür vom Behandlungsbereich abgetrennt – auch das ist Janson wichtig. Hier sind vier Behandlungsräume untergebracht. Einer davon wird das Ultraschallgerät beherbergen, das künftig um ein die Funktion für Herzuntersuchungen – also Echokardiographie – erweitert wird.

Pager-System fürs Wartezimmer

An seinem medizinischen Angebot als Hausarzt und Facharzt für Innere Medizin will der 47-jährige aber nichts ändern. Neben den Räumen soll sich aber für die Patienten etwas entscheidend ändern: Die können künftig Wartezeiten besser nutzten. „Ich habe ein Pager-System angeschafft. Das hat gut einen Kilometer Reichweite. Das heißt: Man kann auch kurz Einkaufen oder einen Kaffee trinken gehen, während man auf seinen Arzttermin wartet.“

Anders als am jetzigen Standort verfügt der Neubau, in dem weitere Büros, eine Praxis und Wohnungen untergebracht werden, auch über eine größere Zahl an Pkw-Stellplätzen für die Besucher.

Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass es gut ist, viel Platz zu haben und Patienten Raum zu geben. Auch über solche Dinge drehten sich die Planungen – zumindest jetzt. Beim Start vor zwei Jahren war das noch anders. Damals gehörte Sven Jansons Vater zu den Ersten, die in die Pläne eingeweiht waren. „Ich bin traurig, dass ich ihm das hier nicht zeigen kann“, sagt der Arzt. Doch der Sohn hatte dem Vater nicht helfen können. Er starb im November 2021 an einer schweren Covid-Infektion.