Bad Berleburg. Im Moment weisen Schilder in den Fenstern noch auf das „Schulungszentrum Praxis Finkernagel“ hin. Bald geht es hier auch um Biontech und Co.
Am Markt in der Kernstadt eröffnet demnächst das „Impfzentrum Mitte“, kurz IZM. Derzeit noch alleiniger Betreiber: der Bad Berleburger Allgemeinmediziner Dr. Holger Finkernagel. Am Samstag, 4. Dezember, 10 Uhr, soll es an der Talstraße losgehen – idealerweise mit weiteren Arzt-Kollegen aus der Odebornstadt, die Finkernagel noch gewinnen möchte. Zugleich wirbt der Hausarzt um weitere Teilnehmer für seine laufende Studie rund um die Wirkung von Impfstoffen gegen Corona.
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Im Moment weisen Schilder in den Fenstern noch auf das „Schulungszentrum Praxis Finkernagel“ hin. Was die Mitwirkung hier angeht, hat bisher bereits eine Mediziner-Kollegin Interesse gezeigt. Und Finkernagels Praxis-Nachfolger Dr. Annan Gießmann ist ohnehin mit im Boot. Gesucht werden außerdem noch Medizinische Fachangestellte (MFA). Ärzte und MFAs können sich unter Tel. 0175/5418 238 oder per E-Mail an Praxis-finkernagel@tonline.de bewerben.
Und: „Das IZM bietet den MFA ein Honorar in Höhe von 50 Euro für jede Stunde im Zentrum“, so Finkernagel. „Ärzte bekommen zwischen 200 und 300 Euro pro Stunde geboten.“ Das sei im Übrigen erheblich mehr, als das DRK im neuen Impfzentrum ehemalige Salzmannschule zahle. Die Bad Berleburger Impfstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein, für die örtliche Ärzte erst gar nicht erst als Impfmediziner angefragt worden seien, so Finkernagel, öffnet bereits am heutigen Dienstag. Das IZM – dass sich im Übrigen als Unterstützung für das Impfzentrum in der Salzmannschule verstehe – soll unter der Woche geöffnet sein, aber eben auch samstags und sogar sonntags von 10 bis 14 und 16 bis 18 Uhr.
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Finkernagel hofft, dass der Status seiner neuen Einrichtung als Impfzentrum es auch grundsätzlich möglich macht, künftig deutlich mehr Impfstoff von Biontech verimpfen zu können als eine Hausarzt-Praxis. Bekanntlich plant Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Hausärzte dazu zu bringen, künftig deutlich mehr Mengen des Vakzins Moderna zu nutzen, weil die Haltbarkeit der Lagerbestände sonst verfalle.
Studie mit 1000 Patienten
Unterdessen muss Finkernagel bei seiner Studie etwas umdenken – und nun auch Probanden einbinden, die eine Booster-Impfung wollen. Bislang hat der Mediziner bereits rund 700 Patienten nach Erst- und Zweitimpfung auf neutralisierende Antikörper untersucht – und dabei festgestellt: Es gibt einen relativ hohen Prozentsatz von Probanden, der trotz Impfung keine Antikörper bilde. Das sei oft beim Impfstoff von Johnson & Johnson, aber auch bei vielen Diabetikern der Fall.
Im IZM bekomme jeder Geimpfte demnächst ein Merkblatt mit Infos, wie er an der Studie teilnehmen könne, so Finkernagel. Sein Ziel dabei: rund 1000 Patienten.