Der Bad Berleburger war während Corona schon mehrfach im Ausland und spricht über seine Erlebnisse während dieser Zeit.

500 Meter von der Haustür aus bin ich mit meinem Mountainbike im Wald. Das ist in Corona-Zeiten Gold wert. Im Sommer ging ja auch noch der Bike-Park, die wohl den Sommer ihres Lebens hatten, wie es hieß. Ursprünglich wollte ich im Juli mit dem Fahrrad und Freunden nach Norwegen, aber die ließen dort oben erst Ende August wieder jemanden rein, so dass wir auf Alpencross umgestiegen sind. Wir waren dort an bestimmten vorgeschriebenen Orten, z.B. im Lift, mit Maske unterwegs, und ansonsten mit 1,5 Meter Abstand, aber die hast du beim Fahren sowieso.

Im Frühjahr bin ich, eine Woche bevor die Grenzen zu waren, von der Montage aus Frankreich wiedergekommen. Glück gehabt, sonst hätten wir auch erst in Quarantäne gemusst. Im Spätsommer war ich dann dienstlich zweimal, insgesamt fünf Wochen, in Schweden. Die sahen es da noch locker. Alle ohne Maske, halten Abstand, schütteln keine Hände... Es wurde dort besser umgesetzt und ich habe gemerkt, dass die Schweden disziplinierter sind. Das fand ich gut. Auf der Rückreise wurde ich natürlich gleich im deutschen Hotel angesprochen, weil ich – wie ich es aus Schweden gewohnt war - keine Maske trug. Die lag ja noch ungebraucht im Koffer.

Zurzeit arbeiten wir nicht im Ausland, weil wir aus einem Risikogebiet kommend fünf bis zehn Tage in Quarantäne müssten. Aber hier mit Maske an Schweißgerät, Flex und Schlagschrauber arbeiten – das ist auch nicht ohne. Coronabedingte Kurzarbeit nutze ich sinnvoll: Sport treiben, Holz machen, Sachen erledigen, die liegen geblieben sind. Mir fällt gerade ein, als ich im Frühjahr mal in einem Laden geniest habe, weil ich mit Pollen Probleme habe, wurde ich gleich von einer Verkäuferin darauf hingewiesen. Aber es ist ja nicht alles gleich Corona. Apropos Laden: Seit der Pandemie kaufe ich anders ein: Maske auf, zehn Minuten rein ins Geschäft, wieder raus. Neuerdings nur noch mit Einkaufszettel und nirgendwo inspirieren lassen. Positiver Nebeneffekt: Man kauft nur Dinge, die man braucht.

Ich habe kein Corona gehabt und will es auch nicht kriegen. Es ist nun mal da und wir müssen damit umgehen. Aber ich hoffe, dass es bald rum ist und es wieder ohne Maske geht.

aufgeschrieben von Ute Schlapbach

Zur Person: Philipp Janson, Industriemechaniker aus Bad Berleburg, war während Corona schon mehrfach im Ausland. Natürlich trifft der 27-Jährige auch hier in Wittgenstein auf das Virus. Er hat diesbezüglich unterschiedliche Erlebnisse gehabt und zahlreiche Erfahrungen gemacht – nicht alle sind negativ.