Wingeshausen. Eirini Chroni (36) und Georgios Dimas (33) übernehmen die Regie am Hellweg: Der „Forellenhof“ in Wingeshausen hat eine neue Leitung.

Schon seit Mitte Mai ist der „Forellenhof“ am Hellweg in Wingeshausen wieder geöffnet – zumindest draußen. Aber auch drinnen können inzwischen wieder Tische reserviert werden. Neu für die Gäste allerdings: die Gastgeber. Denn: Nachdem sich Mirco Laaser als langjähriger Küchenchef in den Ruhestand verabschiedet hat, führt nun das Ehepaar Eirini Chroni (36) und Georgios Dimas (33) das Hotel-Restaurant, gelegen in idyllischer Umgebung.

„Unsere Gäste können aber auch jederzeit spontan vorbeischauen“, betont Chroni im Gespräch mit unserer Redaktion. „Jeder ist uns da willkommen.“

Der Ortswechsel

Test der Redaktion: Ekmek ist einfach lecker

Schon ab mittags um 12 Uhr ist im „Forellenhof“ frischer Kaffee und selbst gemachter Kuchen zu haben. Da gehört der klassische Apfelstrudel ebenso dazu wie Ekmek, eine griechische Kuchen-Spezialität. Test-Ergebnis unserer Redaktion: einfach lecker. Aber Vorsicht: kalorienreich!

„Feines Engelshaar“ aus Teigfäden in Honig-Zimt-Sirup ist die Basis. Und obendrauf kommen frischer Vanillepudding und frisch geschlagene Sahne, dekoriert mit Mandel-Scheibchen und Zimt. „Wir machen es aber nicht so süß wie in der griechischen Küche“, versichert Gastgeberin Eirini Chroni.

Übrigens: Frisch gebacken wird auch das Brot, das die Gastgeber zu jeder bestellten Speise reiche.

Bislang hat das Wirtspaar ein Restaurant in Wuppertal geführt. Das Lokal gehört zu einem Hotel-Komplex, dem „Nüller Hof“, und ist weite über die Grenzen Wuppertals hinaus bekannt. Doch Chroni und Dimas suchten eine neue gastronomische Herausforderung – und wurden schließlich in Wittgenstein fündig. „Wir haben uns direkt verliebt“, schwärmt Chroni vom „Forellenhof“. „Ich war ja auch immer der Eifel-Typ“, sagt die 36-Jährige – und der Region bei Aachen sei die Natur des Wittgensteiner Landes durchaus ähnlich. „Das war unser Antrieb, Beruf und Privates hier zu kombinieren.“

Lesen Sie auch: Dorfladen Wingeshausen: Kunden geben sich Klinke in die Hand

Die Übernahme

Im September 20201 dann die Übernahme. Doch es dauerte keine sieben Wochen, bis die Corona-Pandemie Anfang November eben auch Gastronomen den nächsten Lockdown bescherte. „Und der hat dann gleich sechs Monate gedauert“, bedauert Chroni.

Vor und hinter den Kulissen

Deutsch-griechische Küche: Eirini Chroni und Georgios Dimas präsentieren, was die Speisekarte so hergibt – bis hin zur Forelle natürlich.
Deutsch-griechische Küche: Eirini Chroni und Georgios Dimas präsentieren, was die Speisekarte so hergibt – bis hin zur Forelle natürlich. © Eberhard Demtröder

Während seine Frau in der Gaststube die hauseigene deutsch-griechische Küche inszeniert, wirbelt Georgios Dimas, gelernter Koch, hinter den Kulissen, in der Küche. Und zaubert hier die passenden Gerichte aus der reichhaltigen Speisekarte. Demnächst soll es außerdem ein griechisches Buffet geben.

Lesen Sie auch: Corona: Leere Stühle bei den Wittgensteiner Gastronomen

Das sagen die Gäste

Und was sagen die Gäste? „Die meisten freuen sich riesig, dass es hier nun auch unsere griechische Küche gibt“, freut sich die 36-Jährige. Das gibt natürlich Rückenwind.

Die Käse-Produktion

Ebenfalls geplant: frischer griechischer Feta-Käse aus eigener Produktion – vielleicht sogar hergestellt aus der Milch eigener Schafe. Jedenfalls denkt das Wirtsehepaar darüber nach, sich die genügsamen Tiere anzuschaffen – oder aber mit Schafzüchtern in der Region zusammenzuarbeiten.

Lesen Sie auch: So schmeckt’s im Restaurant Forellenhof in Wingeshausen

Der Hotelbetrieb

Weitergehen soll es selbstverständlich auch mit dem Hotel-Betrieb im „Forellenhof“. Sieben Doppelzimmer und zwei Einzelzimmer haben Chroni und Dimas zu vermieten. Dabei empfehlen sich die beiden natürlich den Wittgensteiner Touristen, aber ganz bewusst auch den Einheimischen, die gerne Besuch bekommen – und ihre Gäste unterbringen müssen.

Die Grillhütte

Für separate Feste wieder buchbar ist die Grillhütte des „Forellenhofes“. Von diesem Angebot habe zum Beispiel die Wingeshäuser Feuerwehr neulich schon Gebrauch gemacht, erzählt Chroni. Sie hat übrigens zunächst Philosophie, Pädagogik und Psychologie studiert, ehe sie zur Gastronomie, zum Gastgewerbe fand – und in der Branche als Führungskraft arbeitete.

Die Familie im Fokus

Bei Sandkasten und Rutsche soll es nicht bleiben: Die neuen Gastgeber im „Forellenhof“ wollen den Spielplatz vor dem Hotel-Restaurant für die jungen Gäste gerne erweitern. 
Bei Sandkasten und Rutsche soll es nicht bleiben: Die neuen Gastgeber im „Forellenhof“ wollen den Spielplatz vor dem Hotel-Restaurant für die jungen Gäste gerne erweitern.  © Eberhard Demtröder

Familienfreundlich – so möchte sich der „Forellenhof“ präsentieren – und deshalb in die Zukunft investieren. Etwa mit dem Ausbau des kleinen Spielplatzes für die ganz jungen Gäste vor der Hotel-Tür, der im Moment nur einen Sandkasten und eine Rutsche bietet. Da sollen nun einige Spielgeräte hinzukommen, findet Eirini Chroni, etwa das beliebte Trampolin. Wohnmobil-Stellplätze hat der „Forellenhof“ bereits zu bieten, demnächst soll eine Ladestation für E-Bikes hinzukommen. Wahrscheinlich aber erst im kommenden Jahr.

Lesen Sie auch: Seit 50 Jahren immer wieder Gast im Forellenhof Wingeshausen

Die Forelle als Gericht

Forellen bleiben natürlich auf der Speisekarte. Aber: „Wie bieten sie jetzt auch gegrillt an“, verrät Eirini Chroni. Auf diese griechische Art zubereitet bleibe der Fisch schön saftig. Natürlich kommen die Forellen weiterhin fangfrisch aus dem hauseigenen Teich.

Die Zukunft im Blick

Und wie blicken die neuen Pächter in die Zukunft? Mit viel Zuversicht oder eher skeptisch, weil der Weg zum Erfolg ja auch ein beschwerlicher sein könnte?

Lesen Sie auch: Im Test: So schmeckt es in der Wisenthütte in Wingeshausen

„Es ist schwieriger als gedacht – gar keine Frage“, sagt Eirini Chroni. Aber: Corona müsse ja auch irgendwann einmal Geschichte sein, schließlich sehe es ja ganz gut aus mit den Impfungen. „Dann kriegen wir vielleicht noch eine vierte Welle – und das war’s“, schätzt die 36-Jährige. Stellvertretend für ihre Familie und das ganze „Forellenhof“-Team gibt sie sich optimistisch: „Wir wollen kämpfen, positiv denken – als Gastronomen, aber auch als Privatpersonen.“

Mitarbeiter gesucht

Übrigens: Der „Forellenhof“ sucht noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Zimmermädchen über den Beikoch bis zu Servicekräften. Bewerbungen jederzeit möglich.

Mehr Infos im Internet: www.forellenhof-wingeshausen.de