Das Wunderthäuser Paar feierte jetzt eine unerwartete und doch schöne, weil Coronakonforme Petersilienhochzeit.

Olaf und Stephanie Dienst: „Ich könnt’ grade heulen vor Freude! So überwältigt war ich beim Anblick der beiden mit der bepackten Leiter, die sich im Laufe des Tages noch weiter füllte. Etwa stündlich kam ein anderes Pärchen, so dass sich keiner begegnete und immer nur zwei Personen bzw. zwei Haushalte vor Ort waren. Ich habe für Olaf, der noch an der Arbeit war, fleißig Fotos gemacht und ihm geschickt. Beeil dich!

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Das hat er dann auch gemacht und war zumindest spätnachmittags beim Anbringen der letzten Päckchen noch dabei. Wir hatten die Petersilienhochzeit wegen der Pandemie schon abgehakt. Unter normalen Voraussetzungen hätten wir gehofft, dass uns unsere Freunde an diesem Tag überraschen. Dass alle kommen, etwas zu essen und zu trinken mitbringen, wie es bei einer Petersilienhochzeit üblich ist. Das ging ja jetzt gar nicht. Alles abgesagt. Wir haben uns zuletzt alle zusammen nur mal im Sommer gesehen. Dass wir jetzt so etwas Schönes bekommen haben, daran hätten wir überhaupt nicht gedacht. Eine wunderschöne Idee! Feiern auf Abstand, ohne Kontakt, mit Einhaltung aller Regeln. Trotzdem waren alle da, aber nie mehr als Zwei auf einmal. Ich musste mit allen mittrinken, was der „Aufzug“ nach oben brachte, mal Bier, mal Sekt...das war ganz schön, aber auch anstrengend.


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Die roten Päckchen sind mit angebundenen Christbaumkugeln von 1 bis 24 durchnummeriert. So haben wir bis Heiligabend etwas davon. Eine schöne Bescherung! Sogar für unseren Sohn Paul sind zusätzlich kleine Päckchen dabei. Was für eine tolle Sache!


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In der Nr. 1 war am Dienstag eine Amaryllis, in der 2 war Wein und Weihnachtskonfekt, in der 3 ein Pizza-Kit, in der 4 Hugo... Abends stellen wir die Leiter rein, um den Inhalt vor Frost und Nässe zu schützen. Und wenn mal alles wieder lockerer ist, bringen wir das „Leergut“ zurück. Das wird sicher keine trockene Angelegenheit werden. Auf jeden Fall werden wir den Tag unserer Petersilienhochzeit nicht vergessen.

Aufgeschrieben von Ute Schlapbach

Wer hätte gedacht, dass sie ihre Petersilienhochzeit wegen einer Pandemie nicht feiern könnten? Stephanie (42) und Olaf (52) Dienst jedenfalls nicht. Aber acht befreundete Pärchen hatten eine Idee. Die Freunde, mit denen sie auch in einem Reiseclub unterwegs sind, wollten nicht so einfach aufgeben. Eine Leiter wurde entsprechend dem Anlass grün gestrichen, mit Mini-Lichtern umwickelt und jedes Pärchen bereitete drei Päckchen vor, so dass ein riesiger Adventskalender entstand. „Keine Schrottwichtel“, versichert Anja Winter, sondern echte Geschenke. Dieses Unikat brachten sie und Katja Weller-Wahl als erste Abordnung am späten Montagvormittag nach „Kurts“, so der Hausname, in die Wemlighäuser Straße 1A. Zwei Personen aus zwei Haushalten, alles coronagerecht. Leiter an die Hauswand stellen, klingeln und dann musste die „Petersilienbraut“ zum Fenster über der Haustür ein Körbchen nach oben ziehen. ‘12 ½’ steht auf den Wimpeln der goldenen Girlande, die Stephanie Dienst aufhängen musste. Belohnung: an einer Schnur einen Piccolo nach oben ziehen, öffnen und sofort mit den beiden Damen unten, die ebenfalls etwas Alkoholisches im Glas hatten, zuprosten. „Wir können ja leider heute nicht zusammen feiern, aber das soll euch zeigen, dass wir es nicht vergessen haben“, übermitteln die Botinnen.