Sabine Kuhli aus Feudingen liebt ihren Ort und den Dorfverein. Heute berichtet sie von ihren Erlebnissen während der Pandemie.

Bis zum Sommer nächsten Jahres raus aus der Pandemie – das hofft auch Sabine Kuhli aus Feudingen. „Es wird Herbst, denke ich mal und dann kann‘s schon wieder von vorne los gehen.“ Die Assistentin der Geschäftsleitung bei der Bad Laaspher Brauerei Bosch ist gespannt: „Bringt das Impfen etwas?“ Die 52-Jährige mag ihren Ort, den Dorfverein und arbeitet für das Jubiläum „100 Jahre SV Feudingen“ mit.

„Ich bin Gott sei Dank schon in den Weihnachtsferien, also nicht mehr im Homeoffice. Wir als Familie machen schon das Beste draus und machen uns Weihnachten irgendwie schön. Man kauft mehr ein als üblich, man gönnt sich eben etwas. Dabei liegt der Fokus so ein bisschen auf schönen Sachen: „Edle Tropfen in Nuss“ und Lindt-Kugeln, aber auch Bosch-Bier – da ist man schon ganz gut versorgt. Ansonsten sind wir wegen Corona schon auf die Familie beschränkt. Mein Mann und ich und meine Schwester (49), Lehrerin an der Schloss-Realschule in Bad Laasphe, sind ja in der glücklichen Lage, dass wir im Wittgensteiner Land leben und einfach vor die Haustür gehen können – da muss man sich dankbar fühlen.


Auch interessant

Sicher: Seit dem Ausbruch der Pandemie ist das Freundschafts- und Freizeitverhalten angepasst – aber das ist eben so. Man hat im Sommer nicht so aus dem Vollen geschöpft, man ist da schon ein bisschen vorsichtig. Bei der Lage jetzt, da sagt man nicht: Im Sommer ist alles vorbei und hoch die Tassen. Und die Festchen wie „Freitags in Bad Laasphe“, dieser Riesen-Biergarten für uns im Sommer – da haben wir nur geguckt. Die Corona-Regeln waren ja auch maximal.


Auch interessant

Die Leute machen es sich jetzt gemütlich zuhause. Man trifft sich zwar und sitzt auf Abstand zusammen. Aber man muss es akzeptieren. Bei 30.000 Neuinfizierten an einem Tag bundesweit hat man schon einen Fragezeichen im Kopf. Klar: Merkel macht schon einen guten Job, aber die Ministerpräsidenten der Länder? Da ist die Bevölkerung schon einsichtiger. Für die Kontakte gibt‘s natürlich die digitalen Medien, auch im Freundeskreis. Aber ich kann nicht sagen, dass ich da irgendetwas vermisse. Wir haben hier in Feudingen eine super funktionierende Dorfgemeinschaft, die auch viel macht. Aber das sind im Moment eben alles Dinge, wo uns Corona einen Strich durch die Rechnung macht.


Die Corona-App? Sie funktioniert und funktioniert auch mal nicht. Ich verstehe auch den Sinn irgendwie nicht. Im Grunde ist das nur ein Speicherfresser auf dem Handy.

Im Corona-Tagebuch möchten wir die Corona-Krise und die Lockdown-Folgen aus der Sicht der Betroffenen beleuchten. Täglich sollen unterschiedlich­ste Menschen aus der Region ihre Sorgen und Nöte schildern. Sie möchten Ihre Erlebnisse mit unseren Lesern teilen? Schicken Sie uns ihre Tagebuch-Geschichte per E-Mail an berleburg@westfalenpost.de! Bitte Adresse und Telefonnummer für Rückfragen angeben. Was wir außerdem brauchen, ist ein Foto und einige Angaben zu Ihrer Person.