Bad Berleburg. Die Familie muss eine hohe Hürde nehmen, wenn sie einen Assistenzhund für ihren Sohn mit Downsyndrom bekommen will.

Eli wünscht sich vor allem eines: Aufmerksamkeit. Der Sechsjährige kam mit dem Downsyndrom zur Welt und hat schon eine Menge erlebt. Dass er heute mit seinem Bruder Arque (4) durch den Garten des Hauses in Bad Berleburg tollen kann, war nicht selbstverständlich. Seine Voraussetzungen für den Start ins Leben waren alles andere als positiv. Und jetzt muss die Familie eine weitere hohe Hürde nehmen. Eli braucht einen Assistenzhund, der dem mutigen, aber auch vollkommen ohne Sinn für Gefahren lebenden, keinen Jungen ein treuer Freund, Beschützer und Spielkamerad sein soll. Doch das ist gar nicht so einfach.

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„Wir haben uns so darüber gefreut, dass Eli wie geplant im Geburtshaus zur Welt kam“, berichten seine Eltern Manuela und Philipp Lixenfeld. Dann kam der Schock: „Eli musste bereits nach vier Tagen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Verdacht war zunächst ein Neugeboreneninfekt. „Stattdessen informierte uns die Chefärztin nach ausführlichem Ultraschall über die Verdachtsdiagnose ‘Down Syndrom’ und Eli musste im Krankenhaus auf der Intensivstation bleiben.“ Er konnte seine Körpertemperatur nicht halten, lag im Inkubator und seine Leberwerte waren nicht in Ordnung. Hinzu kam ein Herzfehler.

Eli hat Pflegegrad vier

Jetzt ist Elis sechs Jahre alt. „Er hat sich zu einem lebendigen, offenen, freundlichen Jungen entwickelt“, berichtet Manuela Lixenfeld über ihren Ältesten. Allerdings hat Eli auch nach wie vor seine Problem: „Er hat Wahrnehmungsstörungen und kann die Gefahren um ihn herum gar nicht einschätzen“, erläutert Vater Philipp Lixenfeld. Der Hausmann kümmert sich um die Jungs. Aber Eli braucht am meisten Aufmerksamkeit. Der kleine Jungen hat Pflegegrad vier von fünf.

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„Wir können Eli keine Minute aus den Augen lassen“, sagt der 33-Jährige. Das liegt auch daran, dass er seine Aufmerksamkeit nicht steuern kann, erläutert Mama Manuela. Sie arbeitet als Psychologin in der Klinik Wittgenstein, wo sie in der Ausbildung zur Psychotherapeutin ist. „Er kann sich kaum fünf Minuten auf eine Sache konzentrieren“, berichtet die 35-Jährige. „Er läuft immer auf Hochtouren und kommt nur sehr schwer zur Ruhe. Für unseren Alltag bedeutet es, dass Eli oft unkontrolliert das Haus und das Grundstück verlassen könnte, sich gerne versteckt, auf fremde Menschen zugeht und auch mit diesen mitgehen würde.“ Ein Alptraum. Zumal wenn man mit dem vierjährigen Arque auch noch ein zweites Kind hat, dass auch Zuwendung braucht.

Ausflüge sind kaum möglich

„Ausflüge machen, ein Eis essen gehen. Das ist immer schwierig“, weiß Philipp Lixenfeld, an ein Essengehen mit erwachsenen Freunden brauchen die Lixenfelds nicht zu denken. Selbst das Einkaufen im Supermarkt kann zum Problem werden. „Für Eli sind Situationen unter fremden Menschen auch häufig mit massiven Reizüberflutungen verbunden, sodass er zu schreien beginnt“. Die Lixenfeld kennen die Blicke der Menschen.

Aber es gibt einen Lichtblick: Eli reagiert auf Tiere. Mit Hunden kann er stundenlang schmusen, auch Spaziergänge sind dann großartig. Die Erfahrung haben die Lixenfelds bei Freunden mit Hunden bereits gemacht und auch in Elis Schule, der Heilpädagogische Waldorfschule Johanna Ruß in Siegen, sind gleich drei dieser außergewöhnlichen Vierbeiner im Einsatz. Die Schule bestätigt, dass Assistenzhunde eine guten Einfluss auf Eli haben können.

Manuela und Philipp Lixenfeld mit ihren Kindern Eli (6/links) und Arque (4) im Garten. Der kleine Eli wurde mit dem Downsyndrom geboren und hat Wahrnehmungsstörungen. Ein Assistenzhund könnte die Auswirkungen deutlich mindern, sagen Experten. 
Manuela und Philipp Lixenfeld mit ihren Kindern Eli (6/links) und Arque (4) im Garten. Der kleine Eli wurde mit dem Downsyndrom geboren und hat Wahrnehmungsstörungen. Ein Assistenzhund könnte die Auswirkungen deutlich mindern, sagen Experten.  © WP | Lars-Peter Dickel

Manuela Lixenfeld beginnt zu recherchieren. Es gibt zahlreiche Ausbilder, aber nicht alle kommen in Frage. Und dann noch ein Schock: Die speziell auf Eli zugeschnittene Ausbildung eines Assistenzhundes kostetet in Summe 38.000 Euro. Geld, das die Familie selbst tragen muss, weil die Krankenkassen dies aktuell noch nicht bezahlen. Gerade erst hat eine auf fünf Jahre angelegte Studie begonnen, die den positiven Einfluss von Assistenzhunden belegen soll. Der Bund finanziert die Studie und damit die Ausbildung von 100 Tieren. 5000 Bewerber um einen der Hunde gibt es bereits.

38.000 Euro kostet die Ausbildung

Für Lixenfelds ist klar. Das ist keine Perspektive. „Unser Eli braucht jetzt einen Hund!“ Fündig wird das Paar dann in der Nähe von Güstrow. Dort werden Assistenzhunde ausgebildet. 15.000 Euro macht die reine Ausbildung aus. Hinzu kommen Aufzucht der Welpen und zahlreiche medizinische Untersuchungen, um das Risiko einer unentdeckten Krankheit zu minimieren, die im Zweifel dazu führen könnte, dass ein Assistenzhund später seinen Job nicht mehr machen könnte. Im Fall von Eli muss es nicht nur ein gutmütiger, sondern recht großer Hund sein. Ein Australien Shepherd, Labrador oder Retriever. Eli umarmt die Hunde lehnt sich an sie oder legt sich auf sie. Das müssen die Tiere auch bewältigen können. Deshalb ist es klar, dass man nicht einfach einen Hund bekommt. „Der Hund sucht sich seinen Menschen und seine Familie aus“, berichten Manuela und Philipp. Der Züchter und Ausbilder schaut, welche Unterstützung ein Mensch braucht und sucht anhand dessen mehrere Tiere aus, die infrage kommen. Auch das familiäre Umfeld und die Wohnsituation spielen eine Rolle, schließlich soll das Tier gut zehn Jahre in der Familie leben und arbeiten.

„Mit der sogenannten Autismusleine konnten wir erste kurze Spaziergänge unternehmen und feststellen, wie viel Freude Eli dabei entwickelte, die nähere Umgebung zu erkunden. Ein Assistenzhund wird Eli dabei unterstützen, gemeinsam mit der Familie die Welt zu entdecken.“ Für Eli könnte der Hund gleich mehrere helfende Aspekte haben. Er kann dem Jungen Ruhe bringen und auf ihn aufpassen, Eli finden, wenn der sich versteckt hat, oder Hilfe holen, wenn Eli in Not oder traurig ist. „Er soll ein treuer Freund, Beschützer und Spielkamerad sein“, so formulieren es die Lixenfelds.

Unterstützungsmöglichkeit

Die Bad Berleburger Familie ist auf Hilfe angewiesen: Der spezielle Assistenzhund wird von der WZ Hundezentrum GmbH ausgebildet und vom Servicehundzentrum e. V. unterstützt.

Diese speziell auf Eli zugeschnittene und intensive Ausbildung des Hundes dauert insgesamt zwei Jahre und wird 38.000 Euro kosten.

„Diese für uns unerreichbar hohe Summe können wir im Familienverbund leider niemals aufbringen. Bitte helfen Sie uns und vor allem Eli! Gemeinsam mit Ihrer finanziellen Unterstützung können wir es schaffen, das Leben von Eli sicherer, lebenswerter und glücklicher zu gestalten“, sagt die Familie.

Die Bankverbdindung lautet: Spendenkonto: Servicehundzentrum e.V. Ostsee Sparkasse Rostock

IBAN: DE48 1305 0000 0201 0837 87 - BIC: NOLADE21ROS

Verwendungszweck: Assistenzhund für Eli

Spendenquittung kann ab 150,- Euro ausgestellt werden.